CREEKERS - Thriller (German Edition)
Nabel zu wachsen, doch dann sah Phil, dass es ein Tattoo war. Kleine, schlaffe Brüste wackelten bei jedem Schritt ihrer High Heels wie halb leere Puddingtüten und drahtiges schwarzes Schamhaar ragte unter einem fleischfarbenen Stringtanga hervor.
Nach einer Weile bemerkte Phil trotz seiner niedergeschlagenen Stimmung, dass eine ganze Reihe von Kunden an der Bar vorbei in Richtung der Herrentoilette strömte und nicht mehr zurückkam. Danach versuchte er, das Ganze unauffällig zu beobachten.
Was zur Hölle geht da hinten vor sich?
Ein schmaler Gang führte von der hinteren Ecke zum WC; direkt daneben befand sich eine Tür. Ein seltsam aussehender Bursche in einer Latzhose stand daneben, die Arme verschränkt und mit ausdruckslosem Gesicht. Ein Creeker , erkannte Phil. Das eingefallene Gesicht und der aufgedunsene Kopf ließen keinen Zweifel. Ein Redneck ging am Klo vorbei auf den Jungen zu und wurde nach einem kurzen Wortwechsel durch die geheimnisvolle Tür eingelassen. Es sah beinahe so aus, als würde der Creeker die Tür bewachen .
Vielleicht eine Billardhalle oder Spielautomaten , überlegte Phil, doch das schien ihm keine besonders sinnvolle Erklärung zu sein.
Warum sollte der Junge dann Wache stehen? Plötzlich erinnerte er sich: Hatten während seiner früheren Observierung nicht mehrere Kunden ein Hinterzimmer erwähnt?
Eine Hand schlug ihm auf den Rücken. Phil zuckte zusammen.
»Hey Alter. Wie läuft’s so?«
Eagle, die langen blonden Haare im Gesicht, zog sich einen Hocker heran und bestellte ein Bier.
»Kann nicht klagen«, antwortete Phil. »Okay, ich könnte schon, aber was soll’s? Und bei dir?«
»Wie immer.« Eagle drehte den Kopf, um die Tänzerin zu betrachten, und zog eine Grimasse. »Tanzt, als hätte sie Holzklötze an den Füßen.«
»Sei nicht so hart, Eagle. Die hat wohl grad erst ihr Juraexamen in Harvard gemacht und noch nicht den richtigen Job für ihre Talente gefunden.«
Eagle lachte und nahm einen Schluck Bier. »Ich weiß nicht, wo die ein paar von diesen Mädchen ausgegraben haben. Sicher, einige von ihnen sind ganz in Ordnung, aber die meisten sehen aus wie der Tod auf Urlaub. Vicki pustet sie alle von der Bühne.«
»Klar«, sagte Phil, doch er dachte: Sicher tut sie das, wenn sie sich nicht gerade Natters Koks durch die Nase zieht.
Ein weiterer krachender Song dröhnte aus den Boxen, dominiert von kreischenden Gitarren, die wie Kettensägen im Leerlauf klangen. Vereinzelter Applaus ertönte, als das Mädchen einen Kopfstand hinlegte und ihre langen, bleichen Beine spreizte. Keine so leichte Sache für eine Betrunkene. Phil und Eagle plauderten noch eine Weile, doch aus dem Augenwinkel registrierte Phil immer neue ungepflegte Rednecks, die am Creeker vorbei durch die Tür schlurften.
»Sag mal, Eagle, was ist denn da hinten?«
»Wo?«, fragte Eagle.
»Die Tür da hinten. Ich seh ständig, wie Typen rübergehen und mit dem Jungen reden, der sie dann reinlässt.«
»Willst du nicht wissen, Mann. Das ist ekelhaft.«
»Ekelhaft?« Phil dachte nach, konnte sich aber nichts vorstellen. »Komm schon, was ist los? Haben die Billardtische da hinten oder so was? Dann lass uns ein paar Runden spielen.«
Eagle gab ein düsteres Kichern von sich. »Da drin wirst du kein Billard spielen, Alter. Das is’ das Hinterzimmer. Ich war einmal drin und ich wünschte mir, ich hätt’s bleiben gelassen.«
Phil war verwirrt. Glücksspiel? Hahnenkämpfe? Er wollte herausfinden, was da vor sich ging. »Was denn? Soll ich raten? Spuck’s aus!«
Eagle wischte sich die Haare aus dem Gesicht und enthüllte ein bitteres Lächeln. »Die haben ’ne zweite Bühne da hinten«, sagte er.
»Was, du meinst noch mehr Mädchen?«
»Ja, Mann. Mehr Mädchen«, erwiderte Eagle mürrisch.
Warum ist er so zurückhaltend? , wunderte Phil sich. »Nun, das Mädel hier brennt nicht gerade ein Feuerwerk ab. Sieht aus, als würde sie noch vor dem nächsten Auftritt abkratzen. Schauen wir uns mal dieses Hinterzimmer an und checken die Mädchen dort ab.«
»Das is’ nich’ wie hier, Phil«, gab Eagle schließlich zu. »Da drin tanzen Creeker mädchen.«
Phils Bier wurde schal in seinem Mund. Er hätte sich beinahe verschluckt. »Creekermädchen? Die strippen? «
»So sieht’s aus, Kumpel. Die Besten der Besten. Sehen alle toll aus – bis du genauer hinschaust. Glaub mir, Alter, das ist echt ekelhaft. Das ist der Reiz … die Einzigen, die da reingehen, sind Perverse und kranke Spinner.«
Phil
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