Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
CREEKERS - Thriller (German Edition)

CREEKERS - Thriller (German Edition)

Titel: CREEKERS - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
Vom Netzwerk:
Flanellhemd und ein Paar teuer aussehender Cowboystiefel, ebenso achtlos weggeworfen wie die Leiche selbst. Dann entdeckte Susan noch etwas.
    »Liegt da eine Brieftasche? «, fragte sie.
    »Genau«, antwortete Mullins. »Darum solltet ihr auch die Handschuhe und das Zeug zur Beweissicherung mitnehmen. Guckt mal nach.«
    Phil und Susan streiften beide ein Paar Polyvinyl-Handschuhe über und näherten sich den verstreuten Stoffstücken. Eine edel wirkende Brieftasche lag neben einem der Stiefel. Susan kniete sich hin und öffnete sie vorsichtig mit einer Pinzette. »Kein Bargeld«, stellte sie fest. »Aber …«
    Genauso vorsichtig zog sie etwas aus dem Innenfach heraus.
    »Führerschein«, bemerkte Phil. »Keine Überraschung.«
    Mullins wurde trotz seines offensichtlichen Unwohlseins spürbar munterer. »Wenn das mal kein Glück ist. Können ihn direkt identifizieren.«
    »Kein Glück, Chief«, sagte Phil. »Das hier ist ein Auftragsjob und ich verwette meinen nächsten Gehaltsscheck, dass es mit Drogen zu tun hat.«
    »Woher zum Teufel willst du das wissen?«, fragte Mullins eingeschnappt.
    »Das ist so üblich bei Dealern«, sagte Susan. »Sie haben die Brieftasche absichtlich zurückgelassen.«
    »Genau«, ergänzte Phil und öffnete einen Beweisbeutel. »Wer auch immer das getan hat, wollte , dass sich der Tod des Mannes schnell herumspricht. Bei der Metro hab ich solche Sachen praktisch jeden Tag erlebt.«
    »Jake Dustin Rhodes«, las Susan den Namen auf dem Führerschein vor. »Adresse in Waynesville.« Dann ließ sie den Führerschein in einen Beutel gleiten.
    »Ich verwette einen weiteren Gehaltsscheck, dass der Typ hier Vorstrafen wegen Drogen auf dem Kerbholz hat.«
    »Du scheinst ja allerhand zu wissen«, grummelte Mullins. »Ich weiß immer noch nicht, worauf du hinauswillst.«
    Phil verzog das Gesicht. Er vergaß ständig, dass er kein Großstadtpolizist mehr war. »Dieser Typ Rhodes hier ist mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Dealer und ein paar andere Dealer haben ihn abserviert, als er sich auf ihr Spielfeld schleichen wollte. So verbreiten sie die Nachricht: Das passiert mit dir, wenn du in unserem Teich fischen gehst.«
    »Höllische Art und Weise, ’ne Nachricht zu hinterlassen«, kommentierte Mullins.
    »Ja, aber es funktioniert jedes Mal.« Phil tütete die Brieftasche ein, dann begannen er und Susan, die Kleidungsstücke in größere Beutel zu verfrachten. »Bei der Metro hatten wir ständig damit zu tun. Enthauptet, verstümmelt, mit ’nem Schneidbrenner bearbeitet … dann lassen sie die Leiche mit Ausweis zurück, sodass man es erfährt. Dieser Typ hier hat auf fremdem Territorium mit Drogen gehandelt. Und da sie die Leiche innerhalb unserer Stadtgrenzen abgeladen haben, können wir mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit annehmen, dass es sich bei dem fraglichen Territorium um Crick City selbst handelt.«
    »Natter«, murmelte Mullins.
    »Ist eine naheliegende Vermutung, es sei denn, Ihre bisherigen Informationen wären falsch.«
    »Sind sie nicht. Es passt alles zusammen.« Mullins zog eine Packung Tabak hervor, verzog das Gesicht und packte sie wieder weg. »Ich wette, dieser hässliche, kranke Scheißkerl hat einen seiner Creeker damit beauftragt.«
    »Lassen Sie uns nichts überstürzen. Wir müssen trotzdem alles überprüfen. Vielleicht liege ich ja falsch. Ich glaube es aber nicht.«
    Mullins fuhr sich mit einer fleischigen Hand über das bleiche Gesicht. Phil fühlte mit ihm; Mullins war ein bodenständiger, gemütlicher Kleinstadtpolizeichef – er hatte keine Ahnung, wie er mit solchen Situationen umgehen sollte. Nachdem dieser Posten in Crick City nicht zentral besetzt, sondern im Rahmen einer Wahl vergeben wurde, hatte er zusätzlichen Grund zur Sorge. Verstümmelungen, Mord und Drogenkriege hatten hier in seinen Augen ebenso wenig verloren wie eine Flasche Whiskey bei einer Sitzung der Anonymen Alkoholiker. Mullins bemühte sich unter großen Anstrengungen, nicht an Ort und Stelle zusammenzuklappen, aber es gelang ihm nicht wirklich gut. Er wollte vor seinen Untergebenen keine Schwäche zeigen, was eine Seite an ihm offenbarte – Verletzbarkeit –, die Phil für nicht existent gehalten hatte.
    »I-ich muss auf den Gerichtsmediziner warten«, erklärte Mullins stockend. Jedes Mal, wenn er in die Schlucht herunterschaute, schien er kurz vor einer Ohnmacht zu stehen. »Ihr beide fahrt zurück ins Revier und findet alles über diesen Kerl Rhodes heraus.«
    »Ich bleibe

Weitere Kostenlose Bücher