Crossfire. Versuchung: Band 1 Roman (German Edition)
steinreich, was sogar alte, kahlköpfige, dickbäuchige Kerle attraktiv wirken ließ. Kein Wunder, dass Gideon nur mit den Fingern schnippen musste, um Orgasmen auszulösen …
Er erwiderte meinen Blick. »Warum siehst du mich so an?«
»Ich denke nach.«
»Worüber?« Sein Kinn wurde hart. »Und ich warne dich. Falls es mit als geeignet befundenen Öffnungen oder Samenergüssen zu tun hat, kann ich dir für nichts garantieren.«
Da musste ich beinahe lachen. »Nein, ich würde nur gerne einiges verstehen, weil ich denke, dass ich dir bisher vielleicht nicht genug Vertrauen entgegengebracht habe.«
»Ich würde selbst gerne ein paar Dinge besser verstehen«, murmelte er.
»Wahrscheinlich hast du mit der ›Ich will dich ficken‹-Nummer sonst immer ziemlichen Erfolg.«
Seine Miene verfinsterte sich. »Darüber rede ich nicht, Eva.«
»Okay. Du willst wissen, wie du mich ins Bett kriegen kannst. Bist du deshalb heute Abend hier? Meinetwegen? Und sag jetzt nichts, was ich deiner Meinung nach hören will.«
Ohne mit der Wimper zu zucken, erwiderte er meinen Blick. »Ja, ich bin deinetwegen hier. Ich habe es so arrangiert.«
Da fiel mir der Typ mit der Visitenkarte wieder ein. Cary und ich waren von jemandem angequatscht worden, der für Cross Industries arbeitete. »Dachtest du, wenn ich hier aufkreuze, würde ich mit dir vögeln?«
Seine Mundwinkel zuckten vor Belustigung. »Die Hoffnung habe ich natürlich immer, aber ich dachte mir schon, dass es etwas mehr Einsatz erfordert als eine zufällige Begegnung bei einem Drink.«
»Da hast du wohl recht. Warum bist du dann hier? Warum wartest du nicht bis Montagmittag?«
»Weil du auf Männerfang gehst. Gegen deinen kleinen Freudenspender kann ich nichts machen, aber ich kann dich daran hindern, irgendein Arschloch aus einer Bar abzuschleppen. Wenn du Sex willst, Eva, ich bin für dich da.«
»Ich bin überhaupt nicht auf Männerfang. Ich will mich nach dem Stress dieses Tages nur ein bisschen entspannen.«
»Nicht nur du.« Gideon spielte mit einem meiner silbernen Chandelier-Ohrringe. »Okay, du betrinkst dich und gehst tanzen, wenn du angespannt bist. Ich versuche meine Probleme zu lösen, bevor sie mich stressen.«
Seine Stimme klang jetzt sanft und weckte ein Verlangen in mir, das mich beunruhigte. »Bin ich das für dich? Ein Problem?«
»Allerdings«, antwortete er, aber dabei umspielte der Anflug eines Lächelns seine Lippen.
Ich wusste, dass gerade das ihn besonders reizte – Gideon Cross hätte seine Position nicht schon in so jungen Jahren erreicht, wenn er ein »Nein« höflich akzeptieren würde. »Was bedeutet es für dich, mit einer Frau auszugehen?«
Er runzelte die Stirn. »Langwieriges geselliges Beisammensein, bei dem nicht wie verrückt gefickt wird.«
»Bist du gerne mit Frauen zusammen?«
»Ja.« Die Stirnfalten vertieften sich. »Solange sie keine übertriebenen Erwartungen hegen und mich nicht zu viel Zeit kosten. Und um das zu vermeiden, pflege ich wahlweise rein sexuelle Beziehungen oder rein platonische Freundschaften.«
Schon wieder diese nervigen »übertriebenen Erwartungen«! Offenbar war das eine wichtige Streitfrage für Gideon. »Also hast du Freundinnen?«
»Ja, natürlich.« Seine Beine umschlossen meine noch fester. »Worauf willst du hinaus?«
»Du trennst den Sex von deinem restlichen Leben. Von Freundschaften, von deiner Arbeit, von – allem.«
»Dafür habe ich gute Gründe.«
»Was ich nicht bezweifle. Okay, jetzt erkläre ich dir meinen Standpunkt …« Gideons physische Nähe machte es mir fast unmöglich, einen klaren Gedanken zu fassen. »Wie ich bereits erwähnt habe, lege ich keinen Wert auf Dates. Mein Job steht für mich an allererster Stelle, mein Privatleben – als Single – an zweiter, direkt dahinter. Von meiner Zeit, die ich für beides brauche, will ich nichts einer Beziehung opfern. Die Zeit habe ich einfach nicht. »
»Da bin ich ganz deiner Meinung.«
»Aber ich mag Sex.«
»Gut. Genieß ihn mit mir .« Sein Lächeln war eine verlockende Einladung.
Ich schlug ihm spielerisch gegen die Schulter. »Ich brauche eine persönliche Beziehung zu den Männern, mit denen ich schlafe. Die muss weder intensiv noch tiefschürfend sein, aber ich wünsche mir beim Sex etwas mehr als einen gefühllosen Austausch von Körperflüssigkeiten.«
»Warum?«
Diese Frage war keineswegs frech gemeint. So bizarr er das Gespräch auch finden mochte – er nahm es ernst.
»Halte mich meinetwegen für
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