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Crime

Crime

Titel: Crime Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh , Pößneck GGP Media GmbH
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beruhigend auf sie ein, während seine rechte Hand vor Schmerz pocht und sein linker Arm brennt,– wir haben nur alle ein bisschen zu viel getrunken. Keiner tut dir was.
    – Der wollte   … Ich hab gesagt, er soll weggehen! Warum lassen die mich nicht zufrieden!?
    – Is ja gut   … Lennox versucht, einen beruhigenden Ton anzuschlagen, während draußen das Gezeter weitergeht: Robyns schrille Hysterie, Starry, die sie höhnisch zur Schnecke macht. Dann hört er Lance Dearings Stimme durch die Tür, beherrscht und bestimmt:– Jetzt regen wir uns alle mal wieder ab. Ihr kommt da jetzt sofort raus.
    – Nein!, schreit Tianna.
    – Tia, Schätzchen, plärrt Robyn.
    Lennox brüllt durch die Tür:– He, ihr da draußen. Schafft diesen fetten Scheißer aus der Wohnung. Ich sag’s nicht noch mal!
    Gegen zwei Kerle und die irre Starry hätte er dann doch vielleicht schlechte Karten. Und er will auch nicht, dass das Kind noch mehr in der Art zu sehen bekommt. Er lässt die Tür abgeschlossen.
    Tianna sieht diesen Mann an, der sie beschützt. Aber vielleicht ist er trotzdem genau wie die anderen. Will ihr was Schlimmes tun. Er war genauso voll mit dem verrückten Pulver, das sie alle genommen hatten. Sie wendet sich ab und schaut den Plastikpapagei an, der auf der gekachelten Fensterbank hockt. Den hat sie aus Parrot World, wo sie mit Chet und Amy war. Wären sie doch jetzt auf dem Boot, weit weg von diesem schrecklichen Ort hier.
    Aus der Schlangengrube draußen hört Lennox Johnnies verblödeten Protest, so was wie:– Ich steh nun mal auf den Geschmack von Babymuschi.
    – SCHAFFT IHN HIER RAUS !, brüllt er erneut durch die Tür und schaut kurz zu dem Mädchen auf dem Klodeckel.
    Dann wieder Dearings Stimme: ruhig, vermittelnd, beherrscht.– Okay, okay. Wir machen alles, wie du es willst, Ray. Ganz wie du willst. Wir haben uns alle von dem Fickpuder ein bisschen hinreißen lassen   … Ich will’s nicht noch schlimmer machen. Johnnie ist schon auf dem Weg nach draußen. Ich schaff ihn weg und dann spendier ich den Mädchen hier im 24-Stunden-Diner eine Tasse Kaffee. Wir nehmen alle eine kleine Auszeit, um uns erst mal abzuregen. Einverstanden?
    – Alles klar. Schaff ihn hier raus.
    Noch ein kurzes Palaver, dann knallt die Wohnungstür. Draußen: das Trappeln mehrerer Füße im gekachelten Treppenhaus.
    Lennox spürt, dass sein Herz in der Brust rast. Er setzt sich auf den Badewannenrand. Das Mädchen, das zitternd auf dem Klodeckel hockt, weint still vor sich hin. Ein Kind sollte so eine Scheiße nicht mitmachen müssen .– Alles in Ordnung mit dir?
    Sie nickt kläglich, wobei das spitze Gesichtchen unter den Haarsträhnen gerade eben hervorschaut.
    – Hat er dir wehgetan?
    Tianna schüttelt ganz kurz den Kopf, sie wird wohl unter Schock stehen, schätzt er.
    Sie lässt sich das Haar vors Gesicht fallen und betrachtet ihn durch diesen sicheren Schild. Er hat auch die verrückten Augen, die die alle haben. Das kommt vielleicht vom Trinken oder den Drogen. Aber er wirkt stark: vielleicht sogar so stark wie Johnnie oder Tiger.
    Sie warten eine Weile. Er ist schon fast überzeugt, dass alle weg sind, da hört er plötzlich eine Schranktür knallen, gefolgt von den Schritten eines Einzelnen, dann fällt die Wohnungstür zu.
    Lennox öffnet vorsichtig die Badezimmertür. Als er rausgeht, hört er, wie sie hinter ihm wieder verriegelt wird. Er sieht sich in der Wohnung um.– Keiner da. Sind alle weg, informiert er Tianna. Nach ein paar Minuten kommt sie vorsichtig aus dem Bad.– Deine Mum ist bald wieder da. Geh zurück ins Bett. Na los, drängt er sie.– Ich lass keinen anderen mehr in die Wohnung. Nur deine Mum.
    – Versprochen? Nur Momma?
    – Ja, beteuert Lennox.– Bitte geh ins Bett.
    Während sie zögernd in ihr Zimmer geht, geht Lennox ins Wohnzimmer und versucht, die Glasscherben aufzukehren. Die Perfect Bride liegt in der Mitte des Trümmerhaufens, das Zahnpastalächeln der Braut in Weiß auf dem Cover wirkt in dieser Umgebung nun ausgesprochen deplatziert. Starry hat offenbar eine Rettungsmission für das Koks gestartet, aber es sind immer noch Spuren davon im Teppich. Einen Moment lang spielt er mit dem Gedanken, es durch eine Dollarnote aufzusaugen, doch dann trampelt und reibt er es mit dem Schuh ins Teppichgewebe.
    Lennox geht in die Diele und schiebt den Riegel vor die Vordertür. Jeder, der hier wieder reinwill, musste erst an ihm vorbei. Wieder im Wohnzimmer, sieht er die Couch und lässt sich

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