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Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Titel: Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Merrick
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an?«
    Er zog die Augenbrauen hoch. Doch plötzlich fiel mir etwas auf. Ich hatte bei der Warenübergabe vorhin kein Geld fließen sehen. Sollte mir das entgangen sein? Das konnte ich mir nicht vorstellen. Doch ich wollte vorerst nicht weiter nachfragen. Es war mir alles noch zu fremd und ich beschloss, in den nächsten paar Minuten aufzubrechen und die Unterhaltung ein andermal fortzusetzen. Ich brannte darauf, mehr zu erfahren.
    Nach meiner Coke täuschte ich Müdigkeit vor, obwohl im darauffolgenden Gähnen nicht viel an Täuschung enthalten war. Die Müdigkeit übermannte mich tatsächlich, und ich dachte an die knapp dreißig Meilen, die noch vor mir lagen. Ich erwog sogar, mir hier ein Zimmer für die Nacht zu nehmen.
    »Wollen Sie denn wirklich schon aufbrechen?«, bemerkte Parker, ohne mich dabei anzusehen. Er war viel zu beschäftigt damit, sich um seine Theke zu kümmern.
    »Wir haben hier ein Fremdenzimmer, für seltene Gäste!« Dabei warf er mir einen unheimlichen Blick zu. Meine Entscheidung fiel mir nun deutlich leichter!
    »Ich würde Ihre Einladung gerne annehmen, aber ich glaube es ist besser, wenn ich heute noch in Crimson ankomme.«
    Ich sah auf die Uhr an der Wand über den Billardtischen. Es war kurz nach zweiundzwanzig Uhr, also höchste Zeit aufzubrechen, denn ich rechnete noch mit nicht weniger als einer Stunde Fahrzeit.
    »Wie komme ich jetzt am besten nach Crimson?«, fragte ich Parker, während ich mir meine Jacke überstreifte und die geheimnisvolle Notiz von Teasle unbemerkt in der Tasche verschwinden ließ.
    »Sie fahren die Hauptstraße entlang, bis Sie eine Schranke erreichen. Da müssen Sie aussteigen und diese hochkurbeln.«
    »Wie bitte? Das ist ja äußerst ungewöhnlich!«
    »Das Teil gibt es schon eine halbe Ewigkeit und die Bevölkerung akzeptiert es. Es ist eine Art von gedanklicher Sicherheit, so etwas wie die letzte Grenze.«
    Ich schüttelte langsam den Kopf, verabschiedete mich und verließ das »Angel’s Bell«.
    Draußen sah ich mich noch einmal um und stellte fest, dass Parker mir immer noch hinterhersah. Sein Gesicht zeigte einen Ausdruck der Besorgnis.
    Auf den Straßen herrschte die absolute Stille, nur das leise Rieseln des Schnees drang an meine Ohren, vermischt mit dem leichten Wind, der eiskalt in mein Gesicht fegte.
    Mein Wagen stand einsam neben einem Pickup-Truck, völlig zugeschneit, und ich hatte Mühe, mit meinem Eiskratzer die Frontscheibe frei zu räumen.
    Ein Knacken ließ mich kurz aufschrecken und sofort in die Richtung schauen, aus welcher ich das Geräusch vernommen hatte. Mein Eiskratzer ruhte und ich horchte in die Nacht. Nichts.
    »Mann, bleib ruhig«, sagte ich leise und konnte es nicht glauben, dass meine Nerven jetzt schon so blank lagen.
    Vermutlich arbeitete jetzt wieder mein Unterbewusstsein, das den Fall von Teasle aufgearbeitet hatte. Nicht, dass ich Angst verspürte, nein, es war eher eine innere Unruhe.
    »Sheriff!«, hörte ich plötzlich eine Stimme hinter mir. Sie sprach in einem Flüsterton, aber dennoch laut, sehr nah und trotzdem zugleich weit entfernt. Schnell sah ich mich erneut um und beobachtete die Umgebung. Mein Atem verlangsamte sich und der sichtbare Nebel, der aus meinem Mund kam, glitt langsam in die Kälte, wobei er sich mit der eisigen Luft vermischte.
    Bildete ich mir dies nur ein? Mein Blick wanderte sofort zur Tür der Bar. Möglicherweise war es Parker, der mir noch etwas hinterherrufen wollte. Doch ich irrte mich.
    Weit und breit war niemand zu sehen. Die wenigen Straßenlaternen beleuchteten die Umgebung nur schwach, dennoch konnte ich vieles erkennen, da der Schnee die Straßen aufhellte.
    Ich lief ein paar Schritte, da das »Angel’s Bell« im Erdgeschoss eines Eckhauses untergebracht war und ich sehen wollte, ob sich vielleicht dahinter jemand versteckt hielt und mir einen Streich spielen wollte. Aber wer zum Teufel sollte mich hier kennen?
    »Hallo?« rief ich, bekam aber keine Antwort.
    Mich fröstelte es und ich beschloss, in den Wagen einzusteigen. Das Resteis würde ich schon mit dem Scheibenwischer wegbekommen. Mein einziger Gedanke galt dem Wagen: Hoffent lich streikte er nicht!
    Wie durch ein Wunder sprang der Motor ohne jegliche Sperenzien an. Auch wenn es im Wagen ebenso kalt war wie im Freien, blieb ich wenigstens von dem eisigen Wind und dem kalten Schnee verschont. Immerhin etwas.
    Der Chevy rutschte auf den glatten Straßen, und ich erreichte nur mit einigen waghalsigen Fahrmanövern endlich die

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