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Cromwell, Bernard

Cromwell, Bernard

Titel: Cromwell, Bernard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stonehenge
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Knochen geschmückten
Haar. Dann wies der Zauberer mit seinem langen Finger auf Saban, krümmte ihn
und bedeutete Saban mit einer Geste, dass er herkommen und sich zwischen ihn
und den Clanführer setzen sollte; erst da ging Saban auf, dass der Mann sein
Bruder war.
    »Du hast dir ja ziemlich viel Zeit gelassen«, knurrte
Camaban ohne jede Begrüßung, dann stellte er seinen Bruder mürrisch dem
Clanführer vor; dieser schenkte Saban ein freundliches Lächeln zur Begrüßung,
bevor er in die Hände klatschte, um die Versammlung zur Ruhe zu ermahnen, damit
er die Feiernden mit dem Neuankömmling bekannt machen konnte. Die Männer
starrten Saban an, als sie erfuhren, dass er Lengars Bruder war, dann rief
Kereval eine Sklavin und befahl ihr, Saban etwas zu essen zu bringen.
    »Ich bezweifle, dass er essen möchte«, mischte Camaban
sich ein.
    »Doch, ich möchte etwas essen«, widersprach Saban. Er war
sehr hungrig.
    »Du willst diesen Dreck fressen?«, verlangte Camaban zu
wissen, während er Saban eine Schlüssel mit geschmortem Fisch, Seetang und
zähem, sehnigen Hammelfleisch zeigte. Er hob ein langes Stück schleimigen
Seetang hoch. »Soll ich das hier etwa essen?«, fragte er Kereval.
    Kereval ignorierte Camabans angeekelte Miene und wandte
sich Saban zu. »Dein Bruder hat meine Lieblingsehefrau von einer schweren
Krankheit geheilt, die kein anderer behandeln konnte!« Der Clanführer strahlte
Saban an. »Es geht ihr wieder gut! Er wirkt Wunder, dein Bruder.«
    »Ich habe sie nur richtig behandelt«, schnauzte Camaban,
»im Gegensatz zu diesen Schwachköpfen, die du als Heiler und Priester
bezeichnest. Sie könnten noch nicht mal eine Warze beseitigen.«
    Kereval nahm Camaban den Seetang aus der Hand und aß ihn.
»Du bist mit Haragg gereist?«, fragte er Saban.
    »Einen weiten Weg«, erläuterte Saban.
    »Haragg reist gerne«, sagte Kereval. Er hatte kleine
dunkle Knopfaugen in einem Gesicht, das gutmütig und freundlich wirkte. »Haragg
glaubt«, fuhr er fort und beugte sich dabei zu Saban vor, »wenn er nur weit genug
reist, wird er schließlich einen Magier finden, der seinem Sohn eine Zunge und
Ohren verleihen kann.«
    »Was Cagan braucht, ist ein kräftiger Schlag auf den
Kopf«, knurrte Camaban. »Das würde ihn heilen.«
    »Wirklich?«, fragte Kereval interessiert.
    »Ist das Met?«, fragte Camaban und griff nach einem
geschmückten Krug, der neben Kereval stand. Er hob ihn an den Mund und trank
gierig.
    »Du wirst jetzt hier bleiben? Den Sommer über vielleicht?«,
fragte Kereval Saban mit einem Lächeln.
    »Ich weiß eigentlich gar nicht, warum ich hier bin«,
gestand Saban und warf einen Blick auf Camaban. Er war verwirrt und überrascht
über die Veränderung, die mit seinem Bruder vorgegangen war. Camaban, der stotternde
Krüppel, saß jetzt auf dem Ehrenplatz.
    »Du bist hier, kleiner Bruder«, verriet Camaban ihm, »um
mir zu helfen, einen Tempel zu befördern.«
    Kerevals Lächeln erstarb. »Nicht alle hier glauben, dass
wir euch einen Tempel überlassen sollten.«
    »Natürlich wollen sie das nicht!« Camaban machte sich
keinerlei Mühe, seine Stimme zu senken. »Es gibt hier genauso viele Idioten wie
in jedem anderen Stamm - aber es spielt keine Rolle, was sie glauben.« Er wies
mit einer geringschätzigen Handbewegung auf die Feiernden. »Fragen die Götter
diese Schwachköpfe vielleicht nach ihrer Meinung, bevor sie Regen schicken?
Natürlich nicht! Also, warum sollten du oder ich es dann tun? Das einzig
Wichtige ist, dass sie gehorchen.«
    Kereval lenkte die Unterhaltung schnell in andere Bahnen
und sprach stattdessen über die Wetteränderung, und Saban sah sich in der von
Feuerschein erhellten Halle um. Die meisten Männer hatten inzwischen genug von
dem berühmten starken Gebräu der Fremdländischen getrunken, um sich laut und
prahlerisch aufzuführen. Einige diskutierten hitzig über Jagdabenteuer, während
andere brüllend Ruhe verlangten, um dem Flötenspiel lauschen zu können, dessen
schwache Klänge völlig von dem allgemeinen Spektakel übertönt wurden. Sklavinnen
brachten Essen und Getränke herein; dann sah Saban plötzlich, wer hinter dem
Feuer am anderen Ende der Halle saß, und seine Welt veränderte sich.
    Es war ein Augenblick, in dem sein Herz zu schlagen
aufzuhören schien, in dem die Welt und alle ihre Geräusche - das Trommeln des
Regens auf dem Dach, die lauten, aufgeregten Stimmen, das Knacken brennender
Holzscheite, die dünnen, trillernden Töne der Flöte und das

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