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Crime Machine: Thriller (German Edition)

Crime Machine: Thriller (German Edition)

Titel: Crime Machine: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard Linskey
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kannst heute Abend kommen und deine Sachen holen, dann bin ich nicht da«, sagte ich, als sie sich von mir abwandte, »und nimm bloß deine ganzen Kerzen, deine Patchworkdecken und deine beschissenen Kissen mit.« Dann setzte ich noch eins drauf: »Jetzt verpiss dich aus meiner Wohnung.«
    Als sie endlich lange genug aufgehört hatte zu schluchzen, um etwas sagen zu können, drehte sie sich noch einmal zu mir um und jaulte: »Liebst du mich denn nicht mehr?«
    »Dich lieben?«, fragte ich, als wäre sie völlig irre. »Ich kann dich nicht mal leiden!«
    Laura ging ohne ein weiteres Wort.

25
    S harp kam mit einem Mann zu mir in die Wohnung, der ein Phantombild anfertigte, damit ich nicht zur Polizeistation musste. Er erklärte dem Zeichner, es geschehe zu meinem Schutz.
    »Mach dir keine Sorgen«, sagte er, »ich hab ihm irgendeinen Scheiß erzählt, von wegen du seist unschuldig in einen Bandenkrieg geraten.«
    »Das bin ich auch«, sagte ich, worüber er laut lachen musste, obwohl das nicht meine Absicht war.
    Der Zeichner fragte mich haarklein über die Gesichtszüge des Angreifers aus, während der Stift in seiner Hand über den Block glitt. Mit dem letzten souveränen Bleistiftstrich drehte er sich um und zeigte mir das Ergebnis.
    Wieselgesicht sah mich mit unverkennbarer Ähnlichkeit an. Zufrieden dachte ich, dass dort, wo ihm die Urnenscherbe tief in die Haut geschnitten hatte, jetzt einige Stiche sein Gesicht zieren würden.
    Nachdem der Zeichner gegangen war, fragte ich Sharp: »Was jetzt?«
    »Offiziell werde ich das Bild an alle Dienststellen in der näheren Umgebung schicken. Aufgrund der berechtigten Annahme aber, dass es sich um einen Außenseiter handelt, werde ich mich auf Kräfte von außerhalb konzentrieren müssen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich ein Gangster hier aus der Gegend mit einem von Bobby Mahoneys Männern anlegen würde.« Er zuckte mit den Schultern. »Der könnte sich genauso gut sein eigenes Grab schaufeln.«
    »Und inoffiziell?«
    »Werde ich eine Kopie der Skizze in der anderen kleinen Welt herumschicken, mit der wir so vertraut sind, und mich umhören, bis mir einer den Namen zu der Visage verrät. Wenn er da draußen ist, wenn er bekannt ist, dann kriegen wir ihn auch.«
    Sharp hatte die richtige Idee. Wenn wir etwas herausfanden, dann am wahrscheinlichsten durch einen Verräter. Über die Verbrecherehre wird viel Mist erzählt. Die Leute geben damit an, als ob es das Allerletzte wäre, wenn ein Gangster den anderen bei der Polizei verpfeift. Dabei ist das völliger Blödsinn. Die Stadt ist voller Informanten, angefangen vom kleinen Dealer auf der Straße bis ganz nach oben. Der Dealer sorgt dafür, dass er nicht in den Bau wandert, indem er einem DI oder DS regelmäßig Informationen zukommen lässt. Ein paar machen es auch, um Konkurrenten auszuschalten, und der Polizei kann es nur recht sein, solange sie Festnahmen zu verzeichnen hat.
    Wir sind da nicht anders. Wenn ein dreister kleiner Wichser Koks oder Knarren vertickt, ein Bordell eröffnet oder eine Crew zusammenstellt, die Raubüberfälle durchzieht, erfahren wir das eher früher als später. Dann kommen wir auf einen Besuch vorbei. Wenn ich das mache, dann nehme ich Finney zur Verstärkung mit. Die Botschaft wird wie eine biblische Prophezeiung überbracht. Und der Herr sprach: »Alle Welt soll Steuern zahlen.« Der Unterschied ist nur, dass der Herr hier in der Stadt Bobby Mahoney heißt und die fragliche Steuer einem ganz bestimmten Prozentsatz der geschätzten Einnahmen entspricht. Wenn er vernünftig ist, dann zahlt er. Wenn nicht, kommt Finney noch mal vorbei. Diesmal allein, oder er bringt einen von den anderen Jungs mit. Nach dem zweiten Besuch zahlen sie alle, vorausgesetzt natürlich, sie sind in einem Zustand, in dem sie das noch können. Wir besteuern die Gangster vor Ort, die müssen einem nicht leid- tun. Hierzulande müssen alle Steuern zahlen, und es ist ja nicht so, dass sie dem Finanzamt ihre Einkommenssteuererklärung abgeben würden.
    Manchmal müssen wir es aber doch noch auf eine andere Tour versuchen. Bisweilen verpfeifen wir dann das gesamte Unternehmen an die Northumbria Police, beseitigen unsere Konkurrenten damit auf einen Schlag und sichern uns noch einiges an Wohlwollen, das wir dringend benötigen. Was glauben Sie, wie ein korrupter Bulle wie Sharp überhaupt DS geworden ist? Indem er Gauner hat hochgehen lassen, die wir an ihn verpfiffen haben.
    Also erzählen Sie mir nichts von

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