Crashkurs
Bedingungen zu schaffen, die es Ihnen ermöglichen, die Bevölkerung weitestgehend kontrollieren zu können? Unruheherde und Unruhestifter frühzeitig zu erkennen und ruhigzustellen? Haben die Eingriffe in die Freiheiten der US-Bürger in den letzten Jahren vielleicht ganz andere Hintergründe als bislang gedacht?
7. Wenn das Hoffnungsszenario Realität wird …
Nehmen wir an, die Finanz- und Machthydra schafft es weltweit, die Märkte zu stabilisieren. Im Idealfall sorgt sie dafür, dass der Sturz langsam und kontrolliert verläuft. Das erinnert mich ein wenig an einen Fallschirmspringer, der abstürzt. Aber anstatt ungebremst auf dem Boden aufzuschlagen, fällt er in eine Tanne. Die Äste bremsen seinen Sturz, und er fällt von Ast zu Ast immer nur einen Meter, wird abgebremst, bis der Ast bricht, und fällt den nächsten Meter. Entweder kommt er irgendwann stark malträtiert, aber lebend auf dem Waldboden an, oder er bleibt benommen irgendwo in der Tanne hängen, um sich dann selbst zu befreien.
Als Anleger sollten Sie keinesfalls zugreifen, solange er fällt. Es reicht völlig aus, sich dem Markt zuzuwenden, wenn er aufgehört hat zu fallen und sich wieder berappelt. Natürlich ist das immer leichter geschrieben als getan, denn wann weiß ich denn, ob der Markt aufgehört hat zu fallen oder ob er nur eine kurze Gegenbewegung eingeleitet hat. Man spricht an der Börse dann von einem »Dead Cat Bounce«. Katzenliebhaber überspringen bitte den nächsten Satz: Wenn eine tote Katze vom Dach fällt, »hopst« sie nach dem Aufprall auch noch mal nach oben. Das ist jedoch kein Zeichen ausgesprochener Vitalität. Erst wenn sie wieder auf dem Boden angekommen ist, sich berappelt und weiterläuft, sollte man auf ihre sieben Leben wetten.
Genauso ist es mit dem Aktienmarkt. Gehen Sie erst rein, wenn sicher ist, dass das Schlimmste vorbei ist. Nicht, wenn Sie es nur glauben. Bei dem Einbruch, den wir im Herbst 2008 erlebt haben, würde nach dem wirklichen Ende des Horrors eine sehr lange Phase des Aufschwungs folgen. Ich spreche von vielen Jahren. Wenn Sie da die ersten Monate verpassen, ist das überhaupt kein Drama. Die wichtigste und erste Regel für alle Geldanlagen lautet: Verluste vermeiden. Wenn Sie im Jahr 2003, als der Aktienmarkt sein Tief von 2300 Punkten erreicht hatte, nicht sofort eingestiegen sind, war das kein Drama. Selbst wenn Sie Monate später bei 2800, 3000 oder 3500 Punkten eingestiegen sind, haben Sie in den folgenden Jahren traumhafte Renditen erzielt. Aber das konnten nur diejenigen, die zuvor verkauft hatten. Und da war es auch nicht wichtig, ob Sie bei 8000, 7000 oder 6000 Punkten verkauft hatten. Aber diejenigen, die auf die Beschwichtiger gehört haben – »Bloß keine Panikverkäufe! Großer Fehler, jetzt bei 6000 zu verkaufen!« –, hatten dann schlichtweg kein Pulver mehr, um bei 3000 oder 3500 Punkten nach dem Ende der Krise zu feuern, und mussten der einmaligen Chance mal wieder mit rotgeweinten Augen hinterhersehen.
Sie müssen sich darüber im Klaren sein: Eine Aktie, die um 50 Prozent gefallen ist, muss sich anschließend um 100 Prozent steigern, damit Sie Ihr Geld wiederhaben. Da haben Sie aber außer Sorgen noch keinen Spaß gehabt.
Oberste Regel: Verluste vermeiden! Erst dann über die
Rendite nachdenken!
Zuerst werden sich vermutlich die Aktiensegmente erholen, die am tiefsten gefallen sind, also wohl die Finanztitel. Ich empfehle Ihnen allerdings nicht, bei diesem Treiben mitzumachen. Die Zocker und die Profis werden sehr früh auf diese Titel wetten und auch immer mal versuchen, reinzuspringen, obwohl die Katze noch längst nicht am Boden ist. Das führt oft zu der falschen Annahme: »Oh, die Krise ist vorbei!« Sie glauben nicht, mit welcher Regelmäßigkeit ich an der Börse von Reportern während des Einbruchs gefragt wurde: »Herr Müller, die Bankaktien sind jetzt drei Tage in Folge gestiegen. Ist die Krise vorbei?«
Als Anleger haben Sie, wenn die Krise ihr Ende erreicht hat und Sie noch Geld haben, alle Möglichkeiten, diese Jahrhundertchance gut überlegt für sich zu nutzen. Wir müssen auch davon ausgehen, dass eine Rettung des aktuellen Systems nur mit einer extremen Ausweitung der Geldmenge und der realen Inflation einhergehen kann. Eine Rettung, ohne viel neues Geld beziehungsweise Kredit in die Märkte zu pumpen, ist schlichtweg unmöglich. Natürlich wird man uns wieder vorrechnen, dass die Inflationsrate nur bei 2 oder 3 Prozent liegt. Aber ich denke, ich
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