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CREEKERS - Thriller (German Edition)

CREEKERS - Thriller (German Edition)

Titel: CREEKERS - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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erreichen.«
    »Gute Idee.« Susan schaltete ihr Mikrofon ein. »Zwei-null-eins, bitte um sofortige Meldung.«
    Statisches Rauschen war die einzige Antwort.
    »Zwei-null-eins, hören Sie mich?«
    Nichts.
    »Chief Mullins? Hören Sie mich?«
    Immer noch keine Antwort.
    »Vergiss es«, sagte Phil, stand auf und schnappte sich die Autoschlüssel. »Ich geh ihn suchen. Irgendwas stimmt da nicht.« Doch bevor er die Hintertür erreichte, rief Susan ihn zurück. »Warte! Er meldet sich gerade.«
    Phil ging schnell in die Funkkabine. Mullins’ Stimme, durch das Funkgerät noch knarziger, grummelte: »… ja, Susan, meine Position ist nördlich auf der 154, kurz hinter Hockleys Sumpf …«
    »Wir haben uns allmählich Sorgen gemacht. Sind Sie in Ordnung? Brauchen Sie Unterstützung?«
    »Könnte man so sagen – Jesus und Maria! Ist Phil noch da?«
    »Ja, Chief, direkt neben mir.«
    »Gut. Ich will, dass ihr den Laden zumacht und hier raus kommt«, wies Mullins sie an. »Aber warte, Susan, zuerst schnappt ihr euch mehrere Paar Gummihandschuhe, ein paar Pinzetten und ein paar Beutel für Beweisstücke.« Statik knisterte in der nächsten Pause. »Und sag Phil, er soll ein 64er-Formular mitbringen.«
    Heilige Scheiße , dachte Phil.
    Susan schaltete ihr Funkgerät aus. Ihr Gesicht wirkte grimmig entschlossen. »Du hast ihn gehört«, sagte sie und öffnete die kleine Schublade, in der sie das Material zur Beweissammlung aufbewahrten.
    Oh ja, ich habe ihn gehört . Mit ebenso grimmigem Ausdruck schritt Phil zum Aktenschrank und holte ein 64er-Formular heraus, bei der Polizei auch bekannt als Einheitlicher Jurisdiktiver Standardbericht für Mord .
    »Was im Namen …«
    Phil gab sich keine Mühe, den Satz zu beenden. In wessen Namen, bitte? Was , dachte er bruchstückhaft, kann. Das hier. Beschreiben?
    Susan stand direkt neben ihm und schaute in die zerklüftete Schlucht, während Mullins sich mehrere Meter entfernt hielt und in die andere Richtung starrte. Er sah aus, als würde er gleich die Büsche mit seiner letzten Mahlzeit düngen.
    Wenn er es nicht längst schon getan hatte.
    Die Leiche glänzte; blutrote Hände im Tod erstarrt. Ein paar vereinzelte Fliegen hockten auf dem mit geronnenem Blut überzogenen Schädel. Phil musste länger hinsehen, um die Leiche überhaupt als menschlich wahrzunehmen. Der Chief, sein knolliges Gesicht käsebleich, deutete auf den platten Reifen seines Cadillacs. »… ich komm also gerade um die Kurve, da platzt mir der Reifen. Brandneu, gerade erst aufgezogen, verdammt noch mal. Wie auch immer, ich hol also den Wagenheber aus dem Kofferraum, will mal eben kurz in die Schlucht spucken und das erste, was ich sehe, ist das .«
    Ein beschissener Start in den Tag , konstatierte Phil. Sein Magen schien auf Pflaumengröße zu schrumpfen, als er einen näheren Blick riskierte. Es war noch früh am Tag. Die Sonne stand noch nicht ganz über den Hügeln und die fleckigen Schatten verliehen dem Glanz der Leiche einen ungesunden, purpurnen Farbton. Zuerst dachte Phil, die Leiche sei lediglich nackt und mit Blut besudelt, aber als er sich vorbeugte, die Hände auf den Knien, erkannte er, dass es noch viel schlimmer war.
    »Mein Gott«, krächzte Susan. »Es sieht aus, als habe man ihn …«
    »Gehäutet«, beendete Phil den Satz. »Und verdammt saubere Arbeit. Hier hat es jemand wirklich ernst gemeint, Chief.«
    »Was du nicht sagst.«
    Die Leiche lag in der Schlucht, als wäre sie dort planlos abgeladen worden, ihre Arme und Beine standen in nahezu unmöglichen Winkeln ab. Möglicherweise aus einem fahrenden Auto geworfen , überlegte Phil, doch er bedauerte den armen Kerl, der den Wagen danach sauber machen durfte. Sehnen, Bänder, sogar Venen zeichneten sich völlig makellos auf den abgehäuteten Muskeln ab. »Ja«, murmelte Phil, »Jemand hat sich wirklich ausgetobt an dem Kerl … falls es überhaupt ein Kerl ist.«
    Die Zweifel waren angebracht. Auch wenn die Leiche einen männlichen Körperbau zu besitzen schien, ließ das offensichtliche Fehlen von Genitalien die Geschlechterfrage zunächst offen. Es gab auch keine Haare – die Leiche war skalpiert worden. Was vom Kopf übrig war, grinste sie lippenlos an, ein scharlachroter Haufen Fleisch.
    »Es ist ein Kerl«, sagte Mullins. Er deutete auf einen Punkt etwa zehn Meter zu seiner Rechten. »Das da sind keine Frauenklamotten.«
    Weiter die Schlucht entlang sah Phil die Kleidungsstücke: körperbetont geschnittene Herrenjeans, ein weites

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