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Crisis

Titel: Crisis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Stattdessen kam ein Fremder eilig auf ihn zu. Es war ein gut aussehender, intelligent wirkender Afroamerikaner, der ungefähr so alt war wie Craig. Einen Moment lang glaubte Craig, es sei einer seiner beiden Teamgefährten aus seinem nachmittäglichen Basketball-Marathon, der sich noch einmal an ihren Siegen weiden wollte.
    »Doktor Craig M. Bowman?«, fragte der Mann erneut, während er direkt auf Craig zusteuerte.
    »Ja?«, antwortete Craig fragend. Er bemühte sich immer noch, sein Gegenüber einzuordnen. Es war keiner von den Basketballspielern. Auch kein Patient oder Schulfreund. Craig versuchte, ihn mit dem Krankenhaus in Verbindung zu bringen, aber es gelang ihm nicht.
    Statt einer Antwort drückte ihm der Mann einen großen versiegelten Umschlag in die Hand. Craig sah ihn an. Vorne war sein Name inklusive der mittleren Initiale aufgedruckt. Bevor Craig reagieren konnte, drehte sich der Fremde auf dem Absatz um und schaffte es noch, den Aufzug zu erwischen, mit dem er heruntergekommen war, ehe sich die Türen wieder schließen konnten. Dann war er fort. Der ganze Vorfall hatte nur Sekunden gedauert.
    »Was hast du denn da bekommen?«, fragte Leona.
    »Ich habe nicht die geringste Ahnung«, antwortete Craig. Er senkte den Blick wieder auf den Umschlag, und da beschlich ihn zum ersten Mal die Ahnung, dass er Ärger bedeuten könnte. In der oberen Ecke prangte der Aufdruck: Superior Court, Suffolk County, Massachusetts.
    »Und?«, fragte Leona. »Machst du ihn nicht auf?«
    »Ich bin mir nicht sicher«, sagte Craig, obwohl er wusste, dass ihm früher oder später nichts anderes übrig bleiben würde. Er ließ seinen Blick hastig über die wartenden Menschen um ihn herum schweifen. Einige von ihnen sahen neugierig zu ihm herüber, nachdem sie Zeuge der Begegnung geworden waren.
    Während der Mann vom Parkservice Craigs Porsche vor dem Stand abstellte und ausstieg, wobei er die Fahrertür einen Spaltbreit offen hielt, schob Craig einen Daumen unter die Umschlaglasche und riss sie auf. Er spürte, wie sein Puls beschleunigte, als er den Inhalt herauszog. Er hielt einen Stapel eselsohriger Unterlagen in der Hand, die von einer Heftklammer zusammengehalten wurden.
    »Und?«, wiederholte Leona besorgt. Sie sah, wie Craigs vom Sport gerötete Wangen merklich erblassten.
    Craig blickte auf und sah Leona direkt in die Augen. In seinem Blick lag eine Intensität, wie Leona sie noch nie gesehen hatte. Sie hätte nicht sagen können, ob sie von Verwirrung oder Ungläubigkeit herrührte, aber sie erkannte, dass er eindeutig unter Schock stand. Er wirkte wie gelähmt. Er atmete nicht einmal.
    »Hallo?«, rief Leona fragend. »Jemand zu Hause?« Sie wedelte mit einer Hand vor seinem erstarrten Gesicht. Ein flüchtiger Blick verriet ihr, dass sie im Mittelpunkt der allgemeinen Aufmerksamkeit standen.
    Endlich kam er wieder zu sich und sein Gesicht nahm wieder Farbe an. Reflexartig zerknüllte er die Papiere, ehe er zu Vernunft kam.
    »Das ist eine Zustellung vom Gericht«, krächzte er flüsternd. »Dieser Dreckskerl verklagt mich!« Er glättete die Papiere und blätterte sie hastig durch.
    »Wer verklagt dich?«
    »Stanhope! Jordan Stanhope!«
    »Weswegen?«
    »Wegen eines Behandlungsfehlers und schuldhaft verursachten Todes. Das ist ungeheuerlich!«
    »Wegen Patience Stanhope?«
    »Weswegen denn sonst?«, zischte Craig wütend durch zusammengebissene Zähne.
    »Hey, ich bin kein Feind«, sagte Leona und hob in gespielter Abwehr die Hände.
    »Ich fasse es nicht! Das ist eine Unverschämtheit!« Craig blätterte wieder die Papiere durch, als hätte er sich vielleicht verlesen.
    Leona warf einen raschen Blick auf die Männer vom Parkservice. Ein zweiter Angestellter hatte für sie die Beifahrertür geöffnet. Der erste hielt immer noch die Fahrertür auf. Leona sah zurück zu Craig. »Was willst du jetzt tun, Craigie?«, flüsterte sie mit Nachdruck. »Wir können nicht ewig hier stehen bleiben.«
    »Halt endlich die Klappe!«, blaffte Craig. Ihr furchtbarer Akzent reizte seine blank liegenden Nerven.
    Leona gab ein unterdrücktes, gespielt gekränktes Lachen von sich, ehe sie ihn warnte: »Wag es ja nicht, so mit mir zu reden!«
    Er beherrschte sich, und als er bemerkte, dass alle Blicke auf sie gerichtet waren, entschuldigte er sich leise bei ihr und fügte hinzu: »Ich brauche einen Drink.«
    »Okay«, willigte Leona, immer noch verärgert, ein. »Wo denn? Hier oder zu Hause?«
    »Hier!«, entgegnete Craig scharf. Er drehte

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