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Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Titel: Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Merrick
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Stadt voller Huren zurückkehren?« Bei dieser Frage fing er für eine Sekunde an zu weinen, fing sich aber schnell wieder.
    »Was haben sie nur mit dir angestellt, Marc? Du warst doch so wie ich von dieser Stadt fasziniert. Was hat dich so verändert?«
    »Sie haben mich sehend gemacht!«, rief er wütend und richte te seine Waffe direkt auf mich.
    »Bleiben Sie ruhig, Mann«, konterte Sam. »Tot nützt er uns nichts.«
    Verdutzt sah ich zu Sam. Er zwinkerte mir kurz zu und signalisierte mir damit, dass er es auf die psychologische Art versuchen wollte.
    Ich hoffte es zumindest.
    »Dieses Schwein nützt sowieso niemandem etwas«, brachte Marc hervor. »Ihm habe ich das zu verdanken«, heulte er und hob mit aller Gewalt seine Jacke hoch, drehte sich schnell um und zeigte uns seine Brandnarbe, welche er damals aufgedrückt bekommen hatte.
    »Ich war das nicht, Marc! Das ist das Werk von Bileam. Erinnerst du dich denn nicht mehr?«
    Er runzelte die Stirn. »Erzähl keine Lügen, Jake, oder ich knall dich auf der Stelle ab!«
    »Wir waren doch beide dort draußen, als wir unseren Verdächtigen verfolgt haben. Versuch dich zu erinnern, Marc!«
    »Mein Name ist nicht mehr Marc, sondern Jakob. Und jetzt sag deinem Schöpfer guten Tag, Jake.« Er ging ein paar Schritte auf mich zu, hielt die Waffe schräg, und kurz bevor er abdrückte, schrie Sam: »Ich trage dasselbe Zeichen!« Marc hielt inne und sah zu Teasle.
    Froh über die Tatsache, dass ich dem Tod noch einmal entrinnen konnte, war ich dennoch überrascht, was Sam da eben gesagt hatte. Was meinte er damit?
    »Ich bin ebenso gezeichnet, doch ich bin mir sicher, dass das nicht Jakes Werk war.« Sam zog sich ebenfalls die Jacke hoch und präsentierte uns seinen Bauch, auf dem auch ein Brandzeichen zu sehen war. Marcs Gesichtsausdruck veränderte sich erneut, und er glich einem gedroschenen Prügelknaben, wie es Rasputins Tochter einmal vortrefflich beschrieben hatte, als sie von ihrem Vater sprach. Völlig überrascht sah ich ebenfalls Sams Brandnarbe an, was ihm sichtlich unangenehm war. »Ich wollte es geheim halten, ich schäme mich dafür.«
    Es handelte sich um die gleichen Initialen, die Marc auf dem Rücken trug: Г Р Е ! Mein Gott, dachte ich. Was ist das hier nur für eine kranke Scheiße?
    Richmont senkte seine Waffe vollständig und sah sich das Brandzeichen genauer an. Ich wusste nicht, ob ich es vielleicht irgendwann einmal unbewusst aufgeschnappt hatte, doch ich konnte den Namen Jakob zuordnen. Offenbar war dieser Name mit Bileam gleichzustellen, ein weiterer Prophet für die Verkündung der Worte Gottes. Auch fiel mir sofort das Gebet von David und Katie ein, als dort Exorzismus zur Sprache gebracht wurde, um die Besessenen zu heilen. Mit Besessenen meinten sie bestimmt »normale« Menschen, die nicht ihre Meinung teilten. Des Weiteren erinnerte ich mich an Fenders Worte, als ich im Schacht unter meinen Büro hing: Damals hatte er gesagt, dass ihr Gefangener ihnen nichts mehr nütze, wenn er blind werden würde. Er hatte sicher Marc gemeint. Außerdem hörte ich in meinen Erinnerungen plötzlich wieder die Schreie in dem finsteren Schacht, tief unter der Erde. Mir wurde nun klar, dass es sich dabei um die Hilferufe von Marc gehandelt haben musste. Zum Teufel auch, wie lange hatten sie ihn dort gefoltert, bis er ihnen hörig wurde? Ebenso wurde mir die Härte von Bileam erst jetzt so richtig bewusst, als er Fender darauf geantwortet hatte, dass ihn der neue Messias wieder sehend machen könne. Das war krankhafter religiöser Fanatismus!
    »Marc!«, rief ich. »Sei vernünftig und steck deine Waffe ein, wir alle sind gezeichnet und sitzen im selben Boot, das eigentlich schon längst untergegangen ist.«
    »Du auch?«, fragte mich Sam überrascht.
    Ich nickte nur, doch ich vermied, mein Zeichen zu präsentieren, da es doch ein völlig anderes war. Ich dachte mir, sie könnten es falsch interpretieren und es würde die mit Spannung geladene Situation nur unnötig weiter aufheizen.
    »Dann ist alles vorbei«, stammelte Marc plötzlich und steckte sich den Lauf seiner Waffe in den Mund.
    Sofort raste ich zu ihm und konnte ihm die Pistole aus der Hand schlagen, wobei sich ein Schuss löste und Sam beinahe getroffen hätte. Doch das Glück war auf seiner Seite und das Projektil flog über seinen Kopf hinweg. Unsere Blicke sprachen Bände!
    Als ich mich wieder Marc widmete, der durch meinen Angriff auf dem Boden lag, erkannte ich, dass sich seine Augenklappe

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