CRAZY LOVE - verrückt verliebt (Einführungspreis bis 15.08.12) (German Edition)
ihre Neuigkeit, neben sie.
„Ich dachte, ich lass mich mal inspirieren wegen der Neugestaltung meines Zimmers.“ Sie sah mich höchst zufrieden an. „Hier … wie findest du das?“ Mit dem Finger tippte sie auf eine Seite, und ich nahm ihr den Katalog aus der Hand, um mir das Ganze genauer ansehen zu können.
„Mhm, ist das nicht … irgendwie … sehr karibisch?“, fragte ich vorsichtig. Im abgebildeten Zimmer waren drei der Wände mit Fototapeten beklebt, die weiße Sandstrände mit ausladenden Palmen, türkisblauem Meer und wolkenlosem Himmel zeigten. In der Mitte befand sich ein großes Rattanbett und rechts und links davon waren künstliche Palmen. In einer Ecke war eine Hängematte angebracht, und Schrank und Regal waren quietschbunt wie Papageienfedern.
„Hm?! Eigentlich eine total schöne Idee“, fand ich, und Adriana nickte erfreut über meine Reaktion.
„Ich hab Sergio schon gefragt, und er meinte, nächste Woche schon könnte ich mein neues Zimmer haben“, sagte sie mit vor Aufregung leuchtenden Augen.
Ich klatschte einmal in die Hände. „Wow, das ist ja superklasse, Janna. Endlich wirst du das Rosa los.“
„Und du hilfst mir mit allem! Du hast es versprochen!“
„Hab ich? Ja, na klar helf ich dir, jederzeit.“
Adriana fiel mir um den Hals, und ich japste nach Luft.
In meinem Kopf war allerdings wieder diese Frage, was denn Sergio mit den ganzen Anschaffungen zu tun hatte. Adriana hatte mir ja darauf bei meinem ersten Besuch keine Antwort gegeben.
„Apropos Sergio …“, sagte ich.
„Ja, ja, er ist bestimmt gleich da. Ich soll mich solange gut um dich kümmern. Ich weiß auch wie. Meine Majka hat aus der Bäckerei einen Berg Quarkbällchen mitgebracht. Sie sitzt auf dem Balkon und raucht. Komm.“
Adrianas Mutter begrüßte mich wieder sehr freundlich, wirkte aber müde und niedergeschlagen. „Nehmt euch von dem Gebäck solange es noch frisch ist“, sagte sie, und wir verschwanden in die Küche.
„Wo ist Yvo?“, fragte ich, während ich mir ein Quarkbällchen nach dem anderen in den Mund stopfte. Adriana saß mir am Küchentisch gegenüber und aß genüsslich ein Schokocroissant.
„Mit Sergio Lego kaufen“, antwortete sie.
„Ist das jedes Wochenende so bei euch?“, fragte ich erstaunt. „Ich meine, geht Sergio jeden Samstag mit Yvo Lego kaufen?“
„Exakt! Jeden Freitag oder Samstag, je nachdem … und trägt ihn durch die halbe Stadt auf den Schultern …“, ergänzte Adriana grinsend. „Yvo hat bestimmt schon mehr Lego als Legoland!“ Sie kicherte los und ein Stück von ihrem Croissant flog knapp an meinem Gesicht vorbei. Ich musste unweigerlich losprusten. Adriana hielt erschrocken die Hand vor den Mund. „Oh, sorry …“
„Das geht doch bestimmt auch ganz schön ins Geld, oder?“, bemerkte ich anschließend.
Sie nickte verhalten, „Mhm …“, ging jedoch nicht weiter darauf ein, und zu ihrer Erleichterung - wie es mir schien - klingelte es in dem Moment an der Tür. Sie sprang auf und lief aus der Küche. Wenig später kam sie zurück und hatte ein Blitzen in den Augen. „Lexi, hast du Lust auf Kino heute Abend?“, fragte sie während sie noch im Türrahmen stand.
„Kino? Ja, warum nicht!?“
„Wenn ihr eure Lernstunde beendet habt, könnten wir gleich los. Wie lang macht ihr überhaupt?“
„Ich hab keine Ahnung“, sagte ich.
„Solange, bis Lexi es drauf hat!“, kam es von Sergio. Er stand plötzlich hinter Adriana. Yvo saß auf seinen Schultern und trommelte mit einem undeutlichen Singsang auf seinem Kopf herum. Wieder hatte Sergio eine große Tüte in einer Hand und mit der anderen hielt er Yvo am Bein fest.
„Hi, Lexi, ich bring Legoman in sein Zimmer, dann können wir anfangen, wenn du magst …“
„Ist gut …“, sagte ich und leckte schnell über meine mit Puderzucker bedeckten Lippen.
Sergio drehte sich vorsichtig um und verschwand mit dem singenden Yvo.
Adriana sah mich nachdenklich an. „Und was mach ich in der Zwischenzeit?“
„Schreib doch deine ganzen Ideen für dein Zimmer auf. Du kannst auch mal nach Geschäften googlen, wo man all das Zeug bekommt, das so ein Karibik Zimmer braucht.“
„Mhm.“ Sie setzte sich wieder mir gegenüber und betrachtete mich lange und eindringlich.
„Was?“, fragte ich verwirrt. Ihr nachdenklicher Blick klebte auf mir, als brüte sie einen Gedanken aus.
„Alle meine Befürchtungen werden wahr werden …“, unkte sie schließlich.
„Werden sie nicht, Janna. Wie war das
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