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Cromwell, Bernard

Cromwell, Bernard

Titel: Cromwell, Bernard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stonehenge
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tatsächlich ihm gehöre; aber es waren nicht mehr ganz so viele
wie zuvor. Hengalls große, massige Gestalt und seine Miene von
unerschütterlicher Gelassenheit schüchterten sie durchaus ein.
    Der Clanführer kramte in einem Beutel, der an seinem
Gürtel hing, und zog die kleine goldene Raute hervor, die Saban aus dem Alten
Tempel mitgebracht hatte. Er ließ das Stückchen Gold auf den Umhang fallen.
»Und jetzt leg den Rest dazu«, befahl er.
    »Das Gold gehört mir!«, widersprach Lengar beharrlich,
und diesmal traten nur Ralla, seine Mutter, und Jegar, einer seiner engsten
Freunde, für ihn ein. Jegar war ein kleiner, drahtiger Mann, genauso alt wie
Lengar, aber schon jetzt einer der größten Krieger des Stammes. Im Kampf tötete
er mit einer Inbrunst, die Lengars Lust am Töten in nichts nachstand; auch
jetzt brannte er auf einen Kampf, aber keiner von Lengars anderen Jagdgefährten
hatte sonderliche Lust, sich mit Hengall anzulegen. Trotzdem verließen sie
sich darauf, dass Lengar die Auseinandersetzung gewinnen würde, und es schien,
als wollte er das mit Gewalt erreichen, denn plötzlich hob er seinen Speer;
doch statt mit der Klinge zuzustoßen, hielt er ihn hoch über seinem Kopf, um
seinen Worten noch mehr Nachdruck zu verleihen. »Ich habe das Gold gefunden!
Ich habe für das Gold getötet! Das Gold ist zu mir gekommen! Und soll es jetzt
etwa in der Hütte meines Vaters versteckt werden? Soll es dort Staub ansammeln?«
Diese kleine Rede rief verständnisvolles Gemurmel hervor, denn viele in Ratharryn
ärgerten sich über die Art, wie Hengall Schätze hortete. In Drewenna oder
Cathallo belohnte der Clanführer seine Krieger mit Bronze, er schmückte seine
Frauen mit glänzendem Metall, und er baute große Tempel — aber Hengall lagerte
die Reichtümer von Ratharryn in seiner Hütte.
    »Was würdest du denn mit dem Gold anfangen?«, warf Galeth
ein. Er stand jetzt aufrecht da und hatte seinen langen Zopf gelöst; sein Haar
hing wie eine schwarze, zottelige Mähne um sein Gesicht, was ihm das Aussehen
eines Kriegers verlieh, der im Begriff war, sich in die Schlacht zu stürzen.
Seine Speerklinge war auf Lengar gerichtet. »Sag uns, Neffe«, fragte er mit
weithin schallender Stimme, »was wirst du mit dem Gold tun?«
    Jegar hob seinen Speer, um Galeth' Herausforderung zu
begegnen, aber Lengar drückte die Speerspitze seines Freundes auf den Boden.
»Mit diesem Gold hier«, rief er und klopfte auf die goldenen Rauten auf seiner
Brust, »sollten wir Krieger und Speerkämpfer und Bogenschützen anheuern, um
Cathallo ein für alle Mal ein Ende zu bereiten!« Jetzt erhoben sich die
Stimmen, die ihn schon zuvor unterstützt hatten, erneut beipflichtend, denn es
gab viele in Ratharryn, die Cathallos wachsende Macht fürchteten. Erst im
vergangenen Sommer hatten die Krieger von Cathallo die Siedlung Maden erobert,
die zwischen Ratharryn und Cathallo lag; nun verging kaum eine Woche, ohne dass
Cathallos Krieger auch in Hengalls Gebiet einfielen und das Land nach Rindern
oder Schweinen abkämmten; viele im Stamm nahmen es Hengall übel, dass er
anscheinend nichts plante, um den räuberischen Überfällen einen Riegel
vorzuschieben.
    »Es gab einmal eine Zeit, als Cathallo uns Tribut zollte!«,
schrie Lengar jetzt, ermutigt durch die Unterstützung der Menge. »Als ihre
Frauen kamen, um vor unseren Tempeln zu tanzen! Jetzt ducken wir uns
ängstlich, wann immer sich ein Krieger von Cathallo blicken lässt! Wir kriechen
vor diesem widerlichen Miststück Sannas! Und das Gold und die Bronze und der
Bernstein, die uns befreien könnten, wo sind die? Und wo wird dieses Gold hier
verschwinden, wenn ich es hergebe? Dort!« Mit diesem letzten Wort wandte er
sich um und zeigte mit seinem Speer anklagend auf seinen Vater. »Und was wird
Hengall mit dem Gold tun?«, fragte Lengar. »Er wird es in der Erde vergraben! Gold
für die Maulwürfe! Kostbares Metall für die Würmer! Schätze für die Engerlinge!
Wir scharren im Boden nach Feuerstein, und dabei haben wir die ganze Zeit über
Gold!«
    Traurig schüttelte Hengall den Kopf. Die Menge, die
Lengars letzte Worte mit lautem Beifall quittiert hatte, verstummte und wartete
auf den Kampfbeginn. Lengars Männer mussten geglaubt haben, dass der Augenblick
nahe war, denn sie nahmen all ihren Mut zusammen und schlossen mit erhobenen
Waffen hinter ihrem Anführer auf. Jegar tanzte erregt hin und her, die Zähne
gefletscht, seine Speerspitze auf Hengalls Bauch gerichtet. Galeth trat

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