Crash: Thriller (German Edition)
Auge wurde schmaler. »Sie machen sich Sorgen, weil ich ihrem Plan auf die Spur gekommen bin. Die Caduceus-Anordnung hat die Störungen entdeckt, die durch ihren Atomversuch in der Kavir-Wüste verursacht wurden.«
David war erleichtert, dass er die Caduceus-Anordnung erwähnte. In diesem Moment wollte er mit dem Wissenschaftler Oscar Loebner und nicht mit dem jüdischen Mystiker Olam ben Z’man reden. Aber Monique meldete sich als Erste zu Wort. »Sie meinen die Raumzeit-Störungen?«, fragte sie. »Zu denen es gekommen ist, als die iranische Bombe explodierte?«
Olam nickte. »Sie haben sich von dem Testgelände in der Kavir nach außen ausgebreitet und zuerst meine Uhr getroffen und dann die von Jacob. Die Anomalien waren minimal, jede einzelne weniger als ein Billionstel einer Sekunde. Zu kurz, um von konventionellen Atomuhren entdeckt zu werden, die nicht so präzise sind wie unsere. Und viel zu kurz, um von unserem Nervensystem bemerkt zu werden, was die Erklärung dafür ist, dass niemand die Störung gefühlt hat. Aber während dieser flüchtigen Momente waren die Raumzeit-Verwerfungen extrem. In jedem Fall wurde die Zeit derart heftig zusammengepresst, dass sie fast aufhörte zu existieren.«
»Aber was hat diese Störungen verursacht?« Monique beugte sich vor. »Es ist unmöglich, dass eine Atomexplosion die Raumzeit derart in Mitleidenschaft ziehen könnte.«
Anstatt zu antworten, öffnete Olam eine der Schreibtischschubladen. Er holte ein Blatt Papier heraus und legte es auf den Schreibtisch, sodass David und Monique es sehen konnten. Es war ein Foto eines Aufklärungssatelliten, das einen Betonbunker mitten in einer Wüste zeigte. Das Bild war so deutlich, dass David Fußabdrücke im Sand erkennen konnte. Es gab eine unbefestigte Straße, die zu dem Eingang des Bunkers führte, neben dem ein Lastwagen geparkt war. Zwischen dem Lastwagen und dem Bunker transportierte ein Gabelstapler einen silbernen Zylinder.
Olam tippte mit dem Finger auf den Zylinder auf dem Foto. »Ein israelischer Satellit hat am letzten Montag diese Aufnahme des iranischen Testgeländes in der Kavir-Wüste gemacht, einen Tag vor der Explosion. Da keiner der Geheimdienstanalytiker der israelischen Streitkräfte den Apparat identifizieren konnte, haben sie mir in der Nacht von Montag auf Dienstag eine verschlüsselte E-Mail mit einer Kopie des Bildes geschickt. Obwohl ich nicht mehr für den Geheimdienst arbeite, helfe ich meinen alten Freunden dort von Zeit zu Zeit. Ich habe den Apparat wiedererkannt und ihnen gesagt, was es war – ein Prototyp des Excalibur-Lasers.«
David lehnte sich über den Schreibtisch, um das Foto besser sehen zu können. Er stellte fest, dass der Zylinder in der Mitte eine verschiebbare Platte hatte. Das war das Fach für den atomaren Gefechtskopf, die Energiequelle für die Röntgenlaserstrahlen, die sowjetische Atomraketen abschießen sollten. »Herrgott«, flüsterte er. »Was hatte das im Iran zu suchen? Arbeiten sie an einem Programm zur Raketenabwehr?«
»Ich wusste, dass die Iraner das Teil nicht selbst gebaut haben konnten. Diese Technologie geht weit über ihren Horizont. Deshalb nahm ich an, dass sie es gestohlen haben. Ich habe mich mit einem alten Kollegen in Soreq in Verbindung gesetzt, der mir bestätigte, dass der israelische Röntgenlaser immer noch im Labor war. Aber als ich einen meiner Freunde im Lawrence Livermore anrief, sagte er, dass ihr Prototyp vor zwei Monaten aus dem Lager entfernt worden war. Er versprach, dass er sich die Sache ansehen würde, um herauszufinden, wohin der Laser gebracht worden war.« Olam schüttelte den Kopf. »Am nächsten Tag ließen die Iraner ihre Bombe explodieren, und die Caduceus-Anordnung entdeckte die Risse in der Raumzeit. Dann wurde mir klar, was die Qliphoth mit dem Prototyp, den sie gestohlen hatten, machen wollten. Es hat nichts mit Raketenabwehr zu tun.«
Monique stand auf und begann, in dem Zimmer herumzugehen. Die kippot srugot hielten sie nicht auf. »Haben die Iraner versucht, Excalibur als Offensivwaffe zu benutzen? Wollten sie den Röntgenlaser abfeuern, um die Raumzeit zu beeinflussen?«
Olam schüttelte wieder den Kopf. »Ich will Ihnen gegenüber ehrlich sein, Dr. Reynolds. Ich nenne sie Qliphoth , weil ich nicht weiß, wer sie sind. Sie arbeiten offensichtlich mit der iranischen Regierung zusammen, aber ich glaube nicht, dass die Mullahs wissen, was die Qliphoth vorhaben. Sehen Sie, der Iran will Israel in Schutt und Asche
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