Crusie, Jennifer - Der Cinderella-Deal
fertig.«
»Rosen, Osterglocken, Tulpen, Schwertlilien…«
»Nicht hier«, fiel Linc ihr von der Tür aus ins Wort. »Habt Erbarmen! Ich putze mir hier die Zähne. Ich kuriere hier meine Kater aus.«
»Ach, hallo.« Daisy lächelte ihn an, und aus irgendeinem Grund vergaß er zu atmen. Dieses Mal lag es nicht am Stress. Wenn er Daisy ansah, war er nie mehr gestresst.
Sie stand auf und ging auf ihn zu, und er streckte die Hand nach ihr aus. Sie reichte ihm ihre. Als sie ganz nah bei ihm stand, fragte sie: »Was treibt dich nach Hause?«
Da fiel ihm alles wieder ein, und sein Stresslevel stieg. »Meine Mutter hat angerufen.«
»Oje«, seufzte Daisy.
»Kümmert euch nicht um mich«, bat Lacey. »Geht ihr ruhig reden. Ich mache hier das Kunstwerk fertig.«
8. KAPITEL
S ie gingen in Daisys Schlafzimmer, setzten sich aufs Bett, und Linc dachte kurz darüber nach, wie schön es wäre, wenn sie allein wären und er sie einfach in den Arm nehmen könnte. Wie tröstlich sich das anfühlen und wie sehr ihn das von seinen Problemen ablenken würde.
»Hier gehen eine ganze Menge Leute ein und aus«, stellte Linc fest. »Wie hältst du das aus?«
Überrascht sah Daisy ihn an. »Aushalten? Was denn? Sie lassen mich doch in Ruhe! Wenn ich im Atelier bin, stört mich niemand. Sie gehen für mich ans Telefon und schreiben auf, wer angerufen hat. Außerdem kommt Crawford nachmittags nicht mehr vorbei, seit sie hier sind.«
Linc drückte ihre Hand unwillkürlich etwas fester. »Was?«
»Er ist regelmäßig vorbeigekommen und hat geklingelt, aber ich habe einfach drinnen gewartet, bis er wieder weggegangen ist. Als die Studenten angefangen haben, uns zu besuchen, hat er damit aufgehört.«
Er runzelte die Stirn. »Warum hast du mir nichts davon erzählt?«
Daisy zuckte mit den Achseln. »Was hättest du schon tun können?«
»Das, was ich gleich am ersten Tag hätte machen sollen: ihm erklären, dass ich ihm die Finger breche, wenn er dich jemals anrührt.«
Daisy lachte leise. »Hast du eigentlich schon mal jemandem die Finger gebrochen?«
Über Daisys Lachen verblasste Lincs Ärger. »Nein. Aber als dein Bruder aus New Jersey halte ich Crawford für genau den richtigen Kandidaten, um es zu lernen.«
»Du bist nicht mein Bruder.«
Als sich ihre Blicke trafen, wurde ihm plötzlich so heiß, dass seine Selbstbeherrschung ins Wanken geriet.
Daisy schluckte. »Was wollte deine Mutter?«
»Oh, Gott.« Er vergrub den Kopf in den Händen. »Das hatte ich schon wieder völlig vergessen. Sie kommt uns besuchen. An Weihnachten ist sie bei Wil. Das heißt, dass sie die erste Dezemberwoche bei uns verbringt. Also nächste Woche.«
»Oh.« Daisy strahlte. »Das wird nett! Reservier ein Zimmer im Inn für sie.«
Beruhigend strich Linc ihr mit dem Daumen über den Handrücken. Er wusste genau, dass sie hassen würde, was er jetzt sagte. »Das habe ich versucht. Aber es ist alles ausgebucht. Auf dem Campus ist Winterfest. Außerdem glaube ich, sie will sowieso lieber bei uns wohnen. Sie weiß, dass wir ein Gästezimmer haben.«
»Haben wir doch gar nicht«, erwiderte Daisy verwundert.
»Genau wie alle anderen Menschen glaubt meine Mutter, dass wir in einem Bett schlafen.«
»Oh.«
»Es ist ja nur für eine Woche«, sagte Linc lahm. Keiner wusste besser als er, dass eine Woche mit seiner Mutter die Hölle war.
Daisy nickte benommen, ihr war ein wenig schwindelig. »Wir kriegen das schon hin. Wirklich, kein Thema. Sie kann das Bett hier haben, und ich schlafe bei dir. Ist ja keine große Sache. Bestimmt versteht sie sich prima mit Evan, der lächelt ja auch nie. Übrigens kommt er an Heiligabend zu uns.«
Lincs Traumvorstellung von einem großartigen Weihnachtsdinner allein mit Daisy löste sich endgültig in Wohlgefallen auf. »Warum?«
»Weil er nicht nach Hause fährt. Und weil Julia auch hier sein wird.« Daisy grinste. »Das ist übrigens der Grund dafür, dass er nicht nach Hause fährt. Und Art habe ich auch gefragt, und dann hat Evan mich mit Bill von der Galerie bekannt gemacht, der sehr nett und ziemlich einsam ist. Dann waren es sowieso schon so viele, dass ich gleich auch noch die Crawfords und die Bookers eingeladen habe. Das wird richtig gemütlich! Pansy ist zwar auf den Bahamas, aber vielleicht bleibt deine Mutter ja doch ein bisschen länger.«
Na klar. Seine Mutter auf diese Leute loszulassen war bestimmt ein Garant für ein gelungenes Weihnachtsfest. »Vielleicht aber auch nicht.«
Er klang so
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