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Crescendo

Crescendo

Titel: Crescendo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Corley
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Unterstand für Schafe, der jetzt nur noch aus einem bröckelnden Kreuz aus Bruchsteinmauern bestand und überwiegend von Bäumen verdeckt wurde.
    Der Mann warf sie in dem Unterstand auf den Boden und bedachte sie mit einem Blick, der sagte: Rühr dich nicht von der Stelle. Taz war wie gelähmt vor Angst. Sie blieb so liegen, wie sie hingefallen war, und sah zu, wie er ein seltsames Ritual vollzog. Zuerst zog er sie von der Taille abwärts nackt aus. Dann holte er Stricke aus seinem Rucksack, band je einen um jeden Fuß und schlang die freien Enden um dicke Steine in der Mauer, sodass sie mit gespreizten Beinen dalag. Ihre Arme blieben weiterhin auf dem Rücken gefesselt. Trotz ihrer hoffnungslosen Lage begann Taz, sich aus Leibeskräften zu wehren, und er verpasste ihr eine klatschende Ohrfeige.
    »Dreckiges Miststück.«
    Er riss ihr die Bluse mit einer Hand auf, schob den BH hoch an ihren Hals und zog eine große Thermosflasche aus seinem Rucksack. Er öffnete sie und goss etwas von dem Inhalt über sie, wusch sie mit kochend heißem Wasser.
    Sie war bereit für ihn. Er lächelte in freudiger Erwartung und griff zielsicher in eine seiner Hosentaschen, sicher, dort das zu finden, was er haben wollte. Er stockte kurz, tastete dann die andere Tasche ab und fing schließlich an, hektisch herumzusuchen.
    »Scheiße!« Er kippte den Rucksack aus und kramte erneut in den Hosentaschen, aber das, was er suchte, blieb verschwunden. Der Verlust brachte ihr einen Tritt in die Rippen ein.
    »Mach dir nichts draus, ich hab noch genug Fantasie, um mich zu amüsieren, Kleines. Wer hat denn da heute zu viel Sonne abgekriegt?« Er fuhr ihr mit dem Finger über die weiße Bikinilinie auf der Haut. »Ich hab dich da liegen sehen, wie du allen Typen gezeigt hast, was du zu bieten hast. Und die ganze Zeit hab ich mir vorgestellt, was ich später mit dir anstellen würde. Die Zeit ist wie im Flug vergangen.«
    Er sprach fast im Plauderton weiter, während er sie streichelte wie ein Liebhaber. Die Normalität seiner Stimme und seiner Handlungen überzeugten sie mehr als alles andere davon, dass er sie töten würde, doch trotzdem wurde ihr Atem langsamer und die Panik wich aus ihren Gliedern. Dann schlug er sie so brutal, dass sie Sterne sah, und bevor sie die Augen wieder öffnete, schlug er auf sie ein und biss sie. Als das erste Blut floss, stand er auf und zog sich aus, starrte sie dabei unentwegt an. Er zog die hellbraune Hose aus, dann die Unterhose, und als sie die Augen schloss und den Kopf abwandte, lachte er.
    »Ja, so reagieren die meisten Mädchen. Also, mal sehen, es ist erst acht Uhr … und vor zehn wird es nicht dunkel, wir haben also jede Menge Zeit. Ich werde dich nämlich nicht hier lassen, weißt du. Normalerweise würde ich dich ja hinterher gründlich waschen, aber im Freien muss ich improvisieren, daher wird das Meer reichen. Schüttele nicht so den Kopf. Ich weiß, du kannst das Meer nicht ausstehen, ich hab gehört, wie du das heute deiner Freundin erzählt hast, deshalb freue ich mich schon richtig drauf, dich später zu ersäufen. Aber bis dahin …« Er beugte sich über sie und biss ihr brutal in die Brust. »Kann’s losgehen?«
     
    Er saß oben auf der Klippe, rauchte eine Zigarette und schaute zu, wie die Flut langsam stieg. Seine nassen Sachen lagen ausgebreitet neben ihm im Gras, er hatte die Ersatzhose aus dem Rucksack an. Zwei Stunden hatten ihm nicht ganz gereicht, aber er war dennoch einigermaßen auf seine Kosten gekommen. Um die Verbindung zu Griffiths herzustellen, hatte er diesmal im Freien gearbeitet. Anscheinend hatte die Polizei den Mord an Lucinda nicht mit den Verbrechen in Zusammenhang gebracht, für die Wayne im Gefängnis saß, und sein Freund beschwerte sich langsam, dass die Taten nicht ähnlich genug seien, trotz der fehlenden Finger. Diese Einzelheit war wahrscheinlich zu klein, als dass sie den Stümpern auffiel.
    Er sog tief den Rauch ein und dachte an das Mädchen. Sie war jünger, als die, die er sonst bevorzugte, aber ihr Körper war für seinen Geschmack reif genug gewesen, und sie hatte genügend Angst gehabt. Ja, eigentlich hatte sie genau so reagiert, wie er es tagsüber am heißen Strand erhofft und sich ausgemalt hatte.
    Die Flut stieg weiter. Er konnte es daran sehen, dass die aus dem Wasser ragende schwarze Spitze eines Felsens direkt vor der Höhle kleiner wurde. Es hatte Überwindung gekostet, die Sache nicht gleich in dem Schafpferch zu Ende zu bringen, aber die

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