Crossfire. Versuchung: Band 1 Roman (German Edition)
ein. Du blamierst mich nur.«
»Unsinn! Wenn jemand weiß, wie man mit Männern umgeht, dann ich .«
Schaudernd zog ich die Schultern hoch. Als meine Massage endlich losgehen sollte, brauchte ich sie dringender denn je. Ich streckte mich auf der Bank aus, schloss die Augen und beschloss ein Nickerchen zu halten, damit ich die lange Nacht durchstehen würde.
Ich freute mich zwar darauf, mich für den Abend in Schale zu werfen, aber solche Wohltätigkeitsgalas waren trotzdem auch harte Arbeit. Der Small Talk war schrecklich anstrengend, das Nonstop-Lächeln eine Qual, und die Gespräche über Geschäfte und Leute, die ich nicht kannte, langweilten mich. Wenn es nicht um Cary gegangen wäre, der sich erhoffte, dort ein paar neue Jobs an Land zu ziehen, hätte ich energischer gegen meine Teilnahme daran aufbegehrt.
Ich seufzte. Wem wollte ich hier eigentlich was vormachen? Ich würde so oder so hingehen. Mom und Stanton unterstützten Benefizprojekte für missbrauchte Kinder, weil mir das wichtig war. Zu den gelegentlichen spießigen Veranstaltungen zu gehen, war ein geringer Preis dafür.
Schließlich atmete ich tief durch und entspannte mich ganz bewusst, nachdem ich mir vorgenommen hatte, meinen Dad anzurufen, wenn ich wieder daheim war. Und ich musste überlegen, wie ich Gideon für die Katerkur danken sollte. Mit einer E-Mail? Die Adresse stand auf der Visitenkarte. Aber das wäre nicht besonders stilvoll. Außerdem wusste ich nicht, wer seine Mails las.
Am besten rief ich ihn einfach an. Warum nicht? Darum hatte er mich auf der Karte schließlich gebeten – nein, er hatte es eher befohlen. Okay. Immerhin würde ich dann seine wundervolle Stimme wieder hören.
Die Tür öffnete sich, und die Masseurin trat ein. »Sind Sie bereit, Eva?«
Nicht ganz. Aber allmählich.
Nach vielen wundervollen Stunden im Spa setzten Mom und Cary mich vor dem Apartmentgebäude ab. Dann gingen die beiden auf die Jagd nach neuen Manschettenknöpfen für Stanton. Die Zeit, die mir dadurch blieb, nutzte ich, um Gideon anzurufen. Und obwohl ich jetzt die nötige Privatsphäre hatte, musste ich seine Nummer mehrmals eingeben, bis ich mich endlich dazu durchrang, die Wahltaste zu drücken.
Schon nach dem ersten Läuten meldete er sich. »Eva.«
Verwirrt blinzelte ich. Woher wusste er, dass ich es war? Hat er meine Nummer bereits gespeichert? »Äh – hi, Gideon.«
»Ich bin nur einen Häuserblock entfernt. Sag am Empfang Bescheid, dass ich komme.«
»Was?« Hatte ich einen Teil des Telefonats verpasst? »Wohin kommst du?«
»Zu dir. Gerade biege ich um die Ecke. Ruf den Empfang an.«
Dann klickte es, und ich starrte auf das Telefon und versuchte zu begreifen, dass Gideon schon in wenigen Minuten bei mir sein würde. Halb benommen ging ich zur Sprechanlage und rief unten an. Während ich noch sprach, betrat Gideon bereits die Halle. Wenig später stand er vor meiner Tür.
In dem Moment wurde mir erst bewusst, was ich anhatte. Ich trug nichts weiter als einen seidenen Morgenmantel, der mir gerade einmal bis zu den Oberschenkeln reichte. Gesicht und Haare hatte ich bereits für das Galadinner gestylt. Was würde er wohl von mir denken?
Bevor ich ihn hereinließ, zog ich den Gürtel meines Morgenmantels so fest wie möglich. Ich hatte ihn schließlich keineswegs eingeladen, um ihn zu verführen.
Gideon stand im Hausflur und ließ seinen Blick langsam von meinem Kopf zu den französisch manikürten Zehennägeln gleiten. Ich war von seiner Erscheinung ähnlich fasziniert. So scharf, wie er in abgetragenen Jeans und T-Shirt aussah, hätte ich ihn am liebsten mit den Zähnen ausgezogen.
»Für den Anblick hat sich der Ausflug gelohnt, Eva.« Er kam herein und schloss die Tür hinter sich. »Wie geht es dir?«
»Gut. Dank dir. Danke.« Mein Magen bebte, weil er hier war, bei mir. Mir wurde fast schwindlig. »Aber deswegen bist du nicht hier.«
»Nein, ich bin hier, weil du mich bis eben nicht angerufen hast.«
»Es war mir nicht klar, dass es eine Deadline dafür gab.«
»Ich muss dich etwas fragen, was nicht lange warten kann. Aber was noch wichtiger ist – ich wollte wissen, ob es dir gut geht nach letzter Nacht.« Er betrachtete mich wieder mit seinen intensiven Augen, und sein atemberaubendes Gesicht wurde von seinem vollen, tintenschwarzen Haar umrahmt. »Mein Gott, du bist so schön, Eva. Ich kann mich nicht erinnern, jemals eine Frau so sehr begehrt zu haben.«
Nur ein paar Worte – und ich war vor Verlangen ganz
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