Crush Gier
Mann.
Lozada ist in mein Haus eingebrochen. Schon zweimal. Er hat meinen Freund Lee Howell umgebracht. Er hat Sally Horton getötet und dich zu töten versucht, und bis jetzt ist er mit allem durchgekommen. Er ist mit dem Mord an diesem Banker durchgekommen, und ich habe ihm noch dabei geholfen.«
»Du warst Geschworene. Du bist nur deinem Gewissen gefolgt.«
»Vielen Dank für deine Unterstützung, aber inzwischen bereue ich meine Entscheidung. Lozada scheint gegen alle Gesetze immun zu sein, aber er ist nicht unbesiegbar, Wick. Er ist nicht kugelsicher.«
»Und du bist eine verdammt gute Schützin.« Sein Grinsen erlosch, als er ihre Miene sah. »Damit meinte ich den Luchs, Rennie, nicht die Sache in Dalton.«
Sie zog müde einen Mundwinkel hoch und nickte. »Ich habe nicht vor, irgendwen zu erschieÃen, nicht mal Lozada. Ich will schlieÃlich nicht selbst im Gefängnis landen.«
»Ich auch nicht, aber ich bin fest entschlossen, ihn zu eliminieren, so teuer mich das auch zu stehen kommt.«
»Um deinen Bruder zu rächen?« Als er nickte, hakte sie nach: »War das eine der groÃen Veränderungen, die dich damals aus der Bahn geworfen haben?«
»Es war die wichtigste.«
Er lehnte sich zurück und lieà den Kopf gegen das Polster seines Stuhles sinken. Der Himmel war inzwischen tiefrot. Schon konnte er die ersten Sterne erkennen. Tausende mehr, als man in der Stadt selbst in der tiefsten Nacht zu sehen bekam. Sogar noch mehr als am Strand von Galveston, wo die Sterne von den Leuchtreklamen zu einer blassen Ahnung dessen reduziert wurden, was sie eigentlich sein sollten.
»Joe und Lozada kannten sich schon von der Schule. Oder sie hatten wenigstens voneinander gehört. Sie gingen auf verschiedene Schulen, machten aber im gleichen Jahr den Abschluss. Joe war ein exzellenter Athlet und ein Vorzeigeschüler. Lozada war ein Tunichtgut, ein Strauchdieb und Drogendealer. Sie begegneten sich manchmal an den bekannten Teenager-Treffpunkten.
Nur ein einziges Mal sind sie wirklich aneinander geraten, als Joe in einen Kampf zwischen Lozada und einem anderen Jungen eingegriffen hat. Sie haben sich gegenseitig beschimpft, aber mehr ist damals nicht passiert. Joe wurde Polizist. Lozada Profikiller. Beide waren sehr gut auf ihrem Gebiet. Irgendwann mussten sie aufeinander treffen. Es war nur eine Frage der Zeit.«
Er griff nach der Weinflasche und nahm noch einen tiefen Schluck in der Hoffnung, dadurch die stechenden Rückenschmerzen zu betäuben, die auf einmal schlimmer denn je zurückgekehrt waren.
»Wir spulen ein paar Jahre vor. Joe und Oren ermittelten in einem hochkarätigen Mordfall. Eine echte Texasstory. Die prominente Gattin eines reichen Ãlmagnaten wird erschlagen auf der Terrasse ihres Landsitzes aufgefunden.
Der Gemahl befindet sich praktischerweise auf Reisen und verfügt über eine lange Liste unanfechtbarer Alibis. Da die Wohnung nicht verwüstet war und auch nichts gestohlen wurde, roch die Sache schwer nach einem Auftragsmord. Joe bearbeitete den Kerl gnadenlos, der eine sehr anspruchsvolle, sehr teure zweiundzwanzigjährige Geliebte in New York hatte.
Der Mord trug ganz eindeutig Lozadas Handschrift, aber sie konnten ihn einfach nicht mit dem Ehemann in Verbindung bringen. Joe knöpfte sich den Kerl immer wieder vor, und bei jeder Vernehmung zeigten sich weitere Risse im Putz. Joe lieà nicht locker und bearbeitete ihn immer weiter. Er war kurz davor, ihn zu knacken.«
Er schwieg ein paar Sekunden, ehe er weitererzählte. »Als ich Joe das letzte Mal gesehen habe, haben wir uns auf eine Tasse Kaffee getroffen. Er meinte, er könnte die Angst des Mannes schon schmecken. âºBald hab ich ihn geknackt, Wick. Sehr bald.â¹ Er prophezeite, dass der Ehemann bald zusammenbrechen und auspacken würde, und dass Joe dann nicht nur ihn, sondern auch Lozada am Arsch hätte. Der Ãlbaron war ein Schmock, erzählte er. Dieser Göre in New York verfallen. Absolut schwanzgesteuert. Joe meinte, der Kerl könnte einem fast Leid tun.
âºAber dieser Lozada ist ein echt übler Bursche, Kleiner. Und ich meine echt übel.â¹ Genauso hat es Joe ausgedrückt. Er sagte, Lozada würde eher zum Vergnügen als wegen des Geldes töten. Es machte ihm einfach SpaÃ. Joe prophezeite, er würde der Welt einen Gefallen tun und diesen herz- und haarlosen Hurensohn ein für alle Mal aus
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