Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Crime Machine: Thriller (German Edition)

Crime Machine: Thriller (German Edition)

Titel: Crime Machine: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard Linskey
Vom Netzwerk:
denn, du tust es. Also lässt du mich jetzt herein oder was?«
    Ich zog die Tür auf, und sie trat ein. Ich ließ die Pistole wieder in der Golftasche verschwinden, ohne dass sie sie sah:
    »Du hast gar nichts für die Nacht dabei.«
    »Du kannst mir ja ein T-Shirt leihen«, sagte sie, »jetzt ab mit dir aufs Sofa, dann setze ich Wasser auf.« Sie ging in die Küche, und obwohl ich eigentlich allein sein wollte, um mir über einiges klarzuwerden, muss ich zugeben, dass es schön war, sie zu sehen. Ich war gerührt von ihrer Sorge um mein Wohlbefinden, die in krassem Gegensatz zu den Launen meiner Freundin stand.
    Sie kochte mir unzählige Tassen süßen Tee, damit ich wieder Energie bekam. Sonst nehme ich nie Zucker, aber es hatte etwas Warmes und Tröstliches. Wir redeten eine Zeitlang, und dann meinte sie, ich sollte meinen gemarterten Kopf hinlegen. Wir stritten darüber, wer das Bett nehmen sollte und wer das Sofa. Irgendwann hatte sie mich durch die beharrlich vorgebrachte Behauptung, ich sei schwerverletzt und brauchte ein richtiges Kissen und eine ordentliche Matratze, so zermürbt, dass ich klein beigab.
    »Mir reicht das Sofa mit einer Decke und einem Kissen«, sagte sie.
    »Na ja«, gab ich zu, »davon hab ich genug.«
    Sie sagte, sie wolle sich irgendeine verblödende Reality-TV-Sendung angucken, die ich bestimmt nicht sehen wollte. Und da hatte sie recht.
    Sarah ging ins Schlafzimmer und kam, nachdem ich ihr beschrieben hatte, wo sie sie finden würde, mit der Ersatzdecke aus meinem Kleiderschrank wieder zurück. Sie hatte ihre Jeans und ihre Bluse ausgezogen und trug jetzt etwas von meinen Sachen. Ich hatte ihr gesagt, sie könne sich ein Hemd oder so was nehmen, irgendwas, das ihr gefiel oder in dem sie sich wohl fühlte, doch als sie wiederkam, musste ich selbst in meinem angeschlagenen Zustand zweimal hinschauen.
    »Gott, Mädchen«, sagte ich, »machst du so was absichtlich?«
    »Was?«, fragte sie unschuldig. Sie ließ die Bettdecke fallen und stellte sich aufrecht hin, drehte sich zur Seite, als hätte sie gerade das Ende des Laufstegs bei einer Modenschau erreicht. »Ich dachte, es würde dir gefallen.«
    Natürlich gefiel es mir. Sie sah umwerfend aus, stand da mit nichts am Leib außer meinem Newcastle-Trikot.
    Ich schüttelte den Kopf. »Peter Beardsley hat nie so gut ausgesehen.«
    »Das will ich hoffen.«
    »Ich geh ins Bett«, sagte ich schnell, bevor ich noch was Dummes tat.
    Sie lachte: »Schlaf schön.«
    Ich schlief unruhig, hatte Alpträume, in denen ich wiederholt von gesichtslosen Angreifern attackiert wurde, die niemals aufgaben oder sich zur Strecke bringen ließen, egal, was ich ihnen antat. Endlich wachte ich auf und fühlte mich, als hätte mich ein Laster überfahren. Aus der Küche kam der Duft von gebratenem Speck. Zuerst war ich durcheinander. Laura machte nie so ein Frühstück. Sie hielt nichts von Nahrungsmitteln, die keine Nüsse und ungenießbare Haferflockenklumpen enthielten. Auch war Kochen nicht unbedingt ihr Ding. Eine Mahlzeit zuzubereiten bedeutete für sie, mir zu sagen: »Reserviere uns doch mal einen Tisch bei sowieso …«, dann nannte sie den Namen des gerade angesagtesten, neu eröffneten Fresstempels in Quayside.
    Als ich endlich richtig zu mir kam, hatte Sarah bereits den Küchentisch gedeckt, Besteck, Teller und eine kleine feuerfeste Schale, auf der sie Speck, Würstchen und Eier drapiert hatte. Außerdem gab es Toast, richtige Butter und eine Flasche Ketchup. Sarah trug immer noch mein Newcastle-Trikot, aber sie hatte ihre Jeans jetzt wieder angezogen, wofür ich ihr dankbar war.
    »Bist ein Schatz«, sagte ich und meinte es auch so. Aus irgendeinem Grund war ich am Verhungern: »Wo hast du das alles her?«
    »An der Ecke gibt’s einen Laden«, sagte sie in sacht tadelndem Tonfall, »ist dir das nie aufgefallen?«
    »Dunkel.«
    »Hab ich mir gedacht. Dein Herd sieht aus, als wäre er noch nie benutzt worden.«
    »Manchmal zünde ich mir an der Gasflamme eine Zigarette an.«
    Ich setzte mich und nahm eine Scheibe Toast, verteilte weiche Butter darauf und nahm einen großen Bissen. »Ich hab keine Zeit zum Kochen«, sagte ich und sprach mit vollem Mund, »normalerweise frühstücke ich im Fitnesscenter …« Ich zuckte mit den Schultern. Es war mir zu anstrengend, zu erklären, dass ich immer dort aß, wo ich zufällig gerade war.
    Ich aß viel und bedankte mich. »Sei nicht blöd«, sagte sie. Ein bisschen später saß sie barfuß auf meinem Sofa und

Weitere Kostenlose Bücher