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Crescendo

Crescendo

Titel: Crescendo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Corley
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erfüllte sie mit Schrecken, denn sie hatte gelesen, wie brutal seine Verbrechen waren, und sie wusste, dass er nicht aufgeben würde, ehe er sie erwischt hatte. Sie bog in einen engen Durchgang ein und hoffte, dass er zu eng für Smith sein würde. Nahezu panisch kroch sie vorwärts, obwohl sie absolut nichts sehen konnte.
    Urplötzlich krachte sie gegen eine Wand, die ihr den Weg versperrte. Benommen senkte sie den Kopf und wartete, bis die Sterne vor ihren Augen wieder verschwanden. Sie tastete nach der nächsten Ecke, aber auf allen drei Seiten waren gemauerte Wände, und die Decke über ihr war stabil. Ihr blieb kein Ausweg mehr. Sie meinte, hinter sich ein schweres Schlurfen zu hören, und unterdrückte ein Schluchzen. Von Angst getrieben machte sie kehrt und kroch zurück, vielleicht hatte sie ja eine Abzweigung übersehen. Ein großer Holzsplitter bohrte sich in ihr Knie, aber sie achtete nicht auf den Schmerz und schob sich weiter vor.
    Rechts und links berührten ihre Finger raue Ziegelsteine und Dachpfannen. Unter ihren Füßen stoben ganze Wolken von dickem Staub auf, der ihr in Augen und Kehle drang, sodass sie würgen und anhalten musste, um wieder Luft zu bekommen. Sie legte sich auf den Rücken und versuchte zu atmen, aber die Luft am Boden war ebenso staubig wie direkt unter dem Dach. Sie drohte zu ersticken.
    Das Dach über ihr drückte auf sie nieder wie der Deckel einer Gruft, aber plötzlich sah sie einen dünnen Streifen Licht und kroch darauf zu. Die Dachverkleidung hatte sich gelöst, und durch eine Lücke in den Pfannen konnte sie die Sterne sehen. Mit einem kräftigen Ellbogenstoß nach oben verschob sie eine Dachpfanne, und ein frischer Luftzug strömte herein, der neue Staubwolken aufsteigen ließ. Gierig sog sie den Sauerstoff in die Lunge und spürte, wie ihr Kopf wieder klar wurde. Draußen sah sie Orion tief am Himmel stehen. Das Geräusch des Wassers klang klar durch die Nacht. Vielleicht konnte sie durch das Dach brechen und entkommen. Sie war stark nach den Wochen mit viel gutem Essen und körperlicher Bewegung. Sie tastete über ihrem Kopf, doch die Sparren waren zu dicht beieinander. Sie saß noch immer in der Falle, konnte nirgendwohin, außer zurück, und er war dicht hinter ihr, kam immer näher, während sie in diesem sargähnlichen Hohlraum kostbare Zeit vertat. Er würde jeden Zentimeter des Hauses absuchen, und sie war sicher, wenn er sie nicht fand, würde er es niederbrennen. Falls ihr die Flucht nicht gelang, würde sie hier sterben, so oder so.
    Die Vorstellung, wie sie hier unter dem Dach in der Falle saß, während Flammen das trockene Holz fraßen und den Getreidestaub entzündeten, war grauenhafter, als sich Smith zu stellen. Sie hatte keine andere Wahl, als zurück in den Hauptgang zu kriechen, den sie so hoffnungsvoll verlassen hatte, und von dort aus weiterzumachen. Sie riss sich von dem Mondlicht los und kehrte in die beängstigende Dunkelheit zurück. Ihre Augen suchten hektisch nach irgendeiner Fluchtmöglichkeit. Kurz bevor sie die Stelle erreichte, wo es zurück in den Hauptteil des Speichers ging, sah sie rechts von sich die schattenhaften Umrisse eines großen Gegenstandes aufragen. Sie kroch auf wunden Knien darauf zu, kämpfte den brennenden Schmerz in den Oberschenkeln und im Rücken nieder. Ihre ausgestreckte Hand berührte Holz, eine dicke, schräg gestellte Schaufel. Sie griff höher und ertastete eine weitere Schaufel, darüber noch eine. Es war das Mühlrad, das wuchtig bis hier unters Dach aufragte und umbaut worden war. Sie musste zuvor in der Dunkelheit daran vorbeigekommen sein, aber das kleine bisschen Mondlicht genügte, um es jetzt zu erkennen.
    Rund um das Rad war eine Lücke im Boden, nicht groß, aber vielleicht gerade groß genug für sie, um hindurchzurutschen. Sie ertastete den Abstand mit den Händen. Es war sehr eng, aber sie war so verzweifelt, dass sie ohne lange zu überlegen die Füße hindurchschob. Sie musste sich winden, um Hüften und Gesäß durch den Spalt zu schieben, und sie strampelte mit den Beinen, bis ihre Laufschuhe auf einer der Holzschaufeln weiter unten Halt fanden. Die Taille glitt leicht hindurch, dann ihre Brüste. Sie versuchte gerade, den Kopf seitlich verdreht durch die Öffnung zu bekommen, als Licht vom Eingang zum Dachspeicher hereinfiel und sie blendete.
    Sie hörte Smith auflachen: »Na, wen haben wir denn da?« Doch im selben Moment zog sie den Kopf auch schon durch die Öffnung nach unten und

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