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Crescendo

Crescendo

Titel: Crescendo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Corley
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knallig gestreiften Leggings, Sachen, die er noch nie an ihr gesehen hatte.
    »Gefall ich dir, Daddy? Ich war mit Lucy und ihrer Mum nach der Schule einkaufen. Das waren Sonderangebote, superbillig.«
    Das wunderte Fenwick keineswegs, aber so billig, wie sie aussahen, konnten sie unmöglich gewesen sein.
    »Du warst einkaufen?« Er umging eine direkte Antwort auf ihre Frage, aus purer Ratlosigkeit. Er hätte nie gedacht, dass er mal als Modeberater herhalten müsste, denn bislang hatte er sich auf Bess’ guten Geschmack verlassen können. Auf solche Geschmacksverirrungen würde seine Tochter doch nicht hereinfallen, hatte er zumindest geglaubt. Wie sehr sich ein Mann doch täuschen konnte.
    »Ja, aber gefallen dir die Sachen?« Sie stampfte zum Nachdruck leicht mit dem Fuß auf, was untypisch für sie war. Fenwick beschlich der Verdacht, dass Lucy Wells vielleicht nicht nur in Modedingen einen schlechten Einfluss auf Bess hatte.
    »Interessantes Muster. Oh, Tschuldigung, darf das Glitzerzeug abgehen?« Er starrte mit angewiderter Faszination auf die funkelnden Plättchen, die sich von den Cartoon-Äpfeln auf dem T-Shirt auf seine Finger übertragen hatten.
    »Och, ist nicht schlimm, das geht dauernd ab. Mrs Wells sagt, nach der ersten Wäsche hält es.« Sie blickte zu ihm hoch, ihre dunkelbraunen Augen riesig unter dichten Wimpern. »Die Sachen gefallen dir nicht, stimmt’s?« Ihre Mundwinkel gingen nach unten. In ihrer Stimme lag eine merkwürdige Mischung aus Trotz und Flehen. Fenwick erkannte die Warnzeichen, sprach aber unbeirrt weiter, aufrichtig wie immer.
    »Wenn ich ehrlich bin, ist das Pink ein bisschen zu babyhaft für meinen Geschmack, aber wichtig ist, dass sie dir gefallen. Kannst du sehr gut auf Partys anziehen.«
    Sie blickte ihn erneut mit Moniques Augen und Moniques Ausdruck im Gesicht an. Ihr Kinn schob sich vor.
    »Das sind doch keine Partysachen. Ich will sie jeden Tag anziehen, außer zur Schule.«
    »Schön. Wie du willst. Aber nicht, dass sie so schnell kaputt gehen. Ich geh mich umziehen.«
    Er hatte das letzte Wort gehabt, dachte er wenigstens. Als er die Treppe hinaufging, rief sie hinter ihm her: »Wenn ich genug Geld gespart hab, kauf ich mir Leopardenschuhe – die gibt’s in allen Farben, von Gelb bis Knallorange! Natürlich nur, wenn du keine Lust hast, mir morgen welche zu kaufen.«
    Er drehte sich um und kam zurück. Er wollte einem endlosen Wortgefecht, wie er es oft mit Monique gehabt hatte, vorbeugen. Er setzte sich auf die zweitletzte Stufe, Auge in Auge mit seiner Tochter.
    »Hast du denn eine Belohnung verdient?« Er schlang die Arme um sie, und ihr hartes, kleines Gesicht wurde weich, als ihre Hände seinen Hals umfassten. Er versuchte, den Glitterschauer zu ignorieren, der auf seinem Jackett gelandet war.
    »Ich hab eine Eins im Diktat.«
    »Das war letzte Woche.«
    »Und wenn ich verspreche, nächste Woche wieder eine Eins zu schreiben?«
    Er musste lächeln über ihr Selbstvertrauen, denn sie hielt jedes Versprechen. Sie war pfiffig, aber nicht die Intelligenteste ihrer Klasse. Was sie auszeichnete, war ihre Entschlossenheit. Wenn sie sich einmal ein Ziel gesetzt hatte, erreichte sie es auch.
    »Mal sehen. Geh wieder zu deinem Bruder, ich muss mich umziehen«, und diesen Anzug gleich morgen in die Reinigung bringen, dachte er.
    Als er wieder herunterkam, lag Chris noch immer vor dem Fernseher. Der Kinderkanal lief.
    »Habt ihr Lust auf Monopoly?«
    »Da läuft gerade ein guter Zeichentrickfilm. Vielleicht später.« Chris schenkte seinem Vater nicht mal einen Blick.
    Bess nickte zustimmend. »Später.«
    Fenwick blickte auf die Katze und die Maus auf dem Bildschirm, beide um einiges älter als er, doch trotz der ständigen Wiederholungen irgendwie reizvoller. Er beugte sich hinab und zerzauste Chris das Haar.
    »Ich hol mir später eine Umarmung ab.«
    Chris nickte kurz und strich sich die Haare glatt. Fenwick hörte leise Schritte hinter sich.
    »Ach, da sind Sie ja, Andrew. Wusste ich doch, dass ich Sie hab kommen hören.«
    »Hallo, Alice. Hatten Sie einen guten Tag?«
    »Einigermaßen. Ich musste die Wäsche mit der Hand waschen, weil die Maschine kaputt gegangen ist, aber die Kinder brauchen ja saubere Schuluniformen, aber ansonsten …« Ihre Stimme verklang, als sie zurück in die Küche ging.
    Fenwick folgte ihr. Seine Haushälterin ließ ihre Sätze oft unvollendet, und Fenwick hatte es aufgegeben, sich den Rest zusammenzureimen. Alice Knight war eine kleine,

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