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Crash: Thriller (German Edition)

Crash: Thriller (German Edition)

Titel: Crash: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Alpert
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einen wichtigen Auftrag zu erledigen. Ungefähr hundertfünfzig Meilen im Südwesten, hatte sie gesagt. »Dann würde ich gern mit Bruder Cyrus sprechen, sobald wir zu diesem Ort kommen.«
    Angel schüttelte den Kopf. »Ich habe schlechte Nachrichten für dich. Du kommst nicht mit uns. Du hast uns schon genug Schwierigkeiten bereitet.«
    »Entschuldigen Sie, das verstehe ich nicht.«
    »Bruder Cyrus sollte mich innerhalb der nächsten Stunde anfunken. Er überprüft noch mal die Information, die du ihm gegeben hast. Sobald er damit fertig ist, brauchen wir dich nicht mehr.«
    »Entschuldigen Sie, das ver…«
    »Dann werde ich es dir klarmachen.« Angel machte noch einen Schritt nach vorn. Er streckte den Arm aus und drückte seine M-9 gegen Michaels Stirn. »Sobald ich die Nachricht von Bruder Cyrus bekomme, werde ich dich erschießen. Der Herr will dich aus dem Weg haben, und ich werde Seinem Befehl gehorchen. Du wirst der letzte Mensch sein, den ich in den Schlaf schicke, bevor ich Sein Reich betrete.«
    Michael konnte den kalten Kreis der Pistolenmündung fühlen. Voller Angst starrte er weiterhin auf Angels vernarbten Hals. Dies ist ein Spiel, rief er sich in Erinnerung. Und er war gut darin. Michael wusste, dass er nicht stärker war als dieser Mann, aber vielleicht war er klüger. Angel hatte bereits einen Fehler gemacht. Vielleicht würde er jetzt noch einen machen.
    Er zwang sich, Angel ins Gesicht zu schauen – auf die über seine Nase geklebte Mullbinde, die purpurfarbene Haut um seine Augen herum, die stumpfen braunen Pupillen. Und dann musste Michael grinsen, weil er gerade an etwas gedacht hatte, was als Spruch gut zu dieser Situation passen würde. Es war ein Satz, den eine der Figuren in dem Spiel »Wüstenkommando« sagte, nachdem sie eine andere Figur während des Kampfs Mann gegen Mann ins Gesicht geboxt hatte.
    »Wie fühlt sich deine Nase an, du Arschloch?«
    Michael sagte es, und dann wurde die Welt schwarz. Als er wieder zu sich kam, lag er auf dem türkischen Teppich auf dem Rücken. Die linke Hälfte seines Gesichts war heiß und geschwollen, und er konnte das linke Auge nicht öffnen. Angel war verschwunden, und es war still in der Jurte. Dünne Streifen Abendlicht drangen durch die Latten in der runden Wand.
    Er drehte den Kopf von links nach rechts. Dann beugte er Arme und Beine und wackelte mit Fingern und Zehen. Glücklicherweise war nichts gebrochen. Als er sich aufrappelte, drehte sich der Raum um ihn, aber nach ein paar Sekunden kam er zum Stillstand. Dann torkelte er zur Tür und lehnte sich neben sie.
    Er testete die Tür. Er übte so wenig Druck aus wie möglich. Und sie bewegte sich. Die Tür bewegte sich ganz langsam etwa einen Zoll vorwärts, bevor Michael sie sanft wieder zurückzog. In seiner Wut hatte Angel vergessen, sie abzuschließen.

NEUNZEHN
    O lam ben Z’man schmuggelte sie ins Westjordanland. Zuerst fuhren seine Männer auf einen leeren Parkplatz, wo sie die Limousine des Schin Bet stehen ließen und David, Monique und Lucille zum schwarzen Lieferwagen führten. Aryeh war schon drinnen, und bald saßen alle vier auf dem Boden des Lieferwagens und wurden von bärtigen kippot srugot bewacht, die schwarze Sachen anhatten und Uzis trugen. Während der nächsten Stunde konnte David draußen nichts erkennen, aber aus den häufigen Kurven und Stößen schloss er, dass sie auf den gewundenen Nebenstraßen des Westjordanlands unterwegs waren. Ihm wurde allmählich übel, zum Teil von all den Windungen, zum Teil aber auch aus Beklommenheit. Obwohl er dankbar war, dass sie Olam endlich gefunden hatten, hatte er sich ihre Begegnung nicht so vorgestellt.
    Der Lieferwagen hielt endlich an, und ihre bärtigen Bewacher öffneten die Hecktür. Die Sonne ging langsam unter, und ihre letzten Strahlen blendeten David, sodass er blinzeln musste. Einer von Olams Männern ergriff seinen Arm, zog ihn nach draußen und brachte ihn zu einer Gruppe von ramponierten, beigefarbenen Wohnwagen auf dem Gipfel eines baumlosen Hügels. Ein anderer Bewacher begleitete Monique. Weitere kippot srugot tauchten aus den Wohnwagen auf, von denen jeder eine Uzi an der Schulter baumeln hatte. An dem größten Wohnwagen hing ein weißes Transparent, auf das zwei Davidsterne und der Name der Siedlung gemalt waren: SHALHEVET. Während David und Monique von ihren Bewachern zu diesem Wohnwagen geführt wurden, der das Verwaltungszentrum der Siedlung zu sein schien, näherten sich andere Siedler dem Lieferwagen

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