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Crime

Crime

Titel: Crime Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh , Pößneck GGP Media GmbH
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dass sie noch Zigaretten in der Tasche hat, und auf dem Weg zum nächsten Kiosk mit Herzinfarkt umkippte.– So was kann er nich so gut, hatte sie gekrächzt.
    – Man sollte doch meinen, er könnte sie mal für ein paar Stunden nehmen, hattest du mit einem Seitenblick zu Drummond souffliert, deren Augen groß wie Untertassen waren.– Um Sie zu entlasten.
    – Meine Schwester Cathy hilft mit   … die kommt manchmal vorbei   …, hatte Angela Hamil sich abgequält. Sie war keine gute Lügnerin. Amanda Drummond sah sie mitfühlend an.
    Deine Fragen wurden barscher:– Ach ja? Wann war sie das letzte Mal da?
    – Ich weiß nich. Das fällt mir jetz nich ein!
    Du hast tief durchgeatmet, versucht, den Rauchschwaden um dich herum ein bisschen Sauerstoff abzugewinnen.– Ich sag’s mal ganz ohne Umschweife, Angela. Ich bin hier, weil Ihre Tochter vermisst wird und Ihr Vater seit einigen Tagen nicht mehr gesehen wurde. Verstehen Sie, was ich damit sagen will?
    Das Schweigen im Raum kochte die Frau weich. Die Hand, die ihre langsam herunterbrennende Zigarette hielt, begann zu zittern.
    – Verstehen Sie, was ich sagen will?
    Angela Hamil hat erst dir, dann Drummond langsam zugenickt.
    – Hatten Sie jemals Anlass zu der Vermutung, dass Ihr Vater sich den Mädchen gegenüber unangemessen verhalten hat? Eine kurze Pause.– Hat er sich Ihnen gegenüber in Ihrer Kindheit in ähnlicher Weise verhalten, hattest du ruhig hinzugefügt und die schreckliche Ruhe der Frau scharf beobachtet. Gespürt, wie sie innerlich bröckelte.– Bitte beantworten Sie meine Frage, hast du mit leiser Stimme nachgeschoben, wie ein Hund, der jeden Moment zu knurren anfangen kann,– das Leben Ihrer Tochter könnte davon abhängen.
    – Aye   …, stieß sie atemlos hervor.– Ja, ja, ja, hatter. Ich hab das noch nie wem erzählt   … Ein heftiger Zug an der Zigarette saugt ihre Wangen nach innen. Du konntest kaum glauben, mit welcher Geschwindigkeit sie die weggequalmt hat. Sie drückte die Kippe in einem blauen Kneipenaschenbecher aus und zündete sich eine neue an. Panik fräste sich in ihre fahlen Gesichtszüge. Du sahst zu, wie sie darunter einknickte.– Sie glauben doch nicht–, dann brach sie zusammen,– er und Britney   … nein, nich Britney   … nein   …, und Drummond schlüpfte neben sie aufs Sofa und legte den Arm um die mageren Schultern der Frau.– Wenn er sieangerührt hat, drohte ihr zerfurchtes Gesicht,– wenn ich ihn in die Finger kriege   …
    Diese leeren, ohnmächtigen Drohungen, hattest du verächtlich gedacht.– Ich weiß, wie bedrückend das für Sie ist. Amanda, würden Sie bei Angela bleiben? Du hast ihr zugenickt, aber dein verstohlenes Zwinkern zu Drummond bedeutete: Hol aus ihr raus, was du kannst.
    Du hattest keinerlei Durst auf Details. Du bist raus und hast Bob Toal angerufen. Der Boss hatte recht, du lagst daneben. Ronnie Hamil war ein Kinderschänder, damit konzentrierte sich deine Jagd jetzt allein auf ihn und ließ alle anderen unberücksichtigt. Du suchtest alle Bänder von Überwachungskameras in der Gegend von Dalry aus den letzten Tagen zusammen, die du auftreiben konntest, und arbeitetest dich bis zum Zeitpunkt von Britneys Verschwinden vor und zurück. Diesmal lag die Schwierigkeit in der Überfülle von Material: Ronnies Wohnung lag in der Nähe des Tynecastle Stadium, und in dessen Umgebung gab es zahllose Kameras. Unter den ganzen Fußballfans, Passanten und Nachtschwärmern ein Bild des Großvaters erkennen zu wollen, war, als würde man auf einem Gletscher nach einem Styroporkügelchen suchen.
    Und der Rest deines Lebens? Da war Trudi. Wieder in deinem Büro, hattest du eine verschlossene Schublade aufgezogen und den funkelnden Verlobungsring herausgeholt, der dort seit gut vier Monaten wartete. Irgendwie war es nie der richtige Moment gewesen. Vielleicht, hattest du überlegt, wäre es das Beste, es im falschen Moment zu machen; es könnte dir den Auftrieb geben, den du so dringend brauchtest. Während du so dahocktest und dich vom Funkeln des Diamanten hypnotisieren ließest, steckte Dougie Gillman den Kopf zur Tür rein.– Noch keine Spur von Gary Glitter?
    – Nee. Du hast langsam das Kästchen mit dem Ring geschlossen, es auf den Schreibtisch gestellt und den Kopfüber den Papierkram gebeugt; du konntest Gillmans Blick noch für einige kalte Pulsschläge auf dir ruhen spüren, bevor du hörtest, dass er wieder ging. Das Usambaraveilchen schien die Blätter noch mehr hängen zu

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