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Crime - Kriminalromane und Thriller schreiben

Crime - Kriminalromane und Thriller schreiben

Titel: Crime - Kriminalromane und Thriller schreiben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Beinhart
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verächtlich verziehen«, »trauriges« Nicken, Tränen »der Verzweiflung«, ein »versöhnliches« Lächeln – nichts davon. Die Figuren handeln, die Figuren reden. Das Ergebnis: Romane, die durch ihre Dialoge – Higgins schreibt die besten Dialoge in der Branche – erzählt werden und lediglich Spurenelemente von nicht gesprochener Handlung enthalten. Mit dieser Technik kann man brillante Resultate erzielen – allerdings nur dann, wenn die Story nicht hinter dem Zwang, alles in den Dialogen zu offenbaren, zurückbleibt.
    Jimmy Breslin schreibt Geschichten aus der Sicht eines allwissenden Erzählers, der sich jedoch stärker an einem Ich-Erzähler orientiert als an einem Beobachter, wie ihn Hammett oder Higgins einsetzen. Seine Romane sind reich an inneren Dialogen, Hintergrundstorys, soziologischen und wirtschaftlichen Aspekten.
    Im wirklichen Leben ist jedes Gespräch, jede Unterhaltung anders. Es wäre sinnvoll, wenn wir eine Geschichte in Teilen erzählen, jedes Mal von einem Erzähler zum anderen wechseln könnten, aus verschiedenen Blickwinkeln, mit verschiedenen Erklärungsweisen, verschiedenen Wortschätzen, verschiedenen Redestilen schreiben könnten. Das ist in zwei nichtfiktionalen Texten, die durch das Zusammenschneiden von Interviews verschiedener Personen entstanden sind, besonders gelungen: Edie von Jean Stein, die Geschichte der Schauspielerin und Warhol-Berühmtheit Edie Sedgewick, und Savage Grace von Natalie Robins und Steven L. Aronson – die Geschichte des »Kunststofferben, der seine Mutter umbringt«.
    In der fiktionalen Literatur wäre diese Methode sehr schwierig und für den Leser zu anstrengend. Für die richtige Story jedoch kann es den Versuch wert sein, wie wir im Film Rashomon sehen – in dem die Geschichte aus grundverschiedenen Blickwinkeln mehrerer Erzähler wiedergegeben wird – es ist jedes Mal eine ganz andere Geschichte, wenn der Erzähler wechselt.
    Sie müssen Ihre Entscheidung also nach zwei Gesichtspunkten treffen: Entscheiden Sie sich für die Erzählperspektive, die Ihnen am meisten liegt und die gleichzeitig der Geschichte am besten dient. Manche Bücher müssen einfach in der ersten Person geschrieben werden – wie Thompsons Der Mörder in mir und Turows Aus Mangel an Beweisen . John Mortimers Rumpole, Raymond Chandlers Marlowe und viele andere Ermittler und Privatdetektive würden, in der dritten Person erzählt, sehr viel von ihrem Charme verlieren. Sherlock Holmes wird aus der Sicht der zweiten Person – Dr. Watson – erzählt, so dass Watson sich ungehemmt über Holmes’ Brillanz auslassen kann. In der ersten Person würde Holmes zu eitel und egozentrisch wirken, ein unbeteiligter Erzähler würde uns rasch langweilen oder sogar verärgern. Joseph Wambaughs Der Hollywood-Mord und Nachtstreife sind aus dem Blickwinkel einer dritten Person erzählt, weil wir in die Köpfe vieler verschiedener Personen schauen müssen. Jimmy Breslin und Tom Wolfe sind über den New Journalism zu ihren Romanen gekommen; es wäre pure Verschwendung gewesen, sich auf eine einzige Figur zu konzentrieren, nachdem sie ein Leben lang versucht hatten herauszufinden, was die unterschiedlichsten Persönlichkeiten in ihrem Innersten ausmacht. Elmore Leonard muss sich in seinen Romanen wie Gott verhalten, und das macht er knapp, genau und verdammt gut.

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    ALTE DAMEN, HARTE COPS
    I m Mystery Writer’s Marketplace sind folgende Kategorien aufgelistet: »Amateurdetektive, Klassischer Detektivroman, Dunkle Geheimnisse, Spionage, Hard-boiled, Historisches, Satire, Jugend, Unheimliches, Polizeiliches Verfahren, Private Eye, Romantikthriller, Surrealistisches, Spannung, Gericht und Prozesse, Thriller, Junge Erwachsene.«
    Ich neige zu der Ansicht, dass alles dasselbe ist. Aber ich bin im Unrecht: Leser legen Wert auf Untergattungen. Verleger ebenso. Deshalb sollten Schriftsteller sich der Vielfältigkeit des Marktes bewusst sein.
    Die beiden Hauptkategorien sind der klassische Detektivroman, im Englischen auch bezeichnenderweise cozy – behaglich, gemütlich – genannt, und der »hard-boiled«-Krimi – jene Romane, die von hartgesottenen Ermittlern handeln. Was sie unterscheidet, lässt sich rasch zusammenfassen: »Hard-boiled«-Krimis haben einen professionellen, ausgekochten Detektiv, handeln von Gewalt und Sex und spielen in der Unterwelt des professionellen oder organisierten Verbrechens. Der klassische Detektivroman dagegen hat meist einen Amateurdetektiv als Hauptfigur, handelt von

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