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Crime

Crime

Titel: Crime Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh , Pößneck GGP Media GmbH
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segeln kommen, stimmt’s, Chet?
    – Ich fürchte, Lennox hat zu tun, Herzchen.
    – Wie lange wird es denn dauern?
    – Ach, eine Stunde vielleicht, sagt Chet.
    – Okay, sagt er fröhlich,– ich würde gerne mal was vom Golf sehen. Er denkt an Trudi. Es schien wieder alles in Butter zu sein.– Schließlich habe ich Ferien, stimmt’s?
    – Genau! Fick mich, das ist ja der Wahnsinn, sagt Tianna und schlägt dann die Hand vor den Mund, weil Chet sichtlich zusammenzuckt und aufs Oberdeck geht.
    – Aye, achte auf deine Ausdrucksweise, sagt Lennox,– so was zeigt einen Mangel an Vorstellungskraft und einen begrenzten Wortschatz.
    – Entschuldigung   …
    – Ich meine dieses ewige »Wahnsinn«.
    – Aber »F« darf ich sagen?
    Lennox guckt kurz zu Chet hoch und zwinkert ihr dann zu.– Das nächste Mal sagst du bloß SFA . Das ist bei uns in Schottland eine besonders liebevolle Bezeichnung. Nach unserer so heiß geliebten Scottish Football Association.
    – SFA   …,   sagt sie, bevor ihre Augen plötzlich aufleuchten.– Hast du das wirklich ernst gemeint, dass ich Brautjungfer sein darf?
    – Aye. Er bestätigt es mit einem Zwinkern. Und noch eine Kleinigkeit, die ich Trudi erklären muss.
    Chets Widerwillen gegen die rohe Ausdrucksweise des Kinds war definitiv echt, aber er fängt sich wieder so weit,dass er Lennox eine kurze Führung übers Boot gibt.– Das hier ist ein 410Express Cruiser. Taugt sowohl für Angelausflüge wie auch für größere Entfernungen. Ich schipper gelegentlich in die Karibik oder auch mal runter nach Key West.
    – Ganz schön großer Kasten.
    – Vierundvierzig Fuß.
    Nicht schlecht geschätzt, denkt Lennox, während sie den offenen Sitzbereich am Heck verlassen. An einer Seite führt eine Tür hinab zu den Kabinen. Daneben führen ein paar Stufen hoch zur Brücke. Lennox folgt Chet hinauf und lässt sich die Steuerung und das Satellitennavigationssystem erklären. Er war noch nie auf einem Schiff gewesen, abgesehen von einem Polizeiboot, mit dem sie mal The Lassie of the Forth abgefangen hatten. Das war ein altes, für eine Privatparty gechartertes Fährschiff gewesen, auf dem sie eine Drogenrazzia durchgeführt hatten. Er hatte das Erlebnis besonders genossen, da er gerade auf einem brutalen Koks-Abturn gewesen war.
    Vor ihnen liegt das Hauptdeck mit der umlaufenden Metallreling. Drei Oberlichter spenden dem Wohnbereich darunter Tageslicht. Im Verdeck über der Brücke sind zwei weitere Oberlichter eingelassen. Lennox bemerkt, dass sich auf diesem Dach ein Funksender und – empfänger mit Antenne und die Schüssel einer Satellitenanlage befinden, die er für Teile des Navigationssystems hält.
    Die gesunde Hand fest am Handlauf, folgt er Chet mit dem Hintern voran auf einer schmalen Eichenholztreppe in die Kabine. Sie riecht nach geöltem Holz und Diesel, strahlt aber in makelloser Opulenz, als sie in einen eichengetäfelten, voll ausgebauten Küchen- und Essbereich kommen, der mit kostspielig wirkenden Einbauten und Geräten ausgestattet ist. Der Sitzbereich gegenüber ist ganz in weißem Leder gehalten.
    – Haben Sie das Boot schon lange?, fragt Lennox.
    – Erst vier Monate. Hab mein altes dafür in Zahlung gegeben. Der Händler ist ein Freund von mir, so hab ich es relativ günstig bekommen.
    – Hat Sie bestimmt trotzdem um einiges ärmer gemacht.
    – Fragen Sie nicht, das wollen Sie gar nicht hören, lacht Chet.
    Oh doch, will ich, denkt Lennox, denn ich bin ne neugierige Bullenfotze. Die Küche ist mindestens so groß wie die in seiner Wohnung zu Haus in Leith. Daran schließt sich das an, was Chet etwas hochtrabend als Privatgemächer bezeichnet, das Schlafquartier unter dem Hauptdeck. Es wird von einem Kingsizebett und einem Plasmafernseher beherrscht, dazu auch hier eichengetäfelte Schränke, im gleichen Stil ausgeführt wie auf dem Rest des Boots.
    Am anderen Ende des Boots gibt es eine kleinere Schlafkabine mit niedrigerer Decke, da sie direkt unter dem überdachten Sitzbereich am Bug liegt. Sie enthält ein Bett und eine Sitzbank, die sich über die ganze Länge des Raums erstreckt und als Schlafkoje für ein Kind oder einen klein gewachsenen Erwachsenen dienen kann.
    – Nett, sagt Lennox, als er einen Blick ins Bad mit Handwaschbecken, Klo und kompletter Dusche wirft.– Das ist geräumiger als meine Wohnung. Leben Sie hier permanent?
    – Die meiste Zeit. Chet gewinnt noch an Flair.– Ich hab noch eine kleine Wohnung in einer Siedlung hier in der Nähe,

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