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Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Titel: Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Merrick
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Lichtmaschine verspult. Kein Wunder, bei dieser Wetterlage. Ich hatte keine Ahnung, ob es hier eine Werkstatt gab. Vermutlich nicht!
    Ich suchte nach meiner Jacke, und erst Augenblicke später kam ich zu der Erkenntnis, dass ich sie bereits trug. Unkonzentrierter ging es kaum noch!
    Trotz meiner Verwirrtheit fiel mir blitzartig wieder dieses Schriftstück ein, das mir Teasle hatte zukommen lassen, und griff in meine Jackentasche.
    Als ich den Zettel vor meine Augen hielt, schüttelte ich ungläubig den Kopf, denn an solche Botschaften konnte ich mich nur noch vage erinnern und verband damit alte Erinnerungen an meine Schulzeit. Aber als Erwachsener empfand ich dies als äußerst kindisch.
    Beim Auffalten des Papiers fiel mir auf, dass etwas herausrieselte. Immer dieser Schmutz in den Taschen!
    Doch als es auf meiner Hose teils liegen blieb, schoss mir sofort ein Gedanke in den Kopf: Die vorherige Nacht an der Schranke!
    Dieser seltsame Sand glich den kleinen Scherben, die ich neben meinem Wagen gefunden hatte. Das konnte doch kein Zufall sein! Schnell griff ich neben mich auf den Beifahrersitz, doch wie verdutzt war ich, als ich das rote Tuch nicht mehr fand. Ich war mir aber hundertprozentig sicher, dass ich es gestern Nacht dort abgelegt hatte. Ich blickte mich um, durchkämmte das Auto, sah in meine Taschen, durchsuchte mein Handschuhfach, aber das Stück Stoff blieb verschwunden. Und am Schlimmsten von allem war: Mein Colt war ebenso nicht mehr auffindbar!
    Ein Gefühl von Panik ergriff mich, und ich bildete mir fast schon ein, dass ich mir die ganze Geschichte nur zusammengesponnen hatte.
    Ein dumpfer Schlag unterbrach meine Verwirrtheit. Ich zuckte zusammen. Diese ständigen überraschenden Momente würden mir hier bald die letzten Nerven rauben.
    An meinem Fenster klebte ein großer weißer Fleck, der mir die Sicht versperrte. Rumms. Erneut knallte es, und ein weiterer Schneeball schlug gegen meine Scheibe. Okay, Dienstbeginn!
    Als ich aus meinem Wagen ausstieg, sah ich zwei Kinder, deren Kleidung mich sofort an den finsteren Gesellen von gestern Abend im »Angel’s Bell« erinnerte. Allerdings hatte der Junge seinen Hut nicht so tief ins Gesicht gezogen, und das Mädchen trug eine dieser für Frauen bestimmte Kopfbedeckungen, die denen von altertümlichen Dienstmägden ähnelten. Es handelte sich definitiv um Amish-Kinder.
    »Guten Morgen!«, rief ich ihnen entgegen. »Ihr habt nicht zufällig meinen Wagen geplündert?«
    Mit einem letzten Wurf eines Schneeballs, der mich am Bein traf, beendeten die beiden die einseitige Unterhaltung, rannten lachend die Straße in Richtung der Häuser entlang und verschwanden schnell im dichten Dunst.
    Das hatte Parker also mit »wortkarg« gemeint, wobei er sich damit wirklich freundlich ausgedrückt hatte.
    Der Tiefnebel schien sich langsam ein wenig aufzulösen, denn meine Augen nahmen einige weitere Häuser wahr. Ich erkannte nun ebenso solche Bauten hinter mir und stellte fest, dass ich wohl mitten in Crimson stand. Unglaublich, ich war tatsächlich angekommen!
    Im Kofferraum fand ich unter all den Reisetaschen eine Sonnenbrille, deren abgetönte Gläser kaum nötig gewesen wären: Der Staub auf der Brille reichte völlig aus.
    Ich stieg erneut in meinen Wagen und stieß wieder auf Teasles Papierfetzen, den ich schon wieder aus den Augen verloren hatte. Doch bevor ich ihn vollständig öffnen konnte, wurde ich erneut abgelenkt. Ein helles Licht blendete mich im Rückspiegel. Ich wartete einen Augenblick ab, bis ich erkannte, dass es sich um einen Wagen handelte, der den Feldweg entlang fuhr und direkt auf mich zukam.
    Doch diesmal ließ ich mich nicht davon abbringen, Teasles Botschaft zu lesen. Beim langsamen Auffalten des Zettels fiel stetig dieser rötliche Staub hinab, welchen ich in meinem Brillentuch auffing. Fein und glitzerartig, wie der in einer Sanduhr, rieselte er auf mein Tuch und färbte es dunkelrot.
    Auf dem Zettel stand ein Name, dessen Buchstaben den Anschein vermittelten, dass sie schnell und ohne Zeit zu ver lieren aufgemalt worden waren. Schon sah ich den Wagen direkt hinter mir. Er wurde langsamer und hielt neben meinem Chevy an. Der Name auf dem gefalteten Brief lautete Elsa Below.
    »Sind Sie Mister Dark?«, hörte ich dumpf und leise eine Frauenstimme rufen. Schnell ließ ich das Stück Papier im Handschuhfach verschwinden, und kurbelte ebenso mein Fenster hinunter, wie es die Frau im anderen Wagen getan hatte.
    »Ja, richtig. Jake Dark mein

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