Crossfire. Versuchung: Band 1 Roman (German Edition)
Und mit der Zeit wird er immer besser.«
Ich nickte und brachte ein Lächeln zustande. Keine Ahnung, was das heißen sollte … In der zwölften Etage hielt der Fahrstuhl, und drei Leute, die sich lebhaft unterhielten, stiegen ein. Ich wich zurück, um ihnen Platz zu machen, – und um möglichst viel Abstand zwischen mich und Mr. Dunkel und Gefährlich zu bringen. Doch er trat ebenfalls zur Seite, und plötzlich standen wir noch näher beisammen als zuvor.
Als er seine ohnehin perfekt sitzende Krawatte zurechtrückte, streifte sein Arm den meinen. Ich holte tief Luft, versuchte ihn zu ignorieren und mich auf das Gespräch vor uns zu konzentrieren. Unmöglich – er war einfach zu präsent. Er war einfach vollkommen da mit seinem perfekten, umwerfenden Aussehen und seinem göttlichen Geruch. Meine Gedanken gingen mit mir durch, während ich mir ausmalte, wie hart sein Körper unter dem Anzug wohl sein mochte, wie er sich anfühlte, wie gut er wohl bestückt war …
Endlich erreichte der Lift das Erdgeschoss, und ich hätte beinahe einen Seufzer der Erleichterung ausgestoßen. Ich wartete ungeduldig, bis die anderen ausgestiegen waren, und machte so schnell wie möglich einen Schritt vorwärts. Prompt legte er mir eine Hand aufs Kreuz und geleitete mich nach draußen. Die Berührung einer so empfindsamen Stelle jagte mir Hitzewellen durch den Körper.
Als wir bei den Drehkreuzen ankamen und er seine Hand zurückzog, fühlte sich die Stelle an meinem Rücken seltsam leer an. Ich schaute ihn an, versuchte, aus ihm schlau zu werden. Doch obwohl er meinen Blick erwiderte, verriet seine Miene überhaupt nichts.
»Eva!«
Der Anblick Carys, der lässig an einer Marmorsäule lehnte, änderte alles. Knappe Jeans betonten seine endlos langen Beine, ein hellgrüner Pullover in Übergröße seine Augen. Mühelos zog er die Aufmerksamkeit der meisten Leute in der Halle auf sich. Ich verlangsamte meine Schritte, während ich auf ihn zusteuerte, und der Sexgott ging an uns vorbei, zur Drehtür hinaus und ließ sich elegant in den Fond des schwarzen Bentley vom Vorabend gleiten. Auf dem Fahrersitz saß ein Chauffeur.
Als der Wagen davonrollte, stieß Cary einen leisen Pfiff aus. »So, so. Danach zur urteilen, wie du ihn angeguckt hast, ist das der Typ, von dem du mir erzählt hast, nicht wahr?«
»Oh, ja, das war er.«
»Arbeitet ihr zusammen?« Cary hakte mich bei ihm unter und führte mich hinaus auf die Straße.
»Nein.« Ich blieb auf dem Gehsteig stehen, um meine Schuhe zu wechseln, und ließ mich im Strom der Passanten von Cary stützen. »Ich hab keine Ahnung, wer er ist. Aber das sollte ich schnell rausfinden, er hat mich nämlich nach meinem erstem Arbeitstag gefragt.«
»Hm …« Grinsend hielt er mich am Ellbogen, während ich von einem Fuß auf den anderen hüpfte. »Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass irgendwer mit ihm zusammenarbeiten kann. Mein Gehirn hat gerade vollkommen ausgesetzt.«
»Dann geht es ja nicht nur mir so.« Ich richtete mich auf. »Gehen wir, ich brauche einen Drink.«
Am nächsten Morgen spürte ich ein leichtes Pochen im Hinterkopf, das mich daran erinnerte, dass ich vielleicht ein kleines Gläschen Wein zu viel getrunken hatte. Als ich mit dem Fahrstuhl in den zwanzigsten Stock fuhr, bereute ich den Kater aber trotzdem nicht besonders. Ich hatte mich zwischen zu viel Alkohol und einer Nummer mit meinem Vibrator entscheiden müssen, und ich hätte mich in Grund und Boden geschämt, wenn ich mich zu einem batteriegesteuerten Orgasmus mit Mr. Dunkel und Gefährlich in der Hauptrolle hätte hinreißen lassen. Er hätte es zwar niemals erfahren, und es hätte ihn wahrscheinlich noch nicht einmal im Geringsten gejuckt, wie scharf er mich machte – so scharf, dass ich kaum noch geradeaus schauen konnte. Aber ich hätte es gewusst, und diese Genugtuung gönnte ich meiner Fantasiefigur nicht.
Oben angekommen stopfte ich mein Zeug in die unterste Schreibtischschublade, und weil Mark noch nicht da war, holte ich mir erst einmal eine Tasse Kaffee. Dann kehrte ich in meine Parzelle zurück, um meine Lieblingsblogs der Werbebranche zu studieren.
»Eva!«
Ich zuckte zusammen, als mein Chef so plötzlich neben mir auftauchte. Er grinste, wobei seine weißen Zähne gegen seine glatte, dunkle Haut besonders strahlten. »Guten Morgen, Mark.«
»Oh, es ist in der Tat ein sehr guter Morgen. Ich glaube, Sie bringen mir Glück. Kommen Sie in mein Büro und nehmen Sie Ihren Tablet-PC mit. Können Sie
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