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Crossfire. Offenbarung: Band 2 Roman (German Edition)

Crossfire. Offenbarung: Band 2 Roman (German Edition)

Titel: Crossfire. Offenbarung: Band 2 Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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musterte. Er sah nicht unbedingt gut aus, aber er besaß Selbstbewusstsein und ein sicheres Auftreten, zwei Eigenschaften, die ich an einem Mann reizvoller fand als nur äußere Attribute.
    »Arbeit.«
    Ich sah auf seine Badeshorts. »Da muss ich den falschen Job haben.«
    »Ich verkaufe …«
    »Entschuldigen Sie bitte.«
    Wir drehten uns beide zu der Frau um, die unser Gespräch unterbrochen hatte. Es war eine stämmige Brünette in einem dunklen Poloshirt, auf der sowohl ihr Name – Sheila – als auch Cross Towers and Casinos eingestickt waren. Ihr Ohrstöpsel und der Dienstgürtel verrieten sie sofort als Security-Angestellte.
    »Miss Tramell.« Sie begrüßte mich mit einem Kopfnicken.
    Ich musterte sie erstaunt. »Ja?«
    »Ein Kellner steht bereit, um Ihre Bestellung direkt an ihrem Platz entgegenzunehmen.«
    »Prima, vielen Dank. Aber es macht mir nichts aus, hier zu warten.«
    Als ich einfach sitzen blieb, wandte Sheila sich an Daniel: »Wenn Sie vielleicht so freundlich wären, am anderen Ende der Bar Platz zu nehmen, Sir, dann wird der Barkeeper Sorge tragen, dass Ihre nächsten Drinks aufs Haus gehen.«
    Er deutete ein Nicken an und lächelte mir gewinnend zu. »Ich bleibe auch lieber hier, vielen Dank.«
    »Ich fürchte, ich muss darauf bestehen.«
    »Was?« Sein Lächeln verfinsterte sich. »Warum?«
    Ich betrachtete Sheila mit halb zusammengekniffenen Augen, da dämmerte es mir plötzlich. Gideon ließ mich beobachten. Offenbar glaubte er, auch aus der Ferne bestimmen zu können, was ich tat.
    Sheila erwiderte meinen Blick mit ausdrucksloser Miene. »Ich begleite Sie zurück zu Ihrem Platz, Miss Tramell.«
    Einen Moment lang spielte ich mit dem Gedanken, ihr das Leben verflixt schwer zu machen, etwa indem ich Daniel packte und schwindlig küsste, nur um meinem herrschsüchtigen Freund eine Lektion zu erteilen. Aber es gelang mir, mein Temperament zu zügeln. Sie tat schließlich nur, wofür sie bezahlt wurde. Es war ihr Boss, dem ein Tritt in den Arsch gebührte.
    »Tut mit leid, Daniel«, sagte ich und errötete verlegen. Ich kam mir vor wie ein gemaßregeltes Kind, und das ärgerte mich am meisten. »War nett, Sie kennenzulernen.«
    Er zuckte mit den Achseln. »Falls Sie Ihre Meinung ändern …«
    Ich spürte Sheilas Blick auf meinem Rücken, während ich ihr voran zu meiner Liege ging. Unvermittelt drehte ich mich um. »Also, lautet Ihre Anweisung, sich nur dann einzumischen, wenn ich angebaggert werde, oder gibt es eine ganze Liste von Situationen?«
    Sie zögerte einen Augenblick, dann seufzte sie. Ich konnte mir vorstellen, was sie von mir dachte: dass ich eine hübsche blonde Luxuszicke war, die sich nicht unbeaufsichtigt in der Öffentlichkeit bewegen durfte, weil ihr nicht zu trauen war. »Es gibt eine Liste.«
    »Natürlich.« Gideon würde nie etwas dem Zufall überlassen. Ich fragte mich, ob er die Liste erst zusammengestellt hatte, als ich Vegas erwähnte, oder ob er sie bereits fertig zur Hand hatte. Vielleicht war es eine Liste, die er erstellt hatte, als er noch mit anderen Frauen zusammen gewesen war. Vielleicht hatte er sie für Corinne verfasst.
    Je länger ich darüber nachdachte, desto wütender wurde ich.
    »So eine verfluchte Schweinerei, einfach unfassbar«, beschwerte ich mich bei Cary, sobald sie sich diskret einige Schritte zurückgezogen hatte. Als würden mich die paar Meter Abstand vergessen lassen, dass sie mich weiter belauerte. »Ich hab einen Babysitter.«
    »Wie bitte?«
    Ich schilderte ihm mein Erlebnis und sah, wie seine Miene versteinerte.
    »Das ist verrückt, Eva«, stieß er hervor.
    »Natürlich ist es das! Ich werde mir das nicht gefallen lassen. Er muss endlich begreifen, dass Beziehungen so nicht funktionieren. Und das nach all dem Scheiß, den ich mir von ihm über Vertrauen anhören musste.« Ich ließ mich auf die Liege fallen. »Wie groß kann das Vertrauen schon sein, wenn er mir einen Aufpasser auf den Hals hetzt, der jeden Unbekannten vertreiben soll?«
    »Das gefällt mir gar nicht, Eva.« Cary setzte sich auf und schwang die Beine über den Rand des Liegestuhls. »Das ist nicht in Ordnung.«
    »Glaubst du vielleicht, ich weiß das nicht? Und warum hat er wohl eine Frau ausgewählt? Ich meine, selbstverständlich können Frauen harte Jobs erledigen. Ich frage mich bloß, ob er von ihr erwartet, mir bis in die Damentoilette zu folgen, oder ob er nur vermeiden will, dass ein Mann mich im Auge behalten muss.«
    »Soll das dein Ernst sein? Und warum

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