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Crystall (German Edition)

Crystall (German Edition)

Titel: Crystall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enrico Mahler
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wirklich, woran sie bei ihm war.
    „Das stimmt“, bestätigte Sator gelassen. „Erstens wäre es momentan viel zu aufwendig, den Kristall zu fordern und in Kämpfen gegen Machtgierige zu behalten. Zweitens kann ich ihn dir mühelos noch abjagen, wenn wir uns im Kristallgebirge wiedersehen sollten.“
    „Keine schlechte Einstellung“, lobte Mandy anerkennend. Nein, Sator war alles andere als ein dummer Narr. „Du weißt von der Legende?“
    „Natürlich. Ich glaube, es gibt nur noch wenige, die nicht von der Geschichte wissen und all den Prophezeiungen. Fünf Kristalle vereint, nur sie retten unser Land und Leben. Es heißt, ein Menschenkind soll die Errettung sein.“
    „Glaubst du es?“
    Sator starrte sie einen Moment aufmerksam an. „Ich denke schon. Ich kenne nur wenige, die in deinem Alter schon solches Feuer in sich tragen.“
    „Wenn du das so siehst, warum gibst du mir nicht deinen Kristall, hilfst mir bei der Vollendung und lebst glücklich dein Leben zu Ende?“
    Er lachte laut auf, noch immer ohne jede Spur echten Spottes. Er war ehrlich amüsiert. „Du hast Humor, Mandy, das muss man dir lassen.“
    Sie persönlich verstand die Worte nicht wirklich. „Dann muss ich dich gleich etwas fragen. Ich habe sowieso nie verstanden, warum es böse Menschen gibt, dir mir oder den Errettern unbedingt im Weg stehen müssen? Warum kämpfen wir um etwas, dass wir am Ende ohnehin gemeinsam tragen? Es ist eure Welt, völlig gleich, wer nun die Kristalle hat. Am Ende geht es nur um die Existenz des Lebens ... von Gut und Böse. Sag mir, Sator, was ist ein Grund, dass dennoch grausam um die Kristalle gefochten und gemordet wird?“
    „Du verstehst es wirklich nicht?“, fragte Sator lauernd. Er sah wieder in die Flammen, die in seinen Augen zu lodern schienen. „Wenn du von den schwarzen Kriegern ausgehst, dann kann ich dir sagen, sie haben weder Gefühle noch Leben. Ihnen geht es einzig um Zerstörung, völlig gleich, ob sie dabei selbst draufgehen. Aber ich nehme doch an, du sprichst von lebenden, fühlenden Wesen, die dennoch Böses tun.“
    Mandy nickte.
    „Du meinst Menschen wie mich, nicht wahr?“ Sator betrachtete das Mädchen geraume Weile, konnte ihr jedoch keinerlei Reaktion abjagen. Dann schmunzelte er. „Natürlich, gib es ruhig zu, es stimmt ja auch. Du willst wissen, was Wesen wie mich dazu veranlasst, trotz der Gefahr des Unterganges, um den eigenen Besitz zu kämpfen? Ich glaube, man hat dir die Legende der Kristalle nur aus Sicht des Guten beigebracht, sonst könntest du deine Frage selbst beantworten. Ich will dir auf die Sprünge helfen. Das, was du über die Geschichte kennst, ist nur das, was ein gutes Wesen wissen soll.“
    Mandy runzelte verwirrt die Stirn. „Soll das heißen, es gibt auch einen grausamen Akt in der Geschichte?“
    „Ganz so drastisch ist es nicht“, degradierte Sator kopfschüttelnd. „Im Grunde hat man dir lediglich verschwiegen, was wirklich geschieht, wenn die Kristalle vereint werden. Oder besser gesagt mit dem, der dies tut.“
    „Ja, es kommt eine Bestie und will dich als Lohn töten“, erwiderte Mandy spöttisch, die jenen Teil der Erlösung überhaupt nicht begriff.
    Sator lachte, aber nur sehr kurz. „Ich weiß, dass ist nicht gerade das, was man sich unter Dank vorstellt. Du riskierst dein Leben für die Errettung deiner Welt und was kommt? Ein Monster, das sie auch vernichten will. Wenn du mich fragst, ist das der Lohn dafür, dass die Kristalle überhaupt angefasst und getrennt worden. Es gibt immer eine höhere Macht, die in das Schicksal eingreifen will.“
    Von dieser Seite hatte es Mandy noch nie betrachtet. Allmählich wurde ihr Sator unheimlich. „Sag mal, bist du ein weiser Prophet, oder so was?“
    „Nicht das ich wüsste“, verneinte Sator. „Ich versuche nur, Zusammenhänge zu deuten.“
    „Und was ist nun mit dem Grund für den Kampf um die Kristalle?“
    Sator seufzte ganz leise, neigte seinen Blick entgültig in das Feuer und begann, kleines Geäst hinein zu werfen. Die Flammen loderten kurz und sprühend auf. Sator versank mit den Augen darin, wie in Gedanken. „Machtgier, Mandy. Ja, ich will nicht lügen. All die Schlachten würden nicht geschlagen werden, wenn nicht ein Effekt dahinter stecken würde.“
    Natürlich! Irgendwie hatte es Mandy die ganze Zeit über geahnt. Etwas musste ja noch in die Geschichte gehören, dessen war sie ich sicher gewesen. Nicht der dümmste Verbrecher der Welt würde sich die Finger schmutzig

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