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Crystall (German Edition)

Crystall (German Edition)

Titel: Crystall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enrico Mahler
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wieder, natürlich. Es war alles nahezu perfekt gewesen, hätte diese wilde Amazone da...“ Damit deutete er auf Nirrka und verzog das Gesicht. „...nicht unbedingt den Wachmann niedergestochen.“
    „Nun sei nicht so unfair, Maxot“, ging Mandy fast gelassen dazwischen. „Nirrka trifft nun wirklich keine Schuld. Sie sah die Gelegenheit, einen Dämon, der ihr Leben zur Hölle machte, aus dem Weg zu räumen. Ich glaube, niemand von uns hätte anders gehandelt.“
    „Lass gut sein, Mandy“, sagte Nirrka mit leiser Stimme. „Dein kleiner Freund hat ja Recht, ich habe alles verdorben. Ich hätte meine Gefühle unter Kontrolle haben müssen.“
    „So ein Blödsinn. Und wenn du diesen Bastard nicht umgebracht hättest, so wären sie doch auf uns aufmerksam geworden. Wir kämen mit dem Pferd keine zehn Meter weit, wenn fast vor unserer Nase zwei Männer stehen. Sollten die wirklich blind gewesen sein, was gar nicht möglich sein kann, dann hätten sie das leere Zelt entdeckt. Vergesst es, wir haben es nicht richtig angepackt.“
    Maxot drehte sich jetzt zu Mandy um. „Das stimmt schon, aber wir hätten dennoch eine Chance haben können.“
    „Welche sollte denn das sein?“, fragte das Mädchen gelangweilt.
    Maxot betrachtete sie scharf, aber nicht feindselig. „Was sollte deine Aktion da draußen?“
    „Wie bitte?“
    „Wo wir doch gerade alle so offen ehrlich sind, kann ich ja auch gleich mal was klar stellen, Mandy. Was du dort draußen in der Wüste getan hast, war nicht besonders klug gewesen.“
    „Wovon sprichst du?“
    Als der Troll antwortete, klang seine Stimme nur ein wenig enttäuscht, nicht aber verbittert. „Dein Kristall, großes Mädchen. Ich habe dich eigentlich für schlauer gehalten. Jetzt kennt wohl jeder dein Geheimnis. Es wundert mich eigentlich, dass dir noch niemand den dritten Kristall weggenommen hat.“
    Jetzt verstand Mandy. „Ich weiß ja, dass es dumm war. Aber was hätte ich denn tun sollen? Der Riese war gefährlich und wollte uns alle vernichten.“
    „Na schön, die Waffe einzusetzen, war gar nicht mal so verkehrt gewesen. Aber warum hast du nicht gewartet? Ich meine, der Riese war von uns abgelenkt und mit Sators Mannen beschäftigt. Wir hätten warten können, bis der Großteil des Heeres zerschlagen wäre. Unsere Flucht hätte da weiter gehen können.“
    Mandy stockte der Atem, obwohl sie noch nicht einmal wusste, worauf der Troll hinaus wollte. „Das meinst du doch nicht ernst? Sollte ich zusehen, wie das Biest alle niedermetzelt?“
    „Das interessiert dich doch nicht wirklich, die Typen sind Mörder.“ Maxot senkte leicht den Kopf. „Aber das ist gar nicht so sehr von Bedeutung. Das Heer hat dich nämlich gar nicht gekümmert ... bis Sator angegriffen wurde.“ Nun sah er sie scharf an.
    Mandy schluckte und blinzelte Maxot fast verzweifelt an. „Was willst du sagen?“
    „Du hast die ganze Zauberei nur für ihn getan“, sagte Nirrka an Stelle des Trolls und ohne Hemmungsgefühle. „Er ist dir nicht gleichgültig.“
    „Also...“ Mandy setzte sich kerzengerade auf, überlegte einen Moment und seufzte dann. „Ihr spinnt ja total.“
    Wenige Sekunden herrschte Schweigen, die Luft knisterte nur so vor Spannung und jeder für sich überlegte verkrampft, was er nur sagen könnte.
    Die Entscheidung wurde ihnen brutal abgenommen. Wuchtig schlug jemand die Zeltplane auf und starrte finster herein. Der Mann trug sogar eine gepanzerte Rüstung und einen Speer in der Hand.
    Für wie gefährlich hielt sie Sator?
    „Mandy, mitkommen, der König will dich sehen!“
    „Sieh dich bloß vor“, riet Nirrka eilig.
    „Keine Sorge.“ Mandy stand auf und trat an dem Wächter vorbei aus dem Zelt.
    Der Mann grinste noch einmal spöttisch zu Nirrka. „Keine Angst, kleine Hure, um dich werden wir uns später kümmern. Mord wird bei uns böse bestraft.“ Damit verschwand auch er.
    Mandy stand vollkommen überrascht da. Diesmal war ihr Zelt so abgedichtet gewesen, dass sie keinen Zeitwechsel bemerkt hatte. Statt strahlenden Sonnenscheins, erkannte sie nur einen kugelrunden Mond am Nachthimmel.
    „Mach schon, vorwärts!“, drängte die Wache.
    Das Mädchen wusste auch gleich, wohin. Unmittelbar vor ihrem Zelt war der freie Lagerplatz. Ein Feuer brannte in der Mitte und erhellte die gesamte Fläche. Nur ein Mann saß daran und warf kleines Geäst in die Flammen. Ihm näherte sich Mandy mit langsamen Schritten, wobei sie sich flüchtig umsah. In den schattigen Winkeln standen

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