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Crossfire 2: Feuerprobe

Crossfire 2: Feuerprobe

Titel: Crossfire 2: Feuerprobe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Kress
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Klasse-Rot-Einrichtungen sind
abgeschirmt.«
    »Gut«, bestätigte Julian Martin. »Mr
Ching?«
    »Gerade kam eine Meldung vom Bürgermeister – Bunker
zwei ist verschlossen. Captain Quiles meldet, dass Mira City halb
geräumt ist.«
    »Haben sich die Bergwerke schon gemeldet?«, wollte Alex
wissen. »Und was ist mit der
Wasseraufbereitungsanlage?«
    »Noch nichts«, sagte Andy Ching. Alex hörte die
Aufregung in seiner Stimme, genau wie bei dem jungen Mädchen im
Nachthemd. Andy war ebenfalls sehr jung. Julian Martin hatte darauf
bestanden, dass die junge Generation der Chinesen in den
Kommandobunkern vertreten war.
    Alex schaute über Natalies Schulter, und ihr Gesichtsausdruck
verfinsterte sich. »Commander, Lau-Wah Mah ist nicht in seinem
Bunker.«
    »Wo ist er?«, fragte Julian Martin scharf.
    »Niemand weiß es. Er hat keinen Geländewagen
genommen. Nun, es war ja auch keiner da. Natalie sagt, er gehe nicht
an sein Sprechgerät.«
    »Zweihundertfünfzig Millionen Kilometer
Entfernung«, meldete Lucia Helf.
    »Die Minen sind jetzt gesichert«, sagte Andy.
    »Sagen Sie ihnen, sie sollen den Bunker noch nicht
schließen«, wies Alex Natalie an. »Lau-Wah Mah muss
aufgehalten worden sein.«
    »Warum hat er sich dann noch nicht gemeldet?«, fragte
Julian Martin.
    »Das weiß ich nicht.«
    Sie warteten. Die Wasseraufbereitung meldete sich: Die Anlage war
abgeschirmt. Lau-Wah Mah war immer noch nicht in seinem Bunker
aufgetaucht.
    Als das hypothetische Schiff die Umlaufbahn erreichte, befahl
Ashraf, Lau-Wahs Bunker zu schließen. Alex hörte, wie
seine Stimme bebte, und sie dachte an Jake. Inzwischen sollte er
seinen Zielort erreicht haben, eine Höhle, die nahe einer
Endhaltestelle als provisorische Klinik eingerichtet worden war. Sie
war für die Alten und Kranken nicht schwer zu erreichen, aber
auch nicht sehr sicher. Duncan Martin war dieser Sammelstelle per
Auslosung als gesunder Helfer zugewiesen worden. Bei einer
militärischen Operation gab es für einen Schauspieler nicht
viel zu tun. Alex fragte sich, ob Duncan auch während eines
tatsächlichen Angriffs in der Höhle blieb, oder ob er
versuchen würde, sich einer Gruppe anzuschließen, die sich
weiter weg flüchtete.
    »Raumboot im Anflug!«, meldet Lucia Helf.
    Julian Martin hatte Strategien entworfen, um ein Pelzlingsschiff
in der Umlaufbahn anzugreifen, sowohl mit der Ranke Beta als
auch mit seinem eigenen Schiff, der Feuerprobe. Diese
Strategien konnte man nicht proben, so wenig wie den Angriff auf ein
Beiboot der Pelzlinge. Je nachdem, von wo das Beiboot aus der
Umlaufbahn anflog, würde Mira die Solarkollektorspiegel
einsetzen, Laser, Sprengstoff aus den Bergwerken, all die
spärlichen Angriffswaffen (Julian Martin nannte sie
spärlich), über die Greentrees verfügte. Wenn das
Beiboot direkt auf Mira City zusteuerte, würde Julian Martin das
Manöver ausführen, das er in dieser Nacht üben
wollte.
    »Das größte Problem sind diese
›Kraftfelder‹, die ihr beschrieben habt«, hatte er
erklärt. Alex hatte ganz genau bemerkt, wie zweifelnd er das
Wort betont hatte. Niemand auf Greentrees wusste, wie ein solches
Kraftfeld erzeugt wurde, wie es die Pelzlinge durch die Bewegung
eines gebogenen Stabes aufbauen oder auflösen konnten, um
Gefangene ein- oder Bedrohungen auszuschließen, ganz wie es
ihnen beliebte. Auch hatte man in den erbeuteten Pelzlingsschiffen
eine entsprechende Anlage nicht entdeckt. Deshalb glaubte Julian
Martin nur sehr bedingt an die Existenz eines solchen Kraftfelds. Das
hielt ihn allerdings nicht davon ab, nach einer Verteidigung gegen
diese Kraftfelder zu suchen.
    »Raumboot hundertfünfzig Meter über Mira!«,
verkündete Lucia Helf mit einer Anspannung in der Stimme, als
würde das Beiboot tatsächlich existieren.
    »EMP einsetzen!«, befahl Julian Martin.
»Jetzt!«
    Alex’ Bildschirme wurden schwarz.
    Der elektromagnetische Impuls setzte jegliche Elektronik
außer Gefecht und störte sämtliche Radiowellen,
Mikrowellen und Röntgenstrahlung – das gesamte
elektromagnetische Spektrum von zehn bis vier Nanometer bis zu
beinahe einem Kilometer. Der Impuls löschte auch alle
Computerspeicher. Deshalb hatte man Tage darauf verwendet, für
diese Übung so viel Ausrüstung wie möglich aus Mira
City zu entfernen und außer Reichweite zu bringen.
Persönliche Geräte, zumindest die kleineren, waren
während der Evakuierung von der Bevölkerung herausgebracht
worden. Die größeren Anlagen –

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