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Crime

Crime

Titel: Crime Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh , Pößneck GGP Media GmbH
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steckten Sie so tief drin, dass Sie dachten, Sie könnten nicht mehr aussteigen, sagt Lennox. Es war das Übliche. Leute, die erpresst wurden, spielten zu Anfang oft mit, weil sie glaubten, damit Zeit zu gewinnen, aber letztlich verschlimmerten sie ihre Situation noch, weil sie sich immer tiefer verstrickten.
    – Genau, stöhnt Chet,– ich würde niemals irgendwas tun . Ich könnte der Erinnerung an meine Pamela nie untreu werden. Ich hatte einfach die Einsamkeit so satt. Ich hab wirklich nur ab und zu mal zugesehen.
    Das ist das Problem. Es gibt zu viele, die gerne zusehen .– Wann sind Sie drauf gekommen, dass es Pädos sind, nicht bloß Schmuddelfilmer, die Gonzopornos drehen?
    Chet nimmt einen großen Schluck Malt.– Ich wusste, dass dabei nichts Gutes rauskommen würde, aber ich hatte keine Ahnung, dass es auch um Kinder ging. Als ich dann eine DVD sah, die sie mit einem jungen Mädchen gemacht hatten, war das Maß für mich voll. Ich fing an, Kopien von den DVD s zu machen, die sie hier aufbewahrten, als Beweismaterial. Ich wollte diese Schweine erledigen, bevor sie sich an Tianna vergreifen konnten. Sie ist mit meiner Enkelin befreundet, Lennox!
    Lennox’ Zeigefinger zuckt hoch und massiert einen Knoten seitlich des Nasenrückens, wo der Bruch unsauber verheilt ist.– Ich fürchte, da kommen Sie zu spät.
    – Was?, stößt Chet hervor und sperrt den Mund auf.
    – Wo sind diese DVD s?
    – Ich hab sie hier. Chets Blick geht in Richtung der Kabine.
    – Sonst noch was?
    – Oh ja, sagt er,– ich hab eine Liste mit Namen. Von diesen Monstern und den Opfern, auf die sie es abgesehen hatten. Ich hab’s auf ihre Website geschafft. Johnnie war nachlässig. Irgendwann rückte er immer öfter mit ein paar Sixpacks Bier hier an und spielte sich auf. Verlangte, dass ich ihn zum Fischen rausfahre. Dann hat er unten rumgesessen und sich die Bänder angesehen oder war auf ihrer Website unterwegs. Ich hab ihn noch ermutigt und gewartet, bis er so betrunken war, dass er das Bildschirmfenster am Computer offen gelassen hat. Da ist natürlich alles verschlüsselt. Die haben ihre eigene Sprache. Es geht nur um »Verkäufe«, »Marketing« und »Geschäftsabschlüsse«. Aber eigentlich ist die Rede von Anstiftung zur Kriminalität. Er springt auf.– Wenn der Drecksack sich an dem Kind vergriffen hat   …
    – Aye, sagt Lennox, steht auf und hält Chet am Handgelenk zurück.– Später, der läuft uns nicht weg.
    Lennox denkt zurück an den Club Deuce und den Club Myopia und den Kerl, zu dem er gesagt hatte, er soll sich verpissen. Starry hatte ihn offenbar für einen Pädo gehalten und versucht, ihn mit Robyn zusammenzubringen.– Jetzt weiß ich Bescheid. Er setzt sein Glas ab.– Ich brauche eine Kopie dieser Liste.
    – Davon habe ich mehr als genug, sagt Chet und geht durch in die Kabine. Lennox folgt ihm und sieht zu, wie Chet seine Schlüssel hervorholt, einen Schrank aufschließt und einen Karton mit CD s herausnimmt. Außerdem eine Liste mit Namen; auf einer weiteren stehen einzelne Vorfälle mit Datum. Lennox sieht sie durch. Sie sind wie Protokolle von Verkaufskonferenzen aufgebaut und enthalten Angaben über »Vertreter«, »potenzielle Kunden« und »Lieferbedingungen«. Einer der »Verkaufsleiter«, der auf einer Liste ins Auge springt, heißt: VINCENT MARVIN WEBBER III , MOBILE , AL .
    Dann sieht Lennox einen Eintrag für: JAMES › TIGER ‹ CLEMSON , JACKSONVILLE , FLA .
    Und: JUAN CASTILIANO , MIAMI , FLA .
    – Hier steht nichts von Lance Dearing. Dessen Name wird wohl nirgendwo schriftlich auftauchen, dazu ist er zu clever, meint Lennox und entdeckt, dass für den heutigen Abend in dem Hotel, in dem Lance sich laut Johnnie aufhalten soll, ein »Seminar« angesetzt ist.
    – Genau. Weil Dearing Polizist ist, wusste ich, dass sie mich fertigmachen würden, wenn ich keine handfesten Beweise vorlegen könnte. Darum habe ich angefangen, ein Dossier anzulegen, erklärt Chet eifrig– der Steuerprüfer in ihm erwacht.– Bei seinen Verbindungen bei der Polizei, wem sollte ich da trauen?
    – Aye, räumt Lennox ein,– manchmal weiß man einfach nicht, wem man trauen kann.
    Aber es gibt drängendere Probleme. Chet erklärt, dass sie auf einer Sandbank aufgelaufen sind und dass sie Johnnies Hilfe bräuchten, um das Boot wieder flottzumachen. Sie gehen zum Bug, binden seine Arme los und vor der Brust wieder zusammen, dann befreien sie seine Beine. Er tritt sofort in Panik um sich, als Lennox ihm ein Zeichen

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