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Crush Gier

Crush Gier

Titel: Crush Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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dem Boden gekappt. Seine Mutter hatte geweint, als sie den Schaden begutachtet hatte. Und als sein Vater von der Arbeit nach Hause gekommen war, hatte er seine beiden Söhne ins Gebet genommen.
    Â»Von heute an wird nur noch auf dem leeren Grundstück unten an der Straße Ball gespielt.«
    Â»Aber da sind Feuerameisen, Paps«, hatte Wick eingewandt.
    Â»Halt den Mund«, zischte Joe ihn an.
    Â»Du hast mir gar nichts zu sagen. Du bist hier nicht der Boss. Du bist nicht mal ein guter Werfer. Wenn du den blöden Ball nicht so bescheuert geworfen hättest –«
    Â»Wick!«
    Wenn ihr Vater in diese Tonlage wechselte, war es klüger, nicht zu widersprechen, das wusste er ebenso gut wie Joe. »Dieses Wochenende werdet ihr beide die Garage entrümpeln und die Gullis reinigen. Ihr werdet keinen Besuch bekommen, und ihr werdet nirgendwohin gehen. Und wenn ich auch nur ein Wort der Klage, eine Beschwerde oder einen Fluch höre«, dabei sah er Wick an, »dann trifft es euch nächstes Wochenende noch schlimmer.«
    Wick musste lächeln. Schon damals hatte Joe Beherrschung gezeigt und gewusst, wann er besser den Mund hielt, während er selbst diese Lektion bis heute nicht gelernt hatte.
    Viele Erinnerungen rankten sich um dieses Haus. Seine Mutter hatte alle Feiertage und Geburtstage zu feiern gewusst. Eine ganze Haustier-Prozession von Katzen und Hunden, zwei Hamstern und einer verletzten Elster hatte seine Kindheit begleitet. Einmal war er von dem Pekannussbaum hinter dem Haus gefallen und hatte sich den Arm gebrochen, woraufhin seine Mutter
in Tränen ausgebrochen war und ihm erklärt hatte, dass es auch sein Hals hätte sein können. Als Joe sein erstes Auto bekam, hatte er noch am selben Tag Wick auf dem Fahrersitz sitzen lassen, während er ihm alle Knöpfe und Schalter vorführte.
    Jedes Jahr zu Schulanfang hatte es eine Feier gegeben – die letzte zu ihrem Abschluss auf der Polizeiakademie. Ihre Eltern waren immer stolz auf ihre Jungs gewesen. Wick nahm an, dass sein Vater den Kollegen bei Bell Helicopter den letzten Nerv geraubt haben musste, weil er ständig neue Anekdoten über seine Jungs, die Polizisten, zu erzählen wusste.
    Es gab auch traurige Erinnerungen. Zum Beispiel an den Tag, an dem ihre Eltern ihnen eröffnet hatten, dass ihr Vater Krebs hatte. Damals hatten er und Joe schon in eigenen Wohnungen gelebt, doch beide hatten regelmäßig ihre Eltern besucht.
    Sie hatten an jenem Tag um den Küchentisch gesessen, Schokoladenkuchen gegessen und Mom und Dad mit Anekdoten unterhalten, die wie immer sorgsam zensiert waren, damit sich die beiden nicht allzu sehr sorgten, als ihr Vater plötzlich ernst geworden war. Ihre Mutter hatte sich so aufgeregt, dass sie aus dem Zimmer gelaufen war.
    Sie war gerade zwei Jahre Witwe gewesen, als ein Teenager in seinem Auto ein Stoppschild übersah und ihren Wagen seitlich rammte. Die Sanitäter hatten Wick versichert, dass seine Mutter sofort tot gewesen sei. Damals hatte er getobt, weil er es ungerecht fand, so kurz hintereinander beide Eltern zu verlieren. Später war er froh gewesen, dass seine Mutter nicht hatte miterleben müssen, wie ihr Erstgeborener ermordet wurde. Joe war ihr Augenstern gewesen. Hätte der Unfall sie nicht umgebracht, dann ganz bestimmt Joes Beerdigung, und das wäre noch wesentlich schmerzhafter gewesen.
    Seine dunkelste Erinnerung war die an jene Nacht, in der ihm Joe genommen worden war.
    Nach dem Tod ihrer Mutter waren Joe und er in ihr Elternhaus zurückgezogen. In jener Nacht hatte er ein paar Freunde zu Gast
gehabt. Es war eine alkoholselige, laute Runde gewesen, weshalb er über der plärrenden Musik die Klingel kaum gehört hatte. Zu seiner Überraschung sah er Oren und Grace auf der Türschwelle stehen.
    Â»Hey, wer hat die Bullen gerufen? Ist etwa die Musik zu laut?« Er entsann sich, kapitulierend die Hände gehoben zu haben. »Wir werden uns anständig aufführen, Officer, Ehrenwort, aber bitte buchten Sie uns nicht ein!«
    Doch Oren lächelte nicht, und Graces Augen waren feucht.
    Dann traf ihn die Erkenntnis wie ein Hammerschlag. »Wo ist Joe?«
    Er hatte es schon gewusst, bevor er die Frage auch nur ausgesprochen hatte.
    Wick seufzte, sah ein letztes Mal wehmütig auf das Haus, nahm dann den Fuß von der Bremse und fuhr langsam davon. »Genug Gefühlsduselei für eine Nacht, alter Knabe.«
    Die

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