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Crisis

Titel: Crisis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Government Center vergeblich nach einem Parkplatz an der Straße gesucht hatte. Er hatte keine Ahnung, wo Craig und Alexis geparkt hatten. Ursprünglich hatte er ihnen in die Stadt folgen wollen, aber wann immer er auch nur eine Wagenlänge Abstand zwischen sich und dem Lexus der Bowmans gelassen hatte, hatte sich unverzüglich jemand anders in die Lücke gedrängt. Das war vor allem ab dem Moment der Fall gewesen, als sie den Turnpike erreichten, und da er nicht bereit gewesen war, bei Highway-Geschwindigkeit so aggressiv zu fahren, wie es nötig gewesen wäre, um direkt hinter Craig und Alexis zu bleiben, hatte er sie im Meer der Pendler aus den Augen verloren. Das Fahren in Boston, das am Abend zuvor schon schwierig gewesen war, stellte ihn während des Berufsverkehrs vor eine noch hundertmal größere Herausforderung.
    Mit Hilfe des Stadtplans war es nicht allzu schwierig, in die Innenstadt zu gelangen. Und von der Tiefgarage aus war es ein relativ kurzer, recht angenehmer Spaziergang zum Gerichtsgebäude gewesen.
    Gleich nachdem er die schlecht beleuchtete Tiefgarage verlassen hatte, hielt Jack am Straßenrand an und konsultierte seinen Stadtplan. Er brauchte eine Weile, um die Albany Street zu finden, aber als er sie entdeckt hatte, konnte er sich mit Hilfe des Boston Common zu seiner Rechten und des Boston Public Garden, der zu seiner Linken lag, orientieren. Im Public Garden leuchtete die Pracht unzähliger Spätfrühlingsblumen. Jack hatte ganz vergessen, wie schön das Zentrum von Boston war.
    Während der Fahrt, die einen Großteil seiner Konzentration in Anspruch nahm, dachte er darüber nach, ob es noch einen anderen Weg gäbe, wie er Craig helfen könnte. Es erschien ihm wie eine absurde Ironie, dass Craig wegen eines Behandlungsfehlers haftbar gemacht werden würde, bloß weil er so entgegenkommend gewesen war, einen Hausbesuch zu machen.
    Die Albany Street war relativ leicht zu finden, genau wie das rechtsmedizinische Institut. Und um das Ganze noch einfacher zu machen, lag gleich daneben ein öffentliches Parkhaus. Fünfzehn Minuten später sprach Jack durch eine Scheibe aus Sicherheitsglas hindurch mit einer attraktiven jungen Rezeptionistin. Im Gegensatz zum veralteten Gebäude der New Yorker Rechtsmedizin war sein Bostoner Gegenstück brandneu. Unwillkürlich war Jack ebenso neidisch wie beeindruckt.
    »Kann ich Ihnen helfen?«, fragte die Frau fröhlich.
    »Davon gehe ich aus«, antwortete Jack. Dann erklärte er ihr, wer er war und dass er gerne mit einem der Rechtsmediziner reden würde. Er sagte, er sei nicht wählerisch, er nehme jeden, der gerade abkömmlich sei.
    »Ich glaube, sie sind alle im Sektionssaal, Dr. Stapleton«, sagte die Frau. »Aber lassen Sie mich kurz nachfragen.«
    Während sie verschiedene Anrufe tätigte, sah Jack sich um. Das Gebäude war funktionell eingerichtet und verströmte den typischen Geruch nach frischer Farbe. Es gab ein Büro für den Verbindungsmann des Polizeireviers, und durch die geöffnete Tür sah Jack einen uniformierten Beamten. Es gab noch einige andere Räume, über deren Verwendung er jedoch nur Vermutungen anstellen konnte.
    »Dr. Latasha Wylie hat Zeit, sie wird gleich hier unten sein«, sagte die Rezeptionistin. Sie musste fast schreien, damit Jack sie durch die gläserne Abtrennung hindurch hören konnte.
    Jack dankte ihr und überlegte, wo wohl der ParkMeadow-Friedhof liegen mochte. Wenn Craig und Alexis wollten, dass er die Autopsie durchführte, würde er sich ziemlich beeilen müssen, denn es war schon der zweite der fünf für den Prozess veranschlagten Tage. Die eigentliche Autopsie wäre dabei nicht das Problem. Eine sehr viel größere Herausforderung waren die bürokratischen Hürden, und Jack befürchtete, dass diese in einer so alten Stadt wie Boston beträchtlich sein würden.
    »Dr. Stapleton?«, fragte eine Stimme.
    Jack fuhr zusammen. Verstohlen hatte er gerade neugierig in einen der Räume gestarrt, die vom Eingangsbereich abgingen, und versucht, herauszufinden, wozu er diente. Schuldbewusst drehte er sich um und stand vor einer überraschend jungen Afroamerikanerin mit wallenden kohlschwarzen Locken, die an jedem Schönheitswettbewerb hätte teilnehmen können. Jacks schlechtes Gewissen wich vorübergehender Verblüffung. Es war in letzter Zeit zu oft vorgekommen, dass er mit Kolleginnen konfrontiert wurde, die in seinen Augen wie College-Studentinnen aussahen. Das sorgte dafür, dass er sich alt fühlte.
    Nachdem sie sich

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