Crush Gier
meinte. Er erwiderte ihr Lächeln. »Glück gehabt.«
»Um auf die Anklage wegen Stalking zurückzukommen«, sagte sie, »wie aussichtsreich ist die, wenn ich nicht beweisen kann, dass Lozada mir nachgestellt hat?«
»Wir hätten bessere Aussichten, damit durchzukommen, wenn wir einen weiteren Zwischenfall an einem anderen Ort vorweisen könnten. Die Anschuldigung hätte mehr Substanz, wenn er dir in eine andere Stadt folgen würde.«
»Wie zum Beispiel hierher.«
Er schüttelte den Kopf. »Selbst da könnte er behaupten, du hättest ihn eingeladen. Dann stände sein Wort gegen deines.«
»Und wohin dann?«
»In mein Haus in Galveston. Dass er dort auf der Gästeliste steht, kann er beim besten Willen nicht behaupten. Wie schnell kannst du packen?«
26
Oren war beim ersten Läuten am Apparat. Wick erklärte ihm, dass sie seinen Vorschlag umsetzen wollten.
»Und Doktor Newton ist damit einverstanden?«
»Nein«, erwiderte Wick. »Genauso wenig wie ich. Es ist ein absolut aberwitziger Plan, und Lozada müsste völlig irre sein, um darauf reinzufallen.«
»Aber was Besseres fällt euch auch nicht ein.«
»Mir schon. Gib mir eine Wagenladung Waffen, und lass mich diesen Drecksack zur Strecke bringen.«
»Dieser Plan könnte deine Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.«
»Rennie sieht das ähnlich. Es ist keine besonders gute Strategie, aber es ist die einzige, die uns bleibt. Immerhin trifft sie Lozada genau dort, wo es ihn am meisten schmerzt â in seinem Ego.«
»Genau deshalb könnte es klappen.«
»Wie bist du mit Grace verblieben?«
»Die Mädchen sind weg. Grace ist noch hier.«
Wick lächelte ins Telefon. »Gut für Grace.«
»Na ja ⦠Pass auf: Wenn ihr nach Galveston kommt, wird dein Haus bereits rund um die Uhr bewacht werden. Halt keine Ausschau nach unseren Leuten. Du wirst sie nicht sehen. Hoffe ich jedenfalls.«
»Kommst du auch runter?«
»Würdest du deinen Kumpel zu einem romantischen Wochenende mit deiner neuen Flamme einladen?«
»Ich weià nicht. Vielleicht kriegen wir ja Lust auf was Ausgefallenes?«
»Wick.«
»Vergiss es. Schon kapiert.« Sollte Lozada Oren in Galveston sehen, wäre ihm sofort sonnenklar, dass er in die Falle gelockt werden sollte.
»Ich bleibe rund um die Uhr telefonisch erreichbar«, fuhr Oren fort. »Halt die Augen offen und melde dich so oft wie möglich. Ich will von jedem Möwenfurz erfahren.«
»Bist du sicher? Denn wenn die so oft furzen, wie sie kacken  â«
»Hörst du auf, Quatsch zu machen? Das ist nicht komisch.«
»Ich weiÃ. Keine Witze mehr.« Es war ihm ernst.
»Lozada ist abgetaucht, Wick. Du weiÃt, was meistens passiert, nachdem er ein paar Tage unauffindbar war.«
»Dann wird eine Leiche gefunden.«
»Mir gefällt das nicht.«
»Mir auch nicht. Aber ich glaube nicht, dass er uns so schnell aufspüren kann.«
»Möglich ist es trotzdem. Ich habe in der ganzen Stadt herumerzählen lassen, dass du eine Affäre mit der Chirurgin hast, die dein Leben gerettet hat. Inzwischen ist wahrscheinlich zu ihm durchgedrungen, dass du mit Dr. Newton zusammen bist.«
»Oh, er wird auftauchen. Da bin ich ganz sicher.« Er hatte weder Oren noch Rennie von dem Kinderreim erzählt, den er wie ein rotes Tuch vor Lozadas Gesicht geschwenkt hatte. Lozada würde dieser Provokation nicht widerstehen können.
Nachdem er das Gespräch mit Oren beendet hatte, ging er nach drauÃen, um sich umzusehen. Er ging erst das ganze Haus ab, dann den Stall und die Garage, wobei er jeweils einen Blick ins Innere warf. Ihm fiel nichts Ungewöhnliches auf. Als er wieder
ins Haus kam, überprüfte er gemeinsam mit Rennie sämtliche Fenster, um sicherzugehen, dass sie verriegelt waren. Sie wirkte nicht eingeschüchtert, doch sie hatte allen Grund, vorsichtig zu sein.
»Wer hätte gedacht, dass mein kurzes Gastspiel als Geschworene solche Konsequenzen haben könnte?«
»Du konntest nicht ahnen, dass sich der Angeklagte in dich verknallt.«
»Dieses Wort impliziert eine unschuldige, fast kindliche Bewunderung. Dies hier geht weit darüber hinaus. Hier geht es umâ¦Â«
Als ihr das richtige Wort nicht einfallen wollte, fasste es Wick für sie zusammen: »Lozada.«
»Allein der
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