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Crescendo

Crescendo

Titel: Crescendo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: corley
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stammten, und auch die Erkundi-gungen bei Nightingales Nachbarn im Haus hatten nichts ergeben. Er war Misserfolge gewohnt, welcher Polizist war das nicht, und normalerweise ließ er dergleichen von sich abprallen, aber diesmal bekam er davon Sodbrennen, ein sicheres Zeichen dafür, dass ihn die Sache wurmte.
    Er sprach mit Fenwick darüber.
    »Ich ertrage den Gedanken einfach nicht, dass sie terrorisiert wird. Das ist so eine Gemeinheit.«
    »Sie wird einen Monat nicht da sein – sie hat Urlaub genommen. Das gibt uns etwas Zeit, den Scheißkerl zu finden.«
    Am nächsten Tag erhielt Cooper einen Anruf von einer Nachbarin, die Lärm aus Nightingales Wohnung hörte.
    »Ist immer noch was zu hören?«
    »Es ist ruhiger, aber ich glaube, es ist immer noch jemand drin.«

    177

    Er sagte der Frau, sie solle ihre Wohnung nicht verlassen, rief dann sofort Fenwick an, und Minuten später fuhren die beiden in einem Streifenwagen durch Harlden, am Steuer ein uniformierter Kollege, den Fenwick bei jedem Abbrem-sen beschwor, er solle schneller fahren. Sie riefen bei Nightingale an, doch sie meldete sich nicht. Auch nicht auf dem Handy.
    Fenwick postierte einen Streifenbeamten an der Haustür und lief gefolgt von Cooper und einem weiteren Uniformier-ten die Treppe hinauf. Die Nachbarin, die die Sirene gehört hatte, stand schon mit einem Ersatzschlüssel vor der Tür.
    »Ich hab sie gestern zuletzt gesehen, als sie bei mir war, um mir den Schlüssel zu geben, weil sie Urlaub macht. Ich hab Sie sofort angerufen, als der Lärm losging.«
    »Jetzt ist es still.«
    »Ja, seit zehn Minuten.«
    Fenwick bat sie, in ihrer Wohnung zu warten, und wollte Nightingales Tür aufschließen, als er sah, dass sie aufgebrochen worden war. Ein Bild der Verwüstung bot sich ihm.
    Die hübsche, aufgeräumte Diele war vom Boden bis zur Decke mit obszönen Graffiti besprüht. Bilder waren aus ihren Rahmen gerissen, Scherben von einem zerschmetterten Spiegel knirschten unter seinen Schuhen, als er eintrat.
    Er wies den Polizisten an, vor der Tür zu warten, und winkte Cooper herein. Die Küche war übersät mit zerschla-genem Geschirr und Glasscherben. Im Wohnzimmer waren die Vorhänge und das Sofa mit einem Messer aufgeschlitzt, Möbel zerschlagen und der teure CD-Player demoliert worden. Auch hier waren die Wände vollgesprüht. Nur das Badezimmer war verschont worden. Fenwick tränten die Augen von dem Geruch nach Bleiche, die über einen Berg Kleidungsstücke auf dem Bett geschüttet worden war.

    178

    »Großer Gott, die Spurensicherung soll sofort herkommen. Wir müssen Nightingale finden. Lassen Sie nach ihrem Wagen fahnden und die Flughäfen überprüfen. Wenn sie im Ausland ist, wäre das eine Erklärung dafür, dass sie ihr Handy ausgeschaltet hat.«
    Cooper spürte, dass sein Vorgesetzter versuchte, sich durch Reden zu beruhigen. Er hatte ihn noch nie so aufgewühlt erlebt.
    »Sie hat einen Bruder. Versuchen Sie, ihn zu erreichen.
    Vielleicht weiß er, wo sie ist.«
    Cooper fand die Telefonnummer von Simon Nightingale in einem abgegriffenen Adressbuch und wählte sie. Eine Frau meldete sich.
    »Was ist denn passiert?«
    »In ihre Wohnung ist eingebrochen worden, und wir müssen sie erreichen.«
    »Na ja, sie wird auf der Arbeit sein. Wieso rufen Sie bei uns an?«
    Er erklärte ihr, dass Nightingale Urlaub genommen hatte.
    »Davon hat sie uns nichts erzählt. Tut mir Leid, ich hab keine Ahnung, wohin sie gefahren sein könnte.«
    »Wo hat sie denn sonst so Urlaub gemacht?«
    »Das weiß ich wirklich nicht.«
    Cooper wollte sich schon bedanken, als ihm noch etwas einfiel.
    »Mrs Nightingale, haben Sie irgendwem in letzter Zeit Louises Adresse gegeben?«
    »Natürlich nicht! Wie käme ich dazu.«
    »Bitte denken Sie genau nach.« Cooper zweifelte zwar nicht an der Integrität der Frau, aber sie gehörte zur zutrauli-chen Sorte. Immerhin hatte sie ihm ohne weiteres Nachfragen geglaubt, dass er von der Polizei war.

    179

    »Tja … ein alter Freund hat nach ihr gefragt, aber das war völlig harmlos.«
    »Erzählen Sie.«
    »Das war vor ein paar Wochen. Ein Mann, ungefähr in Louises Alter, hat bei uns geklingelt. Er wollte für irgendeinen guten Zweck sammeln, und wir sind ins Plaudern gekommen. Er hat gesagt: ›Sie sind nicht zufällig die Schwägerin von Louise Nightingale? Der Name ist ja nicht so häufig.‹
    Ich sagte, doch, und er erzählte mir, dass er mit Louise zur Schule gegangen sei und sie gern mal wieder sehen würde.
    Sie waren

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