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Crossfire 1: Kontakt

Crossfire 1: Kontakt

Titel: Crossfire 1: Kontakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Kress
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einmal merken!«
    Nan runzelte die Stirn. Ihre Ratlosigkeit wurde zu Zorn.
»Verdammt noch mal, Gail! Ich kann nicht an alles
denken!«
    »Das habe ich nie von dir verlangt.«
    »Aber du hast gesagt…«
    »Vergiss es, Nan. Wir brauchen deinen zahmen Pelzling nicht
mehr.«
    Karim war erwacht.
     
    »Also hast du einfach das Schiff an dich gebracht«,
stellte Jake fest.
    »So einfach war das nicht«, entgegnete Gail. Sie
fühlte sich schon wieder sehr viel wohler in ihrer Haut, jetzt,
da die anderen wieder um sie waren. Jeder – bis auf Dr. Shipley
– hatte das Bewusstsein wiedererlangt, obwohl man nicht
behaupten konnte, dass es ihnen gut ging. Alle außer Karim
hatten immer noch hohes Fieber. Ihnen tat der Kopf weh, sie hatten
Muskelkrämpfe, und immer wieder musste jemand trocken
würgen. Allerdings hatte niemand mehr Mageninhalt übrig,
den man herauswürgen konnte.
    Selbst Karim kippte wieder um, als er zum ersten Mal versuchte
stehen zu bleiben, ohne sich irgendwo festzuhalten. Er schlug sich
den Kopf am Boden auf, und Blut mischte sichmit dem Erbrochenen, das
noch auf seiner unzureichenden! Kleidung klebte. Zum Glück war
die Verletzung nicht ernst. Gail verband sie mit ihren schwindenden
Vorräten an Deckenstoff.
    »Wie lange bis Greentrees?«, fragte Ingrid matt.
    »Woher soll ich das wissen?«, erwiderte Gail. »Wir
sind nurPassagiere. Karim, kannst du herauskriegen, wie die
Waffensysteme funktionieren?«
    »Nein«, sagte Karim. Der Physiker saß auf dem
Pilotensitz und betrachtete die Ansammlung seltsamer Vorsprünge
vor ihm. Jake hatte befohlen, dass die Pelzlingspilotin zurück
in den »Knast« gebracht wurde, wie er sich ausgedrückt
hatte. Gail fand das nicht sonderlich lustig.
    »Nein?«, wiederholte Nan. »Du kommst nicht mit den
beschissenen Waffensystemen klar?«
    »Nan, denk doch mal nach«, antwortete Karim geduldig.
»Die Ranken konnten mir nicht erklären, wie man das
Waffensystem des Schiffes bedient, weil sie selbst nicht wussten, wie
man es bedient. Weil niemals eine Ranke irgendwelche Waffen der
Pelzlinge benutzt hat. Weil sie überhaupt keine Waffen
benutzen, wie du dich sicherlich erinnern wirst!«
    Rasch, ehe Nan über die Ranken herziehen konnte, warf Gail
ein: »Und du kannst auch nicht lernen, wie das Waffensystem
funktioniert?«
    »Nein, Gail.«
    »Dann war alles umsonst«, sagte Jake. »Jedes andere
Schiff der Pelzlinge kann uns einfach so wegpusten.«
    »Nicht unbedingt«, widersprach Karim. »Erinnert ihr
euch, dass der Computer der Ariel aufdem Weg nach Greentrees
ein anderes Schiff meldete, das an uns vorüberraste? Das Schiff
kam recht dicht an uns vorbei, aber es hat uns nicht entdeckt. Der
Grund dafür ist die enorme Plasmawolke, die ein aktivierter
McAndrew-Antrieb erzeugt, während er Energie aus dem Vakuum
zieht.«
    »Und?«, sagte Nan streitlustig.
    »Und innerhalb dieser Plasmawolke funktionieren die Sensoren
nicht. Das Schiff der Pelzlinge – oder der Ranken oder was auch
immer es war – konnte die Ariel nicht aufspüren. Es
wusste nicht, dass wir da waren. Die Schiffe der Pelzlinge orten sich
gegenseitig über QVV. Unsere QVV war nicht mit der ihren
verschränkt; sie war mit der Erde verschränkt. Und
außerdem war sie nicht ständig aktiviert, wie ihre es
offenbar sind. Daher hat das andere Schiff die Ariel einfach
nicht bemerkt.«
    Gail wusste, dass Karims Erklärung wichtig war, aber sie
wusste nicht weshalb. Sie schaute von ihm zu Jakes und wieder
zurück.
    Jake stellte mit bedacht klingender Stimme fest: »Wenn wir
also die QVV-Geräte hier an Bord zerstören – sowohl
diejenige, die in das Schiff eingebaut ist, als auch diejenige, die
die Pelzlinge verändert haben, damit wir mit ihnen kommunizieren
können –, dann wird kein Schiff der Pelzlinge feststellen
können, wo wir sind.«
    »Aber wir wissen auch nicht, wo sie sind«, warf
Nan ein.
    »Das wissen wir, wenn wir unseren Antrieb ausschalten, aber
ihrer eingeschaltet ist«, korrigierte Karim sie. »Und
selbst wenn wir nicht mit den Waffen der Pelzlinge umgehen
können, haben wir das hier.« Er wies auf die
große Scheibe unter ihren Füßen, die durch den
durchsichtigen Boden zu sehen war.
    »Und?«, fragte Nan. »Das ist keine Waffe.
Außerdem hat das andere Schiff auch eine.«
    »Ja«, sagte Karim, »ich weiß. Aber…
hört mir zu.«

 
31. KAPITEL
     
     
    William Shipley wusste nicht, wo er war.
    Das Letzte, woran er sich erinnerte, war das Krankenlager an Bord
des Rankenschiffes. Er hatte sich

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