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Cromwell, Bernard

Cromwell, Bernard

Titel: Cromwell, Bernard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stonehenge
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Mond geweihte Form. »Lahanna könnte zornig
werden, wenn wir ihn töten.«
    »Vielleicht würde sie sich über seine Gesellschaft
freuen?«, schlug Hengall listig vor. »Vielleicht ist das der Grund, warum sie
ihn gezeichnet hat? Damit er zu ihr geschickt wird?«
    »Das könnte durchaus zutreffen«, räumte Hirac ein, und der
Gedanke ermutigte ihn, eine Entscheidung zu treffen. »Wir werden das Gold
behalten«, erklärte er, »und Lahanna mit der Seele von Camaban versöhnlich
stimmen.«
    »Gut«, willigte Hengall ein. Er wandte sich zu dem
Ledervorhang um und rief einen Namen. Ein Sklavenmädchen kam demütig
herbeigeschlichen und trat in den Lichtschein des Feuers. »Wenn ich morgen mit
Lengar zu kämpfen habe«, sagte der Clanführer zu dem Hohepriester, »dann
sollte ich jetzt besser einen weiteren Sohn zeugen.« Er winkte das Mädchen zu dem
Stapel von Fellen, der ihm als Lagerstatt diente.
    Der Hohepriester sammelte die Kinderknochen wieder ein,
dann eilte er durch den ständig zunehmenden Regen, der die Kreide von seiner
Haut wusch, zu seiner eigenen Hütte zurück.
    Der Sturm tobte weiter. Blitze zuckten auf die Erde herab,
machten die Welt kohlrabenschwarz und kreideweiß. Die Götter brüllten vor
Zorn, und die Menschen konnten sich nur ducken.
     
    2. KAPITEL
     
    S aban fürchtete sich davor,
schlafen zu gehen; nicht deshalb, weil der Sturmgott auf die Erde einhämmerte,
sondern weil er dachte, Lengar könnte in der Nacht zu ihm kommen, um Rache zu
nehmen. Aber sein älterer Bruder ließ ihn in Ruhe, und im Morgengrauen kroch
Saban aus der Hütte seiner Mutter in einen kalten und feuchten Wind hinaus. Die
letzten Reste des Sturms wirbelten die frühmorgendlichen Nebelschwaden
innerhalb des hohen Erdwalls auf, der die Siedlung umgab, während die Sonne
ihr Antlitz hinter Wolken verbarg und nur gelegentlich als matte Scheibe in dem
dunstigen Grau zu erkennen war. Ein reetgedecktes Dach, durchtränkt von Regen,
war in der Nacht zusammengebrochen, und die Stammesmitglieder wunderten sich
darüber, dass die Familie nicht von dem einstürzenden Dach erschlagen worden
war. Ein Strom von Frauen und Sklavinnen wanderte über den südlichen Uferdamm,
um Wasser aus dem angeschwollenen Fluss zu schöpfen, während Kinder die
gefüllten Nachttöpfe zu den Sammelgruben der Lohgerber brachten, die ebenfalls
überflutet waren; aber alle kehrten in großer Eile wieder zurück, eifrig darauf
bedacht, nicht die Konfrontation zwischen Lengar und seinem Vater zu verpassen.
Selbst die Leute, die jenseits des großen Schutzwalls in den Hütten auf dem
höher gelegenen Gelände lebten, hatten die Neuigkeit gehört und fanden
plötzlich einen Grund, um sich an diesem Morgen nach Ratharryn zu begeben.
Lengar hatte das fremdländische Gold gefunden, Hengall wollte es haben, und
einer der beiden musste die Oberhand gewinnen.
    Hengall erschien als Erster. Er kam aus seiner Hütte, in
einen langen Umhang aus Bärenfell gehüllt, und schlenderte machtbewusst durch
die Siedlung. Er begrüßte Saban, indem er ihm das Haar verwuschelte, dann
sprach er mit den Priestern über das Problem, einen der großen Pfeiler des
Tempels von Lahanna zu ersetzen, und danach saß er auf einem Hocker vor seiner
Hütte und hörte sich die besorgten Schilderungen der Schäden an, die das
nächtliche Unwetter auf den Weizenfeldern angerichtet hatte. »Wir können
jederzeit Getreide kaufen«, verkündete Hengall mit lauter Stimme, sodass ihn
möglichst viele Stammesmitglieder hören konnten. »Es gibt zwar diejenigen, die
sagen, dass das Vermögen, das in meiner Hütte versteckt ist, für Waffen
ausgegeben werden sollte — aber es würde uns besser dienen, wenn wir Getreide
dafür kaufen. Und wir haben Schweine zu essen, Regen tötet auch nicht die
Fische im Fluss. Wir werden also nicht verhungern.« Er öffnete seinen Umhang,
klatschte sich auf seinen dicken nackten Bauch. »Und ich werde dieses Jahr
nicht zusammenschrumpfen.« Die Leute lachten.
    Gleich darauf traf Galeth mit einem halben Dutzend Männern
ein und hockte sich neben die Hütte seines Bruders. Alle waren mit Speeren
bewaffnet, und Hengall erkannte, dass sie gekommen waren, ihn zu unterstützen;
aber er erwähnte den bevorstehenden Kampf mit keinem Wort. Stattdessen fragte
er Galeth, ob er eine genügend große Eiche gefunden habe, um den vermoderten
Pfeiler in Lahannas Tempel zu ersetzen.
    »Wir haben eine gefunden«, bestätigte Galeth, »aber sie
nicht gefällt .«
    »Ihr habt sie nicht

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