Crush Gier
während sie das zu verarbeiten versuchte, hatte er ein auÃerdem hinzugefügt. AuÃerdem wurde sie von der Polizei observiert.
Nachdem sich Wick mit diesen zwei niedlichen Hupfanfaren verabschiedet hatte, war ihm Lozada um den Block zu einem Haus gefolgt, das angeblich restauriert wurde. Da Lozada schon mehrmals observiert worden war, wusste er die Zeichen zu deuten: drei Autos vor dem Haus, darunter Wicks Pick-up. Ein Haufen Baumaterial, aber weit und breit kein einziger Arbeiter. Ein leerer Container im Vorgarten. Es waren nichts als Requisiten, die unbeholfenen Bemühungen des Police Departments, Lozada hinters Licht zu führen. Wie absurd anzunehmen, er lieÃe sich durch so etwas täuschen.
»AuÃerdem beobachtet dich die Polizei aus einem Haus eine StraÃe weiter«, hatte er Rennie eröffnet.
»Sie lügen.«
»Ich wünschte, es wäre so.«
»Warum sollten sie mich beobachten?«
»Wegen deines ermordeten Kollegen, nehme ich an.«
Sie blieb kühl. »Ich glaube Ihnen nicht.«
Von wegen. Kaum hatte sie aufgelegt, war sie schon aus dem Haus und um den Block zu dem Haus in der NachbarstraÃe gerast. Dort war sie mehrere Minuten verschwunden geblieben, ehe sie, sichtlich erbost, wieder aufgetaucht war, dicht gefolgt von Threadgill.
Keiner von beiden hatte den Geländewagen bemerkt, der ganz in der Nähe parkte. Es gab keine Unterlagen darüber, wem dieser Wagen gehörte. Die Polizei wusste nicht, dass sie sich dafür interessieren sollte. Dass sein Mercedes verfolgt wurde, nahm Lozada hin. Darum fuhr er mit dem Geländewagen, wenn er nicht verfolgt werden wollte.
Er hatte nah genug geparkt, um mit anhören zu können, wie Rennie Wick erklärte, dass sie ihn nie wiedersehen wollte. Mein Gott, was für ein sensationeller Anblick â seine Rennie schickte Wick Threadgill zum Teufel, und zwar so deutlich, dass es selbst ein halbdebiler Bulle begreifen musste.
Bis zu seinem Beobachtungsposten hatte Lozada die heiÃen Zorneswellen gespürt, die von ihr ausgingen. Sie hatten ihm einen Steifen beschert. Wenn sie auch nur andeutungsweise so hitzig liebte, wie sie stritt, war sie jede Mühe wert.
Danach war sie heimgegangen. Lozada hätte sie liebend gern besucht und Phase zwei seines Verführungsplanes eingeleitet, doch erst einmal musste er sich auf Threadgill konzentrieren. Er war ihm bis zur Bar gefolgt, wo er ohne Zweifel seine Sorgen ertränken wollte.
Armer Wick, dachte Lozada jetzt, als er ihn von Wesley wegtaumeln sah. Erst hatte ihm Rennie eine Abfuhr erteilt und nun
sein guter alter Freund. Das eingebildete Arschloch sah längst nicht mehr so eingebildet aus.
Das unerwartete Klopfen am Fenster auf der Beifahrerseite löste einen Reflex aus. Nicht einmal einen Lidschlag später zielte der Lauf einer kleinen Pistole auf Sally Hortons fassungsloses Gesicht.
»Mann, ich binâs doch bloë, rief sie durch das geschlossene Fenster. »Ich dachte mir schon, dass Sie das sind, aber ich war mir nicht sicher. Was machen Sie denn hier drauÃen?«
Lozada hätte sie am liebsten auf der Stelle umgelegt, weil ihretwegen um ein Haar seine Tarnung aufgeflogen wäre. Wesley war immer noch auf der anderen StraÃenseite und sprach mit einem der Polizisten, die mit dem Fahrrad auf der Sundance Streife fuhren.
»Verzieh dich.«
»Kann ich nicht mit rein?«, jammerte sie.
Lozada beugte sich über den Beifahrersitz und öffnete ihr die Tür. Immer noch besser, sie saà bei ihm im Wagen, als sie schrie ihn durch das geschlossene Fenster an. Sie stieg ein. »Wo haben Sie denn den Mercedes gelassen? Nicht dass der Wagen nicht auch cool wäre.« Sie fuhr mit den Fingerspitzen über die handschuhweichen Lederpolster.
Lozada beobachtete immer noch Wesley. Sie folgte seinem Blick. »Der ist schwul.«
Er sah sie an. »Was?«
»Der Typ ist eine Schwuchtel.«
Wesley hatte Familie. Es war Lozadas Geschäft, solche Dinge zu wissen. Wesley hatte eine Frau und zwei Töchter. »Wie kommst du darauf, dass er schwul ist?«
»Der Typ, mit dem ich in der Bar geredet hab? Er hat mir einen ausgegeben, und wir haben uns total gut unterhalten, als plötzlich der Kerl da drüben reingesegelt kommt. Stinksauer. Und dann stellt sich raus, dass er sein Partner ist.«
Sie hatte mit Threadgill gesprochen? Er hatte ihr einen Drink ausgegeben? »War sein Partner auch
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