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Crossfire 2: Feuerprobe

Crossfire 2: Feuerprobe

Titel: Crossfire 2: Feuerprobe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Kress
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können jede Minute weitertreiben. Der
Fluss steigt durch den Regen an.«
    »Steigt an?«, echote Karim. Natürlich stieg der
Fluss an. Er war zu erschöpft gewesen, um daran zu denken.
Mühsam kam er auf die Füße. »Steht auf. Hier
können wir nicht bleiben.«
    »Ich muss erst mal nachschauen.«
    »Jon!«, sagte Karim, aber er war zu müde, um den
anderen von seinem Vorhaben abhalten zu können. Und Jon konnte
kaum noch nasser werden, als er schon war. Karim und Natalie
schleppten sich wieder das Ufer empor. Hier, in der Todeszone der
Pelzlinge, waren sie deutlich ungeschützter, aber das war immer
noch besser, als zu ertrinken. Vielleicht hörte der Regen ja
bald auf.
    Jon stieß wenige Minuten später tropfnass wieder zu
ihnen. »Karim. Sie sind alle tot.«
    »Wer?«
    »Die wilden Pelzlinge. Sie sind alle tot, und ihre Leichen
treiben von ihrem Lager her den Fluss hinab. Oder vielleicht haben
sie auch versucht, den Fluss zu überqueren. Ich habe einen von
ihnen zu fassen gekriegt und herumgedreht. Laserwaffen.
Martin…« Ihm versagte kurz die Stimme. »Julian Martin
hat sie alle umgebracht.«
    »Alex?«, brachte Karim erstickt hervor.
    »Ich weiß nicht. Es ist dunkel, und die Leichen treiben
davon! Aber…«
    Karim tastete nach dem schleimigen braunen Beutel, den er
notdürftig unter dem Threadmore geborgen trug. Er musste sich
einfach vergewissern, dass er da war.

 
39. KAPITEL
DIE TERRANISCHE
SHUTTLE-BASIS
     
     
    Als der Transporter schließlich stoppte, erwartete Alex
eigentlich, dass Julian sie gleich zur Folter schleppen würde.
Aber sie bekam ihn nicht mal zu sehen. Offenbar hatte er noch nichts
von den Soldaten gehört, die Jake in der Krankenhaushöhle
bei Mira City suchen sollten, doch es würde nicht mehr lange
dauern, bis sie Bericht erstatteten.
    Eine Luke des Transporters wurde geöffnet, und die weiblichen
Pelzlinge verstummten sofort. Eingeschüchtert kauerten sie sich
an die Metallwand.
    Ein Soldat von der Erde, groß und schwer bewaffnet, kam
herein und zog Alex aus dem Fahrzeug. Als sich ihre Augen an die
Lichtverhältnisse draußen gewöhnt hatten, bemerkte
sie, dass dieser Soldat eine Frau war, mit glänzend violetten
Augen. Nicht nur diese Augen waren genetisch aufgewertet, auch ihre
Körperkraft war offenbar Resultat genetischer Veränderung:
Die terranische Soldatin hob Alex mühelos hoch, warf sie sich
wie einen Sack über die Schulter und trug sie auf einen Shuttle
zu.
    Alex blieb beinahe das Herz stehen, als sie den riesigen
Militär-Shuttle sah: Man würde sie ins All bringen, hoch
zur Feuerprobe.
    Aber nein, das war unwahrscheinlich. Julian würde keinen
Start wagen, nicht solange sich die Pelzlinge mit ihrem weit
überlegenen Schiff dort oben aufhielten und den Planeten
überwachten. Ohne Zweifel war der Shuttle hier gelandet und
versteckt worden, ehe die Pelzlinge aufgetaucht waren und Julians
Pläne gestört hatten. Als sie genauer hinschaute, bemerkte
Alex, dass der Shuttle keinem glich, von dem die ursprüngliche
Inspektionsmannschaft an Bord der Feuerprobe berichtet hatte.
Also hatte Julian, bevor er sich mit seinem Schiff dem Planeten
genähert hatte, den Shuttle irgendwo im All ausgesetzt –
auf einem Mond, auf einem Asteroiden – und ihn dann später
nach Greentrees beordert.
    Der Shuttle war groß, größer als das
Transportfahrzeug, in dem sie angekommen war. Er stand sehr dicht an
einer Hügelflanke und war teilweise darunter vergraben worden.
Das Dach war mit Buschwerk und Grassoden getarnt. Einige sonderbar
aussehende Vorsprünge waren vermutlich Waffen oder Sensoren.
Nichts davon kam Alex bekannt vor. Konnte der Shuttle in kurzer Zeit
startklar gemacht werden, oder waren langwierige Vorbereitungen
nötig? Sie wusste es nicht.
    Die Terranerin brachte sie nach drinnen. Kurz erhaschte Alex einen
Blick auf Bildschirme, Bedienkonsolen, Tische und konzentriert
arbeitende Menschen, bevor sie in eine Abstellkammer gestoßen
wurde und sich die Tür hinter ihr schloss. Kurz darauf
öffnete sie sich wieder, und die fünf weiblichen Pelzlinge
wurden zu Alex hineingeschoben, vier in Fesselschaum und eine
frei.
    Aber zumindest gab es Licht in dieser Zelle. Alex konnte sehen,
wie sich der Fesselschaum von den Pelzlingen löste und sie
freiließ. Alle fingen an zu klagen.
    Alex zog sich in eine Ecke zurück. Fünf ungefesselte
wilde Pelzlinge mit einer tief verwurzelten, angeborenen Xenophobie,
die zudem auch noch von ihrem Geruch abgestoßen wurden. Nur
dass das anscheinend

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