CREEKERS - Thriller (German Edition)
destilliertes PCP, das zu »Flake« verarbeitet werden sollte – und sie an einem der Hauptumschlagplätze kurz hinter Lockwood abliefern. Es war ihr größter Auftrag bisher und zugleich ihr lukrativster.
Normalerweise wäre Wanst bei der Aussicht auf einen solchen Batzen Geld für eine überschaubare Portion Arbeit ziemlich aufgekratzt gewesen. Aber …
Er steuerte den großen Pick-up sicher die Landstraße entlang, aus der Stadt heraus, doch seine Selbstsicherheit war gespielt, obwohl er angestrengt versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. Irgendwas Übles liegt in der Luft diese Nacht , schossen ihm verworrene Gedanken durch den Kopf. Und er war sich sicher, dass es nichts mit ihrer Drogenlieferung später zu tun hatte.
Sie wurden erst in ein paar Stunden erwartet. Anders gesagt: Sie mussten noch einiges an Zeit totschlagen und Wanst wusste nur zu gut, wie Scotty-Boy bevorzugt Zeit und andere Dinge totschlug.
»Hey, Scotty-Boy? Was meinst’, machen wir heut mal was anderes, weil wir ja die Lieferung haben?«
Scott Tuckton fläzte zurückgelehnt auf der großen Sitzbank und trank Red White & Blue in großen Schlucken. Es war eine warme, milde Nacht und alles schien perfekt. Ein hoch am Himmel stehender, heller Mond. Kaltes Bier. Die Grillen zirpten. Warme Luft strömte durchs offene Fenster, während Elvis im Radio »Blue Moon« schmalzte.
Eine perfekte Nacht, mit anderen Worten, um zu töten.
»Was meinst’ mit was anderem?«, fragte Scotty-Boy und strich über seine Koteletten. »Wir reißen erst mal eine auf, oder nich’?«
»Äh …«, erwiderte Wanst und lenkte den Wagen um die nächste Kurve. »Wie wär’s, wir geh’n ins Sallee’s? Schau’n uns ’n paar Titten und Ärsche an.«
»Scheeeeeeiße«, entgegnete Scott. »Warum nur glotzen – in ’ner Tittenbar – wenn wir uns die guten Stücke direkt vor die Nase holen können?«
»Na gut, dann könn’ wir vielleicht ’n paar Nutten bestellen, ja? Im Sallee’s gibt’s Nutten. Oder wir hol’n uns welche im Crossroads. Könn’ wir uns ja leisten, besonders mit den Scheinchen, die wir für die Lieferung kriegen. Könn’ uns ’ne Menge Mädchen leisten.«
Scotty-Boy starrte ihn mit offenem Mund an. »Scheeeeeeiße«, wiederholte er mit der ihm eigenen Eloquenz. »Sich’s leisten könn’ is’ nich’ der Punkt, Wanstler. Wir sind Aufreißer, Mann. Wir zahlen nich’ dafür. Wir wer’n heut Nacht Spaß haben, klar, und wenn du vor der Lieferung noch ’n paar Barnutten klarmachen wills’, dann is’ das prima. Wir gabeln sie auf, besorgen’s ihnen, dann kriegen sie eins drauf und wir nehmen ihre Scheinchen, wie immer. Weiß nich’, wie’s dir geht, aber ich hab gewaltig Lust zu vögeln, aber es wird in der Hölle schnei’n, bevor ich dafür bezahle . Tatsache is’, hätt’ auch Lust auf ’nen richtigen Aufriss, wie ’ner Nutte den Schädel mit meiner Picke einschlagen, oder wie damals das eine Mal bei Nalesville. Weiß’ noch, Wanst? Als wir die Kleine klargemacht haben, die mit dem richtig tollen, langen, dunklen Haar bis über den Arsch?«
Wanst erinnerte sich gut, keine Frage. Sie hatten in der Nacht ebenfalls die Zeit vor einer Lieferung totgeschlagen, und da war diese scharfe Brünette gewesen; sie trampte auf der Old Governor’s Bridge Road. Wanst hatte ihr ins Gesicht gewichst, während Scotty-Boy sie im Dreck von hinten nahm und ihr dann in den Arsch pisste, nachdem er abgespritzt hatte. Sie besaß einen prächtigen, richtig hübschen Körper, aber der blieb nicht lange so. Denn, sehen Sie, sie hatte auch verdammt lange Haare, genau wie Scott sagte. Lange, glatte, dunkle Haare bis über den Arsch. Also hatten sie ihr die an die Anhängerkupplung des Trucks gebunden und waren die St. Stephen’s Church Road mit gut 100 Sachen runtergeheizt. War nicht mehr viel von ihr übrig, als sie mit ihr fertig waren. Was Scotty-Boy natürlich nicht davon abhielt, es noch mal mit ihr zu treiben, bevor sie die Leiche auf der stinkenden Deponie in Millersville abluden …
Was zum Aufreißen gab es praktisch überall, wo sich Anhalterinnen, Barnutten und ihresgleichen herumtrieben. Doch Wanst und Scotty-Boy gingen niemals in Crick City auf Tour, ihrer Heimatstadt, denn Crick City hatte, im Gegensatz zu den meisten anderen Käffern entlang der Landstraße, ein eigenes Polizeirevier und einen eisenharten Chief, mit dem Wanst und Scott sich lieber nicht anlegen wollten. Außerdem wollten sie lieber keine Huren im Krazee Sallee’s
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