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Crossfire 1: Kontakt

Crossfire 1: Kontakt

Titel: Crossfire 1: Kontakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Kress
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damit
zusammenhängenden Punkte ab. Ich weiß, wie sehr du auf
eine Entscheidung wartest, und du hast vollkommen Recht damit. Ich
werde versuchen, die Sache zu beschleunigen.«
    Unglücklich sagte Byfield: »Danke. Wir müssen es
wirklich wissen, ehe wir irgendetwas machen können.«
    »Ist klar«, sagte Jake. »Ich rede heute Nachmittag
noch persönlich mit Gail.«
    »Das weiß ich zu schätzen.« Byfield ging
hinaus.
    Großer Gott, all diese Detailfragen, die mit der Verwaltung
einer Kolonie einhergingen! Warum hatte er das damals auf der Erde
nicht vorausgesehen? Doch, er hatte es vorausgesehen. Immerhin
war er Anwalt. Kein großartiger Anwalt, aber es hatte gereicht.
Und jetzt, mit der Verantwortung für sechstausend Leute
(abzüglich tausend Cheyenne), reichte es nicht mehr.
    Zumindest konnte er sich sofort um Byfields Problem
kümmern.
    Er setzte sich mit Gail in Verbindung. »Warum kommst du jetzt damit an?«, entfuhr es ihr. »Das hätte
während der Sitzung diskutiert werden müssen!«
    »Ja, aber ich hatte noch nicht alle Informationen von Frank
Byfield. Inzwischen habe ich sie. Es ist so, dass…«
    »Um Himmels willen, ich kann mir das jetzt nicht
anhören. Ich steige gerade zwanzig Meter unter die Erde und sehe
mir die neue Eisenerzmine an. Die Maschinen sind mit den
vorbereitenden Grabungsarbeiten fertig. Du wusstest das
doch.«
    »Ja, du hast ganz Recht. Aber…«
    »Melde dich später wieder.« Sie unterbrach die
Verbindung.
    Jake stand da, atmete mehrmals tief durch und begab sich dann auf
die Suche nach Leutnant Wortz.
    Sie war gerade wieder mit dem Gleiter zurückgekehrt. Jake
erwischte sie, als sie durch die milde Abenddämmerung zu dem
Waschraum für Frauen unterwegs war. Sie trug noch immer die
Uniform, wie Scherer es von seinen Leuten verlangte, und hatte sich
ein Handtuch um den Hals gelegt. Jake fragte sich kurz, wie sie wohl
nackt aussehen mochte. Zu füllig, entschied er. Er sollte lieber
wieder die Lustdämpfer nehmen.
    Er belog sich selbst. Die würde er gewiss nicht mehr
nehmen.
    »Leutnant Wortz. Können Sie mich zum Dorf der Pelzlinge
bringen? Ich weiß, Sie haben dienstfrei. Aber es ist sonst
niemand verfügbar.«
    Sie ging nicht auf diese Lüge ein. Vielleicht war es auch
keine Lüge; Jake hatte nicht nachgefragt. In ihrem unsicheren
Englisch sagte Gretchen Wortz: »Zum Dorf der Pelzlinge? Jetzt?
Ich komme gerade von dort zurück.«
    »Ich weiß. Tut mir Leid. Es hat sich was
ergeben.«
    Sie fragte nicht weiter nach. Scherer hatte seinen Soldaten
beigebracht, Autorität nicht in Frage zu stellen. Und auf
Greentrees war Jake die Autorität. Normalerweise beunruhigte ihn
das, aber jetzt war er dankbar dafür.
    Es dauerte zwanzig Minuten, dann waren sie beim Gleiter. Dieser
stand hinter dem elektronischen Schutzzaun, der Greentrees Raubtiere
fernhielt. Wenig später waren sie in der Luft. Zwei der drei
kleinen Monde waren aufgegangen, und der näher gelegene bewegte
sich mit sichtbarem Tempo über den dunkler werdenden Himmel. Die
Sonne ging hier schnell unter. Mira City lag nicht weit vom
Äquator entfernt.
    Leutnant Wortz überraschte ihn, indem sie tatsächlich
ein Gespräch anfing. »Schauen Sie nach unten, Mr Holman.
Die Rhinos.«
    Unter ihnen zog eine Herde der warmblütigen,
schildkrötenartigen Raubtiere dahin. George Fox hatte ihnen
einen Namen gegeben. Jake konnte sich nicht an ihn erinnern, aber
»Rhinos« war es nicht gewesen. Er grinste. Die Leute
versahen das Unvertraute mit altvertrauten Namen, obwohl die
Geschöpfe dort unten einem Rhinozeros überhaupt nicht
ähnlich sahen.
    »Sie sind so langsam«, stellte er fest.
    »Ja. Aber hier gibt es auch sehr schnelle Fleischfresser. Die
Löwen. Sie leben in Bäumen.«
    Jake versuchte, sich Löwen vorzustellen, die in Bäumen
lebten, konnte es aber nicht. Leutnant Wortz sagte nichts mehr.
    Gekonnt landete sie den Gleiter auf der »Wiese« neben
dem Dorf der Fremdlinge. Violetter Bodenbewuchs bildete dort einen
üppigen Teppich. Einige Pelzlinge arbeiteten auf den Feldern.
Sie blickten nicht auf, als Jake vorbeiging.
    Er hielt sorgfältig nach Rotem Kriecher Ausschau,
während er sich der Ansammlung von Hütten näherte, die
zwischen der Wiese und einem Wald aus hohen, bläulichen
Bäumen standen. Das Lager der Menschen war östlich des
Dorfes aufgeschlagen. Lucy Lasky arbeitete im größten der
aufblasbaren Zelte allein an einem Computerterminal.
    »Hallo, Lucy.«
    »Jake? Was ist los?«
    Sie stand auf und blickte besorgt drein.

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