Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Titel: Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Merrick
Vom Netzwerk:
Namensschild, das er an seinem Hemd trug.
    Ich winkte ihm zu, trieb aber dennoch zur Eile.
    »Ich muss dringend ins Büro und stehe unter Zeitdruck. Wenn Sie plaudern wollen, kommen Sie heute Nachmittag bei mir in Crimson vorbei, dann nehme ich mir gerne die Zeit.«
    »Unter Zeitdruck?«, fragte er und grinste erneut. »Was gibt es denn so Wichtiges?«
    Was für ein neugieriges Bürschchen! Hatte er nicht irgendwelche Strafzettel zu verteilen? Ich musterte ihn und schätzte sein Alter auf Mitte zwanzig. Sein Oberlippenbart sah wirklich grauenvoll aus. Mich würde es nicht wundern, wenn man ihn abends in irgendeiner Bar Bräute aufreißen sehen würde, nur mit dem Unterschied, dass seine »Beute« Männer in Frauenkleidern waren. Oh Gott, was für ein Albtraum. Ich fragte mich, warum er mich so dämlich anstierte!
    Mit meiner Antwort tat ich mich schwer und brachte einige »Äh« heraus, bevor wir von einem mir bestens bekannten Geräusch unterbrochen wurden.
    »Wagen vier, bitte kommen, Wagen vier, hören Sie mich?«, ertönte es aus dem Funkgerät des Wagens vom Deputy, der sofort die Anfrage erwiderte, wobei er mich dümmlich grinsend anstarrte.
    »Ich höre dich, Rebecca. Was gibt es?«
    »Ein Unfall ist gemeldet worden. Der Fahrer eines Trucks hat unsere Zentrale angefunkt, es hätte einen Absturz in der Nähe von Fairbanks gegeben.«
    »Sind denn nicht die Cops von dort zuständig?«
    »Negativ, Martin, es fällt in unseren Zuständigkeitsbereich. Wagen drei und Wagen sieben sind bereits unterwegs. Navigation zum Unfallort folgt. Over.«
    »Alles klar, Rebecca. Mache mich gleich auf den Weg. Over and out.«
    Er wandte sich wieder an mich. »Verzeihen Sie, Mister Dark. Ich muss los. Wollen Sie mich begleiten? Dann können Sie Zeuge von richtiger Polizeiarbeit werden.«
    Du und Polizeiarbeit? Das wäre dasselbe, wie wenn man versuchen würde einen Elefanten mit einer Maus zu kreuzen: Das funktioniert nie!
    Trotz meiner Freude, endlich aus diesem sinnlosen und zeitraubenden Gespräch befreit zu werden und mich endlich darum kümmern zu können, meinen Colt zu beseitigen, befand ich mich dennoch in einem Zwiespalt. Meine für ihn unbegründete Eile konnte bei diesem Dohan Verdachtsmomente wecken, obwohl ich vermutlich ein wenig zu weit dachte, da der Deputy weder von der Existenz der Waffe noch von deren Besitzer etwas wusste. Außerdem vermittelte er mir den Eindruck, dass er alles andere als besonders fähig war. Trotzdem, Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste, dachte ich mir. Also versuchte ich mich höflich aus der Affäre zu ziehen, während ich das leise Ticken meiner Armbanduhr wie Hammerschläge in meinem Kopf vernahm.
    »Lieber nicht. Ich sehe schon, das liegt in der Zuständigkeit von euch Großstadt-Cops. Da haben solche Landpolizisten wie ich nichts verloren. Vermutlich verwische ich euch nur die Spuren.«
    »Ganz wie Sie wollen«, lächelte Martin. »Bis die Tage«, ergänzte er und nickte mir zu, während er seinen Wagen wendete und mit eingeschalteter Sirene davonraste.
    Hämisch grinsend wartete ich, bis er im Rückspiegel nicht mehr zu sehen war. Dann setzte ich meinen Sheriffhut auf und stellte mein Funkgerät auf die Frequenz des New Rock Police Departments, welche ich durch einen kurzen unauffälligen Blick in den Wagen des Deputies hatte erhaschen können.
    Aus dem Polizeifunk vernahm ich, dass es sich um einen Absturz eines einmotorigen Kleinflugzeugs handelte, wobei eine völlig verbrannte Leiche vorgefunden worden war.
    Einer der Deputies erzählte über Funk, dass die Maschine vermutlich beim Aufprall Feuer gefangen hätte. Ein Stich durchfuhr mein Herz. Meine Befürchtung richtete sich sofort auf Robert Shankle, der mit einer solchen einmotorigen Maschine unterwegs gewesen war.
    Ich fühlte mich unwohl. Die Vermutung lag natürlich nahe, dass Robert ebenso zu viel wusste und nicht am Leben bleiben durfte. Hatte uns jemand beobachtet? Womöglich der Mörder von Teasle? Aber noch wusste ich nicht, ob es sich tatsächlich um Shankles Maschine handelte. Nur zu gern hätte ich über Funk nachgefragt, aber ich verkniff es mir. Meiner Ansicht nach würde es ein schlechtes Bild auf mich werfen. Und wenn ich nachdachte und mir dieses Szenario vorstellte, würde das einen weiteren Verdacht schaffen, der an mir hängen bleiben konnte: Ich war schließlich der Letzte gewesen, der mit Shankle gesprochen hatte.
    Aber würden seine Kollegen ihn denn nicht erkennen, wenn er das Opfer war? Schließlich

Weitere Kostenlose Bücher