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Crime Machine: Thriller (German Edition)

Crime Machine: Thriller (German Edition)

Titel: Crime Machine: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard Linskey
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in dem vernünftigsten Tonfall, den ich hinbekam, wenn man bedenkt, dass mein Kopf höllisch schmerzte und meine Kehle mehr oder weniger zerquetscht worden war, »aber es war ja nicht so, dass ich mir meine Waffe hätte aussuchen können.«
    »Genau«, fuhr sie mich in einer Mischung aus Schreien und Schluchzen an, »mach noch blöde Witze darüber!«
    »Mach ich doch gar nicht«, sagte ich, »er hat mich, verdammt noch mal, fast umgebracht.« Selbst diesen kurzen Satz zu beenden, kostete mich ungeheure Anstrengung. Ich hatte keine Energie mehr für weitere Auseinandersetzungen, schon gar nicht mit Laura. Falls ich auch nur ein Mindestmaß an Besorgtheit seitens meiner Freundin erwartet hatte, so wurde ich enttäuscht. Stattdessen verscheuchte sie Sarah von dem Häufchen Asche und bestand darauf, alles selbst aufzufegen. Dann sah sie sich hilflos um, als würde sie damit rechnen, dass sich die Urne auf magische Art und Weise selbst wieder zusammensetzte, so dass sie die Asche wieder dort hineingeben konnte. Als sie merkte, dass ihre Mutter keine Heimstatt mehr hatte, fing Lauras Unterlippe an zu zittern, und sie schien kurz vor einem verheerenden Weinkrampf zu stehen, als Sarah, die das Problem zumindest vorhergesehen hatte, mit einem großen transparenten Behälter mit grellblauem Deckel aus der Küche kam. So ein Ding, in das man belegte Brote und vielleicht einen Apfel für die Mittagspause packt.
    »Ich weiß, ideal ist das nicht«, räumte Sarah ein, und Laura sah uns beide böse an.

    Als sie schließlich mit ihrer Tupperdose voll Mutter ging, sagte sie: »Ich kann hier nicht bleiben. Ich fahre wieder zu meiner Schwester. Du kannst mich morgen anrufen.«
    Als sie weg war, sagte Sarah: »Ich würde sie nicht anrufen.« Sie sah mir direkt in die Augen. »Über dich hat sie kein Wort verloren, sich überhaupt keine Sorgen gemacht, ob’s dir gutgeht oder nicht. Das ist doch keine Liebe.« Dann merkte sie, dass sie wahrscheinlich zu weit gegangen war, und fügte rasch hinzu: »Ich weiß, das geht mich nichts an. Ich halte lieber die Klappe.« Aber, um ehrlich zu sein, fing ich allmählich an zu denken, dass sie nicht ganz unrecht hatte, deshalb schimpfte ich nicht mit ihr. Ich hatte nicht mal Lust, ihr zu widersprechen.
    Sarah wollte mich ins Bett stecken, bevor sie und Finney gingen, aber ich weigerte mich. Ich musste nachdenken. Musste versuchen herauszukriegen, was hier los war. Wer steckte hinter dem Einbruch in meine Wohnung? Wonach hatte der Mann gesucht – und warum hatte er mich eher umbringen wollen, als zu riskieren, erwischt zu werden? Ich versicherte Sarah, dass sie sich um mich keine Sorgen mehr zu machen brauchte, und bat Finney, sie zu ihrer Freundin zu fahren. Er widersprach nicht. Er hatte Männer in sehr viel schlimmerem Zustand gesehen als mich, und in Anbetracht der Tatsache, dass er mich für eine Art pseudo-intellektuelle Schwuchtel hielt, fand er die ganze Angelegenheit wahrscheinlich lustig.
    Sie waren seit ungefähr dreißig Minuten weg, als es an der Tür klingelte. Ich dachte, es sei Laura, die ihren Irrtum eingesehen hatte und zurückgekommen war, um sich zu entschuldigen, aber ich wollte nichts riskieren. Ich hatte meine Pistole bereits aus ihrem Versteck in meiner Golftasche geholt, ein Platz, den ich gewählt hatte, weil Laura auf keinen Fall jemals dort nachsehen würde. Ich bewegte mich sehr langsam und sehr leise vom Sofa weg und ging zur Tür. Ich achtete darauf, mich nicht direkt davorzustellen, falls man mich durch die geschlossene Tür erschießen wollte. Ich beugte mich vor und lugte durch den Spion, dann machte ich auf.
    »Was ist los?«, fragte ich einigermaßen überrascht.
    »Ich wollte nur noch mal nachsehen, ob auch alles okay ist.«
    »Aber du weißt doch, dass alles okay ist«, sagte ich.
    »Nein, weiß ich nicht«, erklärte Sarah, als wäre ich ein Schüler mit Lernproblemen, »du behauptest das, aber vielleicht hast du ja doch eine Gehirnerschütterung. Heute Nacht muss jemand bei dir bleiben.« Wahrscheinlich hatte sie meinen besorgten Gesichtsausdruck gesehen: »Keine Panik. Ich bin nicht zum Vögeln hier. Ich glaube nicht, dass du dem gewachsen wärst.«
    »Danke.«
    »Ich hab mich von Finney bei Joanne absetzen lassen, und kaum, dass er wieder weg war, bin ich in ein Taxi gestiegen. Also mach dir keine Sorgen, dass er oder die anderen Jungs darüber reden.«
    »Wegen ihm mach ich mir auch keine Sorgen.«
    »Na ja, ich werde Dad nichts davon erzählen, es sei

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