Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cromwell, Bernard

Cromwell, Bernard

Titel: Cromwell, Bernard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stonehenge
Vom Netzwerk:
brüllte Scathel
über Aurennas Schulter hinweg, während er sich an die Menschenmenge wandte, die
ihn entgeistert anstarrte. »Mit eigenen Händen habe ich einen Tempel gebaut
und für den Gott geblutet, und er hat zu mir gesprochen! Wir müssen die
Schätze zurückholen!«
    »Es ist bereits alles eingeleitet«, warf Kereval dazwischen.
    »Du!« Scathel fuhr zu dem Clanführer herum und richtete
sogar drohend seinen Speer auf ihn, sodass ein Dutzend Krieger an Kerevals
Seite eilte. »Was hast du unternommen, um die Schätze zurückzubekommen?«,
verlangte er zu wissen.
    »Wir haben Männer an Ratharryn ausgeliehen«, gab Kereval
höflich Auskunft, »und werden ihnen einen Tempel schicken.«
    »Ratharryn!«, schnaubte Scathel verächtlich. »Ein kleiner
Ort, ein armseliges Nest, ein Sumpf von verkrüppelten Schielaugen, kropfigen
Schweinen und verbogenen Schlangen. Du bist Clanführer, kein Händler! Du
feilscht nicht um unser Gold, du nimmst es dir einfach! Nimm unsere Speere,
nimm unsere Bögen und Pfeile und hol die Schätze zurück!« Er trat beiseite und
hob die Arme, um die Aufmerksamkeit des Stammes auf sich zu ziehen. »Wir müssen
Krieg gegen Ratharryn führen!«, brüllte er. »Krieg!« Er begann, mit seinem
Speer vehement gegen eine der Steinsäulen zu schlagen. »Wir müssen unsere
Speere nehmen, unsere Schwerter und unsere Bögen - es soll getötet und
verstümmelt werden, bis die Wesen in Ratharryn uns wimmernd um Gnade anflehen!«
Der Speerschaft zerbrach, und die grob behauene steinerne Spitze flog davon,
ohne Schaden anzurichten. »Es gilt ihre Hütten niederzubrennen und ihre Tempel
dem Erdboden gleichzumachen, ihr Vieh abzuschlachten und ihre Kinder in Ereks
Feuer zu werfen!« Wieder fuhr er zu Kereval herum und stieß ihm den
zersplitterten Speerschaft vor die Brust. »Lengar hat unsere Männer, um seine
Schlachten zu schlagen, sowie unser Gold; wenn er seine Schlachten gewonnen
hat, wird er sich gegen unsere Männer wenden und sie töten. Du nennst dich
Clanführer? Ein Clanführer würde sofort aufbrechen und die jungen Männer seines
Stammes in den Krieg führen!«
    Kereval zog sein Schwert. Es war eine Bronzeklinge,
perfekt ausbalanciert, Teil des Tributs, den jeder Händler, der von der Insel
jenseits des westlichen Meeres kam, an das Volk von Sarmennyn zahlen musste,
bevor er seine Waren weiter nach Osten transportieren durfte. Plötzlich hieb
Kereval auf den Speerschaft in Scathels Hand ein, und Scathel wurde durch die
Heftigkeit des Angriffs zurückgetrieben. »Krieg?«, donnerte Kereval. »Was weißt
du schon von Krieg, Scathel?« Er holte abermals mit seinem Schwert aus, schlug
den Speerschaft hart beiseite. »Um Krieg gegen Ratharryn zu führen, Scathel,
muss ich meine Männer über die schwarzen Berge führen und dann durch das Land
von Salars Volk. Du würdest dir ein Gefecht mit Salars Kriegern liefern?« Das
Schwert schlug ein drittes Mal zu, schnitt einen breiten Splitter aus dem
Speerschaft aus roh behauenem Eschenholz. »Und wenn wir unsere Toten begraben
haben, Priester, und über die nächste Hügelkette gelangt sind, werden wir zu
den Stämmen am großen Fluss kommen. Sie empfinden nicht gerade Liebe für uns.
Aber vielleicht können wir auch sie besiegen?« Er schlug den Speerschaft
abermals mit seinem Schwert beiseite. »Und wenn wir uns schließlich einen Weg
über den Fluss erkämpft haben und die jenseitigen Hügel aufwärts, dann werden
Ratharryns Verbündete schon mit Speeren auf uns warten! Mit Hunderten von
Speeren!«
    »Wie hat Vakkal es dann geschafft, nach Ratharryn zu
gelangen?«, schnaubte Scathel. Vakkal war der Mann, der die bewaffneten Truppen
angeführt hatte, um Lengar dabei zu helfen, Clanführer seines Stammes zu werden.
    »Sie haben verborgene Wege gewählt, angeführt von deinem
Bruder«, erwiderte Kereval, »aber sie waren nur fünfzig Männer. Glaubst du
ernsthaft, ich könnte alle unsere Speerkämpfer heimlich und ungesehen nach Ratharryn
führen? Und um Ratharryn zu erobern, Scathel, werden wir alle unsere Männer
brauchen - wer wird dann hier bleiben zum Schutze unserer Frauen?«
    »Der Gott wird sich ihrer annehmen!«, behauptete Scathel
beharrlich.
    Kereval schlug abermals mit seinem Schwert zu. Diesmal
ließ Scathel den Speerschaft fallen und breitete die Arme aus, als wollte er
Kereval auffordern, ihm das schwere Schwert in den Bauch zu stoßen; aber der
Clanführer schüttelte nur den Kopf. »Ich habe mein Wort gegeben«, sagte
Kereval, »und

Weitere Kostenlose Bücher