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Crossfire. Versuchung: Band 1 Roman (German Edition)

Crossfire. Versuchung: Band 1 Roman (German Edition)

Titel: Crossfire. Versuchung: Band 1 Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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nahm es in die Hand. Auf dem braunen Packpapier stand in kunstvoll verzierter Handschrift mein Name. Ich entfernte die Schnur und das Papier und packte eine bernsteinfarbene Glasflasche aus, auf der in altmodischer weißer Schrift »Heilmittel gegen Kater« stand. Am Flaschenhals war ein winziger Zettel mit Raphiabast befestigt, der verlangte: »Trink mich.« Und in der schützenden Seidenpapierhülle steckte Gideons Visitenkarte.
    Was für ein passendes Geschenk … Seit meiner Begegnung mit Gideon fühlte ich mich wie Alice im Kaninchenbau – als sei ich in eine fantastische, verführerische Welt geraten, in der nur wenige der allgemein bekannten Regeln galten. Ich befand mich auf völlig neuem Terrain, das mich zugleich faszinierte und ängstigte.
    Ich sah Cary an, der das Gebräu misstrauisch beäugte.
    »Na dann!« Ohne lange zu überlegen, entkorkte ich die Flasche und trank das Zeug in einem Zug aus. Es schmeckte wie eklig süßer Hustensirup. Mein Magen rumorte kurz, dann wurde er warm. Ich wischte mir den Mund mit dem Handrücken ab und drückte den Korken wieder in die Flasche.
    »Was war das?«, fragte Cary.
    »Nach meiner brennenden Kehle zu urteilen das nötige Quäntchen Alkohol, um einen Kater zu vertreiben.«
    Er rümpfte die Nase. »Effektiv, aber ganz schön widerlich.«
    Und es funktionierte tatsächlich – ich fühlte mich schon etwas besser.
    Cary griff nach der Schachtel und holte die Visitenkarte hervor, drehte sie um und hielt sie mir hin. Ruf mich an, hatte Gideon in kühnen Buchstaben auf die Rückseite geschrieben und eine Nummer notiert.
    Ich nahm Cary die Karte aus der Hand und umschloss sie mit den Fingern. Mit dem Geschenk zeigte er mir, dass er an mich dachte. Seine Hartnäckigkeit und Aufmerksamkeit waren wirklich verführerisch. Und schmeichelhaft.
    Ich konnte es nicht länger leugnen, dass ich Gideon verfallen war. Ich sehnte mich danach, wie es sich anfühlte, von ihm berührt zu werden. Und es machte mich an, wie er auf meine Berührungen reagierte. Ich hätte alles getan, um seine Hände wieder auf mir zu spüren.
    Als Cary mir das Telefon reichte, schüttelte ich den Kopf. »Noch nicht. Ich brauche einen klaren Kopf, um mit ihm zu reden. Und ich bin immer noch ganz wuschig.«
    »Ihr habt gestern einen ziemlich vertrauten Eindruck gemacht. Er steht eindeutig auf dich.«
    »Und ich auf ihn.« Ich kuschelte mich mit angezogenen Beinen gegen die Sofalehne. »Wir werden etwas Zeit miteinander verbringen, um uns besser kennenzulernen, und gelegentlichen, aber unglaublich intensiven Sex haben und dabei absolut unabhängig bleiben. Keine Verpflichtungen, keine Erwartungshaltung, keine Verantwortung.«
    Cary drückte eine Taste seines Netbooks, und der Drucker auf der anderen Seite des Zimmers begann Seiten auszuspucken. Dann klappte er den Rechner zu, stellte ihn auf den Couchtisch und schenkte mir seine ungeteilte Aufmerksamkeit. »Vielleicht wird ja auch was Ernstes draus.«
    »Vielleicht auch nicht«, spottete ich.
    »Zynikerin.«
    »Ich bin nicht auf der Suche nach der großen Liebe, Cary, und schon gar nicht mit einem Megamogul wie Cross. Ich sehe doch an meiner Mom, wie es ist, mit mächtigen Männern zusammen zu sein. Das ist ein Vollzeitjob mit einem Teilzeitpartner. Mom ist vielleicht glücklich mit dem ganzen Geld, aber mir würde das nicht genügen.«
    Mein Dad hatte meine Mom geliebt. Er wollte sie heiraten und sein Leben mit ihr teilen. Doch sie hatte seinen Antrag abgelehnt, weil er nicht über die finanziellen Mittel verfügte, die sie von einem Ehemann erwartete. Liebe war Monica Stantons Meinung nach in der Ehe nicht zwingend erforderlich. Und da sie mit ihrem verführerischen Blick und der rauchigen Stimme für die meisten Männer unwiderstehlich war, hatte sie immer bekommen, was sie wollte.
    Unglücklicherweise hatte sie mit meinem Vater keine langfristige Beziehung haben wollen.
    Als ich auf die Uhr sah, war es schon halb elf. »So langsam muss ich mich fertig machen.«
    »Oh, ich liebe diese Spa-Tage mit deiner Mom.« Carys Lächeln verjagte meine trübsinnigen Gedanken. »Ich fühle mich danach immer wie ein junger Gott.«
    »Ich auch. Was wir den Überredungskünsten der Göttin verdanken.«
    Wir hatten es so eilig, aus dem Haus zu kommen, dass wir den Aufzug nach unten nahmen, ohne darauf zu warten, dass der Empfang uns mitteilte, dass der Wagen auf uns wartete. Der Portier begrüßte uns lächelnd, als wir ins Freie traten – ich in Sandaletten mit hohem

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