Crashkurs
Methode wenig aussagefähig ist, haben wir schon gesehen (siehe S. 141 f.).
Aktien der Schwellenländer
Sie können in dieser Phase auch überlegen, einen kleinen Teil Ihres Geldes in die Märkte der Zukunft zu investieren. Der chinesische Aktienmarkt dürfte am Ende der Krise noch viel ausgebombter am Boden liegen als der deutsche. Es spricht nichts dagegen, diese Chancen zu nutzen. Allerdings sollte auf das Investment in Einzelaktien im Ausland verzichtet werden, wenn nicht wirklich Expertenwissen vorhanden ist. Hier ist ein Spezialfonds »China« oder »Asien« interessant. Aber wie auch immer: Informieren Sie sich genau über das Produkt, und kaufen Sie es nur, wenn Sie es wirklich verstanden haben.
Fonds
Sollte Ihnen das alles zu kompliziert sein, kaufen Sie Aktienfonds oder Dachfonds und lassen Sie die Fondsmanager diese Auswahl für Sie treffen. Das kostet Sie allerdings eine entsprechende jährliche Gebühr von etwa 1 bis 2 Prozent der Rendite, die die Fondsgesellschaft als Managementgebühr direkt vom Fondsvermögen einbehält.
Ein Dachfonds ist das Gleiche wie ein »normaler« Fonds. Aber während der einfache Fonds direkt verschiedene Aktien kauft, die sein Manager für erfolgreich hält, investiert der Dachfonds in verschiedene Fonds. Sie müssen sich also nicht die Mühe machen, sich einen eigenen Strauß an passenden Fonds herauszusuchen und immer wieder die »welken« rauszuschmeißen, um »frische« Fonds einzubauen, sondern Sie können das dem Dachfondsmanager überlassen, der das für Sie übernimmt. Sie müssen sich lediglich für eine gewisse Anlagestrategie entscheiden. Für jede Einschätzung und Mentalität gibt es mittlerweile interessante Dachfonds. Wenn Sie nicht selbst die Möglichkeit haben, sich regelmäßig selbst damit zu beschäftigen – und wer kann das schon neben Beruf, Familie und Hobby –, ist das sicher ein guter Weg. Das gilt insbesondere für Fonds zu speziellen Themen wie zum Beispiel »Südostasien«, »Solarenergie«, »Wasserstoff« oder »erfolgreiche Dividendentitel in Westafrika«. Da sind der Phantasie und der Fondsindustrie keine Grenzen gesetzt.
Aber ein sogenannter gemanagter Fonds ist nicht immer die beste Lösung. Wenn Sie sich beispielsweise keine Gedanken über spezielle Märkte machen wollen und sagen: »Mensch, lasst mich doch mit dem Kram in Ruhe, mir reicht es vollkommen, wenn sich mein Depot so entwickelt, wie zum Beispiel der Dax«, dann ist ein sogenannter Exchange Traded Fund (ETF) die bessere Lösung. Halt! Nicht die Augen verdrehen. In dieser neuen, schönen Börsenwelt scheint es kaum noch ohne abenteuerliche Namen zu gehen. Ein ETF ist nichts anderes als ein börsengehandelter Fonds. Man hat nämlich festgestellt, dass 90 Prozent der Fondsmanager den zugrundeliegenden Vergleichsindex nicht schlagen! Das bedeutet, Sie bezahlen da einem Typen Geld, der ständig Aktien kauft, andere verkauft, und am Ende haben Sie weniger, als wenn Sie nur den »Dax« gekauft hätten. Eine besonders peinliche Studie hat sogar ergeben, dass ein Affe, der mit Dartpfeilen auf eine Aktienliste geworfen hat, besser abschnitt als die meisten Fondsmanager.
Wenn Sie also mit einem Teil Ihres Geldes in den Dax investieren wollen, genügt es, einen solchen ETF auf den Dax zu kaufen. Das Institut, das diesen ETF herausgibt. macht im Prinzip nichts anderes, als genau die Aktien zu kaufen, die im Dax sind. Dazu braucht es kein teures Management und keine Ausgabeaufschläge. Das Teil können Sie direkt über Ihre Bank an der Börse erwerben. Diese ETFs gibt es auch auf viele andere »einfache« Märkte wie MDax oder Dow Jones. Rechtlich ist ein solcher ETF genauso gestellt wie ein herkömmlicher Fonds. Er ist sogenanntes Sondervermögen. Wenn der in Ihrem Depot liegt, und Ihre Bank geht pleite, ist der Fonds davon nicht betroffen. Die Bank bewahrt ihn nur für Sie auf. Dazu kommt: Wenn Sie einen Fonds der Pfefferminzia-Invest kaufen, kauft die Pfefferminzia davon Aktien. Sollte die Pfefferminzia-Invest Pleite machen, sind die Aktien (oder sonstige Anlagen), die in Ihrem Fonds liegen, davon nicht betroffen. Die gehören Ihnen, und die Gläubiger der Pfefferminzia haben darauf keinen Anspruch. Das nennt man »Sondervermögen«.
Bei exotischen Märkten in Fernost, Afrika oder bestimmten Themenbereichen wie Solarenergie und ähnlichen würde ich einen gemanagten Fonds vorziehen, da hier eine ständige Beobachtung der jeweiligen Aktien und häufig auch ein Austausch nötig
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