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Crescendo

Crescendo

Titel: Crescendo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: corley
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überzeugt, dass die Überfälle mit Dro-genkriminalität zu tun hatten, aber Cooper bezweifelte das.
    Sein Instinkt sagte ihm, dass es sich bei den Tätern um eine Bande Jugendlicher handelte, denen es einfach Spaß machte, Leute zu überfallen und zusammenzuschlagen, die schwächer waren als sie.
    »So, alle mal herhören. In der Siedlung Parklea treiben zwei bekannte Drogenbanden ihr Unwesen. Ich möchte, dass ihr euch auf diese beiden konzentriert. Bisher haben wir keine Zeugen, und von unseren Informanten hat auch noch keiner was zu berichten. Das letzte Opfer, Emily Thornton, hat die Täter zwar gesehen, aber ihr wurde bei dem Überfall die Brille runtergeschlagen, und ohne die ist sie blind wie ein Maulwurf, also keine große Hilfe.«
    Nightingale kam herein, als gerade Kopien mit Informationen verteilt wurden. Ein Blick genügte, und Cooper wusste, dass etwas nicht stimmte. Er fürchtete, dass sie sich selbst überforderte. Die Ermittlung im Fall Griffiths war zu weit gegangen. Blite hatte die Idee gehabt, Nightingale als Lockvogel einzusetzen, aber es war ihre Entscheidung gewesen, sich darauf einzulassen. Cooper hatte Bedenken gehabt und sogar Fenwick informiert, obwohl der damals noch bei der Londoner Polizei gewesen war. Der DCI hatte sich auch 101

    prompt eingeschaltet, hatte aber nur die schroffe Antwort erhalten, er solle sich um seine eigenen Angelegenheiten kümmern.
    Als er Nightingale jetzt betrachtete, bedauerte Cooper noch mehr, dass es ihnen nicht gelungen war, den Fall anders zum Abschluss zu bringen. Für viele galt die Sache als großer Erfolg, nicht zuletzt für Blite, der immer wieder gern darauf zu sprechen kam, aber Cooper war überzeugt, dass sie mit traditionelleren Methoden das gleiche Ergebnis hätten erzie-len können. Es hätte länger gedauert, vielleicht auch mehr Geld gekostet, aber die menschlichen Opfer wären weniger schmerzlich gewesen.
    Er fing Nightingales Blick auf und nickte, ohne eine Spur von Vorwurf wegen ihrer Verspätung. Sie lächelte ihn an, aber das Lächeln erreichte nicht ihre Augen, die dunkel ge-rändert waren, wie er jetzt bemerkte.
    Nach der Besprechung wartete sie beim Hinausgehen auf ihn.
    »Hallo, Sergeant.« Trotz ihrer Beförderung brachte es Nightingale nicht fertig, Cooper mit Vornamen anzureden.
    »Tag, Nightingale. Da haben Sie ja wieder das kürzere Streichholz gezogen und müssen mit mir arbeiten, was?«
    »Ich freu mich drauf. Wird auch langsam Zeit, dass ich mich mal wieder in einen anständigen Fall verbeißen kann.
    Kann ich eine Überwachung übernehmen? Ich hab schon seit Wochen Innendienst.«
    Cooper erlebte es nicht oft, dass sich jemand freiwillig für Überwachungsarbeit anbot, und er willigte rasch ein.
    »Sie fangen morgen früh um sieben an. Ihr Partner ist Detective Constable Rike. Ein erfahrener Mann. Halten Sie den Mund geschlossen und die Augen offen, dann finden Sie vielleicht was heraus.«

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    Er sah ihr nach, als sie sich entfernte, und ging dann zu Fenwicks Büro, um nachzusehen, ob der Chief Inspector aus dem Sonderurlaub wegen des Todes seiner Frau zurück war.
    Er war es und winkte ihn in sein Büro.
    »Sind Sie so lieb und bringen uns zwei Kaffee, Anne? Mit viel Milch und Zucker für Bob.« Fenwick bedeutete Cooper, auf einem der unbequemen Besucherstühle Platz zu nehmen.
    Der Sergeant betrachtete das enge Metallgestell mit einem Gefühl, das an Hass grenzte, zwängte sich aber hinein. Der Chief Inspector sah ihn erwartungsvoll an. Er war kein Mann, der etwas für Smalltalk oder Klatsch übrig hatte.
    »Ich wollte Ihnen nur kurz sagen, ich bin froh, dass Sie wieder bei uns sind. Wir vermissen Sie, ich und die anderen, und es wäre schön, wenn Sie wieder mehr in die tägliche Arbeit einbezogen würden …« Seine Stimme verlor sich.
    Was redete er denn da? Er hatte gerade durchblicken lassen, dass Fenwick praktisch kaltgestellt worden war, obwohl sie sich vor Arbeit nicht retten konnten.
    »Ich werd’s mir merken.«
    Cooper verzog das Gesicht. Er hatte sich nie an Fenwicks Sarkasmus gewöhnt, der beißend wie Essig und ungefähr ebenso schmackhaft war. Er räusperte sich.
    »Und ich wollte Ihnen auch noch mein Beileid aussprechen. Meine Frau und ich waren sehr traurig, als wir das von Ihrer Frau gehört haben.«
    Es war, als senkte sich ein dünner Schleier über Fenwicks Gesicht. Eigentlich war seine Miene unverändert geblieben, aber er hatte sich hinter eine Maske zurückgezogen, die jede Emotion

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