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Crescendo

Crescendo

Titel: Crescendo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: corley
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Elternhauses tot in ihrem Blut lag.

    Die Obduktion von Ginnys Leiche hatte höchste Dringlichkeit und war bereits im Gange, als MacIntyre und Fenwick eintrafen. Fenwicks selbst auferlegte Buße ging nicht so weit, dass er beim Abwiegen und Messen ihrer sterblichen Überreste dabei sein musste, deshalb überbrückte er die Zeit bis zu Caves Rückkehr damit, Berichte zu lesen und die blutigen Fotos vom Tatort zu studieren. Eine Großfahndung war angelaufen, doch bislang fehlte von dem Mörder jede Spur.

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    »Er hat eine Müllhalde überquert, und die Hunde haben seine Fährte verloren.« MacIntyre schüttelte angewidert den Kopf. »Überall sind Straßensperren errichtet worden, aber bei den vielen kleinen Sträßchen und Feldwegen können wir höchstens was mit Hubschraubern bewirken.«
    »Wie ist er zum Haus der Matthews gekommen?«
    »Keine Ahnung. Er ist von hinten durch den Garten gegangen und hat das Schloss an der Hintertür geknackt, aber es wurde kein verdächtiges Fahrzeug gesehen.«
    »Wer hat sie gefunden?« Fenwick verströmte eine ausdruckslose Ruhe, doch MacIntyre musterte ihn argwöhnisch.
    »Einer von unseren Jungs. Ihre Mutter kam vom Einkaufen zurück und hat von der Straße aus das eingeschlagene Badezimmerfenster gesehen. Zum Glück war der Polizist vor ihr oben. Der Anblick ist ihr Gott sei Dank erspart geblieben.« MacIntyre deutete auf die grässlichen Fotos, auf denen Rot die vorherrschende Farbe war.
    »Sie hat also die Fensterscheibe eingeschlagen und versucht, zu entkommen. Tapferes Mädchen. Wenn draußen jemand gewesen wäre …«
    »Hören Sie auf!« Das war ein Befehl.
    »Ja … Sir.« Seine Stimmung war scheußlich und nicht gerade geeignet, das Verhältnis zu seinem Vorgesetzten zu verbessern.
    »Gehen wir was essen. Ich weiß, es ist nicht gerade Appetit anregend, sich das da anzusehen, aber es wird bestimmt eine lange Nacht.« MacIntyre war fest entschlossen, ihn wieder zur Vernunft zu bringen.
    Als sie zurückkamen, war Cave in seinem Büro. Sie be-grüßten sich mit Handschlag, aber Cave konnte Fenwick nicht in die Augen sehen.
    »Schon irgendeine Spur?«

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    »Nein. Und da wir nicht wissen, was er fährt, dauert die Suche so lange. Die Schlüsselfrage lautet, was wird er vermutlich als Nächstes tun?«
    MacIntyre sah Fenwick an. »Legen Sie los, Sie kennen ihn wahrscheinlich am besten.«
    »Ich denke, falls es sich um Smith handelt, wird er versuchen, aus der Gegend zu verschwinden. Das hat er nach den Straftaten in London und Wales auch gemacht.«
    »Wohin?«
    Fenwick zuckte die Achseln. »Könnte überallhin sein, aber Birmingham wäre eine Möglichkeit. Da ist er nach London mit dem Zug hingefahren, und da hat Griffiths auch die Briefe hingeschickt.«
    Cave nickte. »Das hab ich mir gedacht. In der Richtung habe ich die meisten Straßensperren errichten lassen. Sonst noch irgendwelche Ideen?«
    »Es ist vage, aber sein Vater hatte irgendwo ein Ferienhaus. Wir haben es noch nicht lokalisieren können – es sei denn, Robyn Powell ist fündig geworden, oder Knotty.« Bei der Erwähnung des Constable runzelte er die Stirn. »Mist, der ist jetzt bestimmt schon wieder in London.«
    »Ich glaube, Constable Powell hat ihren Bericht in Ihrem altem Büro hinterlegt, falls Sie ihn brauchen. Außerdem haben wir für Sie beide im Armada Zimmer reserviert.«
    »Also, was nun? Wie können wir Ihnen am besten helfen, Cave?« MacIntyres Tonfall war perfekt. Fenwick versuchte, ihn sich für spätere Gelegenheiten einzuprägen.
    »Indem Sie an der Einsatzbesprechung mit dem Team teilnehmen. Bei der eigentlichen Suche können Sie nichts tun.
    Der Chief Constable hat sich persönlich eingeschaltet. Wir haben so viele Leute, wie wir brauchen – jetzt.«
    Die Besucher übergingen den bitteren Unterton.

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    »Dafür brauchen Sie mich nicht. Ich werde mir Robyns Bericht anschauen und versuchen, Knotty zu erreichen.«

    Robyn Powell hatte eine Landkarte an die Wand geheftet.
    Darauf waren rote Punkte verteilt wie ein Hautausschlag, der noch schlimmer war als Knottys Akne, und diese Punkte bildeten gewisse Muster. Sie hatte die Schule von Griffiths und Smith markiert und einen Kreis drum herum gezogen, um die Distanz zu veranschaulichen, die die Jungen innerhalb von zwei Stunden bewältigen konnten. Jede rote Stecknadel war mit einer Zahl versehen, die einer Nummer auf der Liste entsprach, die auf seinem Schreibtisch lag. Mit Hilfe von Robyns Erläuterungen konnte er die von ihr

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