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Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Titel: Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Merrick
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besprechen?«
    »Schon, aber wir hielten es für das Beste, das auf heute Abend zu verschieben, denn wir haben schließlich hohen Besuch.«
    Damit meinte er wohl mich. Ich versuchte mich ein klein wenig zu beruhigen, doch das Adrenalin war immer noch in meinem Blutkreislauf, und so fiel es mir schwer, meine Rage in Zaum zu halten. Ich bemühte mich dennoch erneut dieser Geschichte zu folgen, obgleich ich es für »Amish-Garn« hielt.
    »Nehmen wir einmal an, Ihre Story entspräche der Wahrheit. Warum zum Teufel weiß die Öffentlichkeit nichts davon?«
    »Glauben Sie wirklich, dass, selbst wenn es bekannt wäre, die Öffentlichkeit davon erfahren will? Sind Sie sich da so sicher, dass die Menschheit solch eine Schande ertragen kann? Erkennen Sie endlich die Wahrheit, die Menschheit will getäuscht werden! Es ist ihnen völlig gleichgültig, ob ein Kind in Afrika vor Hunger stirbt und was der Grund dafür ist! Die Leute sehen sich so etwas im Vorabendprogramm an, sind geschockt, schimpfen über die Regierung und schieben die Schuld anderen zu. Bei den Schuldzuweisungen sind sie sich endlich einmal einig, aber wenn es um Eigeninitiative geht, will plötzlich niemand mehr etwas darüber wissen. Und abends, wenn sie dann zu Bett gehen, denken sie noch einmal über ihren überaus wichtigen und erfolgreichen Tag nach und verschwenden keinen Gedanken darüber, was in der Welt vorgeht! Mir geht es gut, nach mir die Sintflut. Und Sie sprechen von Unschuld? Ich möchte Sie bitten, etwas vorsichtiger mit diesem Wort umzugehen, Sheriff!«
    »Ergreifende Worte, Mister Peachey, dennoch kann ich nicht verstehen, weshalb Sie diesen Mörder in Schutz nehmen. Ich könnte durch Ihre Aussagen ebenso den Verdacht hegen, dass Sie etwas mit der Sache zu tun haben, möglicherweise nicht aktiv, aber vielleicht kennen Sie den Täter und schirmen ihn deshalb von mir ab.«
    »Glauben Sie, was Sie wollen, beweisen können Sie mir nichts, meine Weste ist rein.«
    »Ich sagte kein Wort darüber, dass ich Sie verdächtige, sondern lediglich, dass ich es in Erwägung ziehen könnte.«
    »Ihre vorsichtige Wortwahl nützt Ihnen zu diesem Zeitpunkt auch nichts mehr. Sie haben mich beleidigt und selbstverständlich ebenso meine Familie.
    Es ist schon eine Dreistigkeit, an meinem Tisch zu sitzen, an ihm zu essen, mein wärmendes Feuer zu genießen und mir einen Dolch ins Herz zu stoßen. Ich frage mich, zu welcher Gattung Mensch Sie gehören. Wenn ich Sie mir so ansehe, könnte ich mir gut vorstellen, dass Ihre letzte Ehe gescheitert ist und Ihre Frau Sie liebend gern verlassen hat. Einen derartigen Egoisten als Lebenspartner zu haben, war bestimmt keine leichte Sache, und ich zweifle an Ihrer Ausdauer in Bezug auf Beziehungen zwischen Mann und Frau, Sie nutzen bestimmt jede Gelegenheit, nichts anbrennen zu lassen. Habe ich nicht recht, Sheriff?«
    »Harte Worte, David. Ich dachte, wir unterhalten uns auf einer Ebene, die Ihrem Glauben gerecht wäre?«
    »Meinem Glauben? Unterschätzen Sie mich nicht, Mister Dark. Nur weil ich ein Mann Gottes bin, bedeutet das nicht, dass ich mich von Ihnen als Scharlatan darstellen lasse, und das vor den Ohren meiner beiden Kinder. Sie sollten sich schämen, Sheriff!«
    Seine Reaktion zeigte mir, dass in diesem Mann weitaus mehr Boshaftigkeit steckte, als ich zuvor angenommen hatte. Er war fähig, mit einer erschreckenden Leichtigkeit von einer Gesinnung zur anderen zu wechseln, was ihn zu einem gefährlichen Gegner machte. Natürlich war ich mir bewusst, dass ich ein gewagtes Spiel spielte, sollte sich mein Verdacht wirklich noch bestätigen, steckte mein Hals in der Schlinge, dessen Henkersknoten schon fest zugezogen wurde.
    Was mich jedoch am meisten stutzig machte war die Tatsache, dass sich die beiden anderen am Tisch nicht zu Wort gemeldet hatten. Sie sprachen während der gesamten Unterhaltung keinen Ton, so als würden sie auf etwas warten – vermutlich auf eine Art von Genehmigung ihres mächtigen Daddys.
    Dieser Bastard David schien ein ganz ausgekochter Hunde sohn zu sein. Auf der einen Seite der liebe und nette »Nikolaus-Amish« mit langem, weißem Bart, auf der anderen Seite vermutlich einer der Chlysten, dessen Vorgehensweise an eine Großmetzgerei erinnerte. Doch meine Gedanken wurden unterbrochen: Eines der Lichter erlosch plötzlich; vermutlich war die kleine Flasche, welche sich darunter befand, leer. Ebenso ließ langsam das Feuer nach und das Zimmer war deutlich dunkler. Die Gesichter meiner

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